Ist Ausbildung Anlagemechaniker für Heizung sanitär anstrengend?

2 Antworten

Mein Mann hat es vor 55 Jahren geschafft, obwohl er kein guter Schüler war. Die Anforderungen sind heute mehr technologisch. Aber man braucht auch manchmal schweren körperlichen Einsatz (tragen, etc.)

Hallo

Jetzt schnappst du dir 2 volle 24x0,5er Bierkisten und läufst damit mal 100 Meter mit je einer Kiste in jeder Hand und 100 Meter zurück mit beiden Kisten übereinander vor dem Bauch, wenn es geht deutlich unter 5 Minuten. Das war mal der "Fitnesstest" für Mauerer. Man kann auch tricksen indem man die Kästen einfach auf die Schulter nimmt dann kommt man auf 3 Minuten. Aber Sinn der Übung ist das die Arme "lang" werden und die Kisten in die Unterschenkel "kicken".

  • volle Werkzeugkiste/n und Leiter/n rumtragen evtl auch mal weiter als 100 Meter zu Fuss
  • schwere Bauteile (Heizkörper) auf Baustellen über Hilfstreppen (Hühnerleiter) in die oberen Stockwerke hochtragen oder aussen über Flaschenzug hochziehen
  • schwere Heizungsteile in denn Keller bugsieren und aufrichten
  • Warmwasserboiler an/abbauen
  • Dampfregeler Aus und einbauen
  • Wasserpumpen Aus und einbauen
  • Blitzgerüste Auf/Abbauen
  • mit der Schlagbohrmaschine über Kopf in Stahlbeton bohren evtl. 100erte Bohrungen am Tag
  • Bolzen in Beton schiessen
  • mit dem Kernbohrer Löcher in Böden und Wände frässen
  • Wände aufstemmen
  • 4" Gewinderