Ist man intolerant, wenn man gegen LGBTQ ist?

8 Antworten

Ist mir noch nie passiert. Ich lebe in Ostdeutschland, bin 28 und traue mich nicht mal vor der eigenen Familie zu outen. Bin seit ich 15 oder 16 bin bi und hab mehr Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht, was ich verschweigen musste weil in der Familie alle AfD wählen und nonstop gegen Grüne, Homosexuelle, Transgeschlechtliche etc. hetzen und denen den Tod wünschen.

Währenddessen sind meine LGTB Freunde freundlich und positiv und zwingen niemandem irgendwas auf.

Debatten alá "die zwingen uns das auf!" werden ausschließlich von rechtskonservativer Seite losgetreten. Die "Community" finde ich dagegen extrem cringe und will mit denen auch nix zu tun haben, aber ist es denn so schwer sich einfach wie ein fucking normaler Mensch zu verhalten? Niemand muss irgendwelche Flaggen anzünden oder andere Menschen mit Füßen treten, seit halt einfach nicht geisteskrank. Gleichzeitig juckt es keine Sau was für Fahnen du überm Klo hängen hast, völlig egal was dir AfD und CDU vorkauen.

Du bist intolerant wenn du normale Leute nicht in Ruhe lassen kannst, obwohl die niemandem zu Leibe rücken.

Ist man intolerant, wenn man gegen LGBTQ ist?

Das kommt darauf an, wen oder was konkret Du mit LGBTQ meinst.

Sogar ich als selber queere Person muss sagen, dass auch Teile der LGBTQ-Community häufig viel zu fordernd, respektlos und doppelzüngig auftreten. Hier ist durchaus Kritik an dieser Community angebracht. Als nonsexueller Mensch erlebte ich durch andere LGBTQ - insbesondere homosexuelle - Personen schon vielfach Ausgrenzung, Beleidigungen und (sexuelle) Belästigungen. Dies ist der Hauptgrund, warum ich heute etwa CSDs meide.

Wenn Du aber nur deshalb gegen andere Menschen bist, nur weil sie homosexuell, bisexuell, nonsexuell, trans* etc. sind, ohne andere Facetten von ihnen zu kennen, ist das genauso kritikwürdig und Du brauchst Dich über entsprechende Vorwürfe der Intoleranz, Homophobie oder Ähnlichem weder wundern noch beschweren.

Sexualität und geschlechtliches Identitätserleben sind nun mal vielfältig, einfach weil es der Mensch an sich ist. Wer gegen nicht-heterokonforme Menschen ist, kann genauso gut auch gegen Rothaarige, Linkshänder oder die Tatsache, dass Giraffen ebenfalls nur sieben Halswirbel haben, sein. Es bringt einfach nichts, weil das Dagegensein bzw. generell eine "Meinung" darüber absolut nichts an der jeweiligen Gegebenheit ändert.

Es ist mir unbegreiflich, warum es heutzutage so vielen Menschen so schwer fällt, mit unveränderbaren Tatsachen einfach klar zu kommen. Das Leben wäre für uns alle viel leichter, wenn die Leute endlich mal aufhören würden, sich und ihre Ideologien gegenüber anderen Menschen so wichtig zu nehmen.


KinkyDeer  14.06.2023, 09:57

darf ich fragen, was der unterschied zwischen asexuell und nonsexuell ist?

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HXRKRYS  14.06.2023, 17:32
@KinkyDeer

Rein wörtlich genommen gibt es keinen Unterschied zwischen beiden Begriffen. Beide bedeuten eigentlich, keine Sexualität bzw. kein Bedürfnis nach deren Auslebung zu empfinden. Asexuell muss allerdings als Sammelbecken herhalten für alle Personen, die etwa nur wenig oder keine sexuelle Anziehung gegenüber anderen Menschen, aber trotzdem noch sexuelles Grundverlangen wie jeder andere Mensch wahrnehmen. Durch die Auslegung als "Spektrum" bezeichnen sich viele Leute heutzutage als "asexuell", obwohl sie es streng genommen gar nicht sind. Für Menschen, die tatsächlich ganz ohne Sexualität leben, ist nonsexuell einfach ein Alternativlabel, wenn ihnen asexuell zu schwammig und unklar definiert wird.

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Natürlich bost du intolerant, wenn du gegen queere Leute bist. Macht ja auch keinen Sinn da dagegen zu sein.

Ich bin selbst homosexuell, jedoch kann ich mich mit der Community nicht so identifizieren.

Es gibt halt auch viele, die LGBTQ sind, selbst aber auch nichts mit der Community zu tun haben (wollen).

Muss man auch immer unterscheiden, finde ich:)

Was heißt denn "nicht für LGBTQ sein"? Aktiv unterstützen musst du es nicht.

Das einzige, was man sollte, ist Menschen, die nicht heterosexuell/ cis sind, akzeptieren und respektieren.

Ich kann verstehen, dass einen die LGBTQ+ Community nervt, weil es eben Menschen daraus gibt, die zu viel fordern und allgemein über das Ziel hinausschießen. Aber deswegen muss man nicht gleich die ganze Community verurteilen.

Genau so wenig musst du mit Regenbogen Flagge durch die Gegend laufen.

Wenn du also grundsätzlich queere Menschen akzeptierst und ihnen gegenüber Respekt aufbringst, bist du keineswegs intolerant.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community