Ist Kindererziehung wirklich so schwer wie alle immer sagen?

11 Antworten

Man schafft das schon, darf sich von äußeren Eindrücken aber nicht täuschen lassen. Ein Kind gut zu erziehen erfordert wirklich viel Arbeit...

Das belastet aber andere mehr und andere weniger, es kommt auch auf das Kind an.

LG

Kindererziehung hat nichts mit dem Bildungsstand oder dem sozialen Status zu tun.

Je gebildeter und "höher stehend" eine Familie ist, desto größer sind oft die Anforderungen, die diese Eltern an ihre Kinder stellen. Sie vergessen dann gerne dass Kinder Kinder sind und nicht zu klein geratene Erwachsene.

Sie sollen sich benehmen, sich nicht schmutzig machen, "mal nachdenken"...kurz, sie werden permanent gefordert und überfordert., kritisiert, gegängelt, verbessert.... Solche Kinder rebellieren dann und wehren sich mit denen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln- und das nennt man dann "schlecht erzogen".

Kinder müssen Kinder sein dürfen, nicht ständig überwacht werden, sich auch mal weh tun oder dreckig machen dürfen- ein gesundes Mittelmaß eben. Und vor allem müssen sie das Gefühl haben, geliebt zu werden, egal was sie "angestellt" haben.

Meine Mutter hat mal zu mir gesagt: Ich verstehe garnicht, wie deine Kinder so gut erzogen sein können, SO wie DU selbst als Kinde warst...

Sie hat garnicht gemerkt, dass sie sich mit dieser Aussage selbst beleidigt hat, denn, WER hat mich denn erzogen?

Ich habe jetzt nicht den ganzen Text gelesen, deswegen kann ich falsch liegen.

Aber kurz gesagt, bei einem Babys ka an nur raten was es will. Bei einem kleinen Kind muss man sehr viel Nein sagen weil es immer alles anfassen will. Bei einem Teen mach an e alles falsch. Bei einem 18 jährigen kann man selten was sagen weil sie eh schon alles wissen und können. Außer Wäsche waschen, essen machen und aufräumen. Ach ja, Geld sollen sie auch haben. Komisch das man überhaupt Kinder haben möchte 🤔 Ich bin aber eine zufriedene Mutter von zwei Erwachsenen Kindern 😄

Oh, zur frage, Erziehung ist schittschwer 😒 Würde es im Normalfall niemanden empfehlen 🤣

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Lesgetitbaby  23.06.2023, 17:39

Man soll seine Kinder auch nicht "erziehen“, also in eine bestimmte Richtung ziehen. Kinder sind liebevolle Menschen, die einfach nur Liebe brauchen. Man sollte sie einfach so behandeln, wie man selbst will, dass sie dich als Elternteil behandeln. Einfach dem Kind zuhören, für es da sein, und einfach begleiten. Was ist daran schwer? Ihr macht es euch nur unnötig selber schwer, weil ihr denkt, man müsse sie "erziehen".

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Man soll seine Kinder auch nicht "erziehen“, also in eine bestimmte Richtung ziehen. Kinder sind liebevolle Menschen, die einfach nur Liebe brauchen. Man sollte sie einfach so behandeln, wie man selbst will, dass sie dich als Elternteil behandeln. Einfach dem Kind zuhören, für es da sein, und einfach begleiten. Was ist daran schwer? Ihr macht es euch nur unnötig selber schwer, weil ihr denkt, man müsse sie "erziehen".

Sagen wir mal so....

Mütter untereinander sind die schärfsten Kritiker und die Gesellschaft ist auch nicht besser. Jede weiß es besser und jedes ihrer Kinder wird besser sein als dein Kind. Es ist ein Wettkampf der auf die Nerven gehen kann.

Kinder aufziehen ist schwer. Aber auf unterschiedlichen Ebenen und nicht jede Ebene wird gleich schwer empfunden.

Zunächst einmal: Ein Kind zu bekommen ist weder die Erfüllung des Lebens noch der Sinn des Lebens. Denn wenn man so denkt ist die Erwartungshaltung riesig und man kann dann echt nur enttäuscht werden, wenn das Kind nicht so wird wie erhofft. Bevor man ein Kind bekommt sollte man schon mal Familienplanung betreiben, damit man hinterher nicht vor den Scherben seines Lebens steht. Sowas kann schnell gehen. Der heute noch so tolle Partner könnte sich aus dem Staub machen. Bist du ein Mann könnte es sein, das die Frau stiften geht mit dem Kind und dann hast du kaum mehr Rechte. Das Kind könnte in späteren Jahren auf die schiefe Bahn geraten und macht vielleicht Dinge, die du mit deinem Leben nicht vereinbaren kannst, und die du dann als schlimm empfindest und dich vielleicht bei der Nachbarschaft nicht mehr blicken lassen kannst weil alle mit dem Finger auf dich zeigen. Kann passieren, muss aber nicht. Aber man sollte niemals das Kinder bekommen an die erste Stelle setzen.

