Ist Manipulation immer schlecht?

6 Antworten

Es ist wichtig, zwischen gesunder Überzeugungsarbeit, die auf klaren Informationen und transparenten Absichten basiert, und "schlechter" Manipulation zu unterscheiden, die auf Täuschung und Schaden abzielt.

Insgesamt kann gesagt werden, dass Manipulation nicht immer schlecht ist, aber ihre moralische Bewertung stark von den Absichten und Auswirkungen abhängt.

Oder anders ausgedrückt: Wenn mit der Manipulation eine Verbesserung für den Manipulierten erreicht werden soll, kann sie durchaus positiv bewertet werden. Entscheidend sind das Ziel und die Vorgehensweise zur Beurteilung einer Manipulation.

Wenn man sich mal Werbung usw ansieht, dann wird klar dass der Mensch sehr viel manipuliert. Selbst im Rechtssystem von Anwälten werden Dinge bewusst so ausgelegt und besprochen, um zB Mandanten bestmöglich zu vertreten. Auch in großen Gerichtsverhandlungen zB in den USA, wird die Jury von beiden Seiten bewusst manipuliert. Das kann auf der einen Seite richtig und auf der anderen Seite falsch sein.

Manipulation kann gut, neutral und schlecht sein. Damit ist sie nicht immer schlecht und in der Realität sogar üblich für den Menschen.

Wenn einen Psychologen im positiven Sinne manipulieren, find ich das noch okay - das geht sicher oft nicht anders.

aber die Vorstellung, so jemand als Partnerin zu haben, u. dann den Verdacht zu hegen, dass sie einen mit ihren kleinen Tricks dahin bringt, wo sie einen haben möchte: das gefällt mir nicht so.

Manipulatives Verhalten ist immer zum Nachteil des Manipulierten.

Es ist eine Überlebenstaktik in kompetitivem Umfeld, z.b. unter Geschwistern, in einer Beziehung oder mit Kollegen.

Manipulation ist auch ein wichtiges Diagnosemittel, um ein Verhalten zu provozieren oder zu steuern.

Garlond  15.11.2023, 08:26

Wenn ich mit einem Kind schimpfe, dann manipuliere ich es, da das Schimpfen eine negative Erfahrung ist, die man vermeiden möchte. Wenn ich mit dem Kind schimpfe um es vor Unheil zu bewahren, z.B. nicht auf der Autobahn spielen, nicht in die Steckdose fassen, ect. dann ist das doch nicht zum Nachteil des Manipulierten, oder siehst du das anders?

0
Benedikt581  15.11.2023, 08:59
@Garlond

Manipulation ist zum Vorteil des Erziehers, es korrigiert ein Verhalten. Es ist zum Nachteil des Kindes, weil die Selbsterkenntnis fehlt. Die Selbstreflexion erfolgt unabhängig von Manipulation. Beides ist notwendig und steht immer in einer Wechselbeziehung zwischen Vermeidungsverhalten und Erkundungsverhalten. Auch die Steckdose kann zu Vermeidungsverhalten führen.

0

Dazu müßte man erst einmal klarstellen, was Manipulation überhaupt ist.

Ich behaupte nun mal ganz einfach, dass jedes Gespräch mit einem anderen Menschen eine Manipulation ist und das kann ja wohl nicht grundsätzlich falsch sein.

Es gibt also immer positive und negative Manipulation.