Dann könnte noch Unvorhergesehenes passieren. Du hast alles gut durchgeplant, es reicht ein Unfall deinerseits oder deines Partners und schon gerät dein Leben in Schieflage und das Kind wird unter dem was folgt leiden. Das ist zB mir passiert. Meine Eltern hatten Geld, hatten ein Haus. Meine Mutter konnte dann nicht mehr arbeiten, weil als mein Bruder behindert auf die Welt kam musste sie sich in aller erster Linie um ihn kümmern. Als mein Vater dann verunglückte und zum Pflegefall wurde kam auch keine Kohle mehr rein. Was folgte war erst Arbeitslosengeld, dann die Zwangsversteigerung des Hauses, dann Sozialhilfe bis ich in die Ausbildung ging . Meine ganze Kindheit war ein einziger Kampf.

Die Frage ob du jemanden zum Babysitten findest ist da fast belanglos.

Was auch sein könnte ist, das man als Elternteil überfordert ist ab einem gewissen Punkt. Es gibt Eltern, die haben Schreikinder. Die sind ununterbrochen am Weinen, und zwar so laut das Nachbarn denken, das Kind wird abgeschlachtet. Diese permanente schreien und weinen endet nur wenn gegessen wird. Solche Kinder schlafen zu ungewöhnlichen Zeiten, und zwar nicht unbedingt dann, wenn du müde bist. Das permanente Schreien zerrt an den Nerven der Eltern.

Was auch passieren könnte ist, das du ab einem gewissen Alter das Kind nicht mehr unter Kontrolle hast. Das kann schon im Alter von 3 Jahren beginnen. Sowas passiert, wenn man das Kind immer gewähren lässt, keine Regeln und Grenzen setzt. Wenn man nicht konsequent bei Ja oder Nein bleibt und immer nur Ausnahmen in der Erziehung macht. Das Kind will etwas, du sagst nein, das Kind quengelt so lange bis du ja sagst. 0:1 für das Kind. Es weiß jetzt, es kann alles haben was es will, es muss nur ausdauernd bocken und weinen können, bis du nachgibst. Mit anderen Worten, du hast dich unglaubwürdig gemacht. Je öfter das vorkommt, desto schneller geht die ganze Handhabe über das Kind flöten und das Kind wird Erziehungsresistent. Wenn dann noch sowas wie ADHS hinzu kommt - Prost Mahlzeit.

Das Kinder von Drogenabhängigen und sonstigen Menschen mit Ressourcen oftmals gut erzogen sind, oder es irgendwie im Leben geschafft haben, liegt meistens nicht an den Eltern, sondern über andere Leute die mit Erziehen. Man sagt, um ein Kind groß zu ziehen braucht es ein ganzes Dorf. Und so ist es auch. Das Kind lernt nicht nur durch die Elternteile. Das ist nur in den ersten Jahren so. Je mobiler das Kind wird, desto mehr Vorbilder findet es. Erzieherinnen, Lehrer, Nachbarn, weitere Familie, Freunde, Verwandte - die sind alle an der Erziehung des Kindes beteiligt. Wenn auch indirekt. Dennoch nimmt sich das Kind das eine oder andere mit und wird es in seinem Leben integrieren. Nehmen wir mal an die Eltern sind unzuverlässig, aber das Kind hat eine Erzieherin, die einen guten Zugang zum Kind hat. Dann wird das Kind sich diese Frau zum Vorbild nehmen und das eine oder andere an Fähigkeit und Fertigkeit mitnehmen. Und so ist das mit allen Leuten die auf das Kind treffen. Das kann positives sein, was das Kind mitnimmt, aber auch negativ. Darüber muss man sich im Klaren sein.

Aber ich fühle mich eigentlich 0 bereit dazu, obwohl ich bereits 22 bin.

Genau. Und da ist das was man Familienplanung nennt. Du denkst drüber nach und empfindest das für dich noch nicht. Das ist Ok. Und selbst wenn du dich nie für Kinder entscheidest, so ist das gut für dich. Du machst das was dir gut tut. Und wenn da kein Kind reinpasst, dann ist es eben so. Ich selber wusste schon mit 14 das ich keine eigenen Kinder haben will. Heute bin ich Mitte 40 und habe jedes Jahr 16 Kinder die ich betreue, anleite und erziehe. Ich gebe sie am Nachmittag ab und das ist völlig OK so.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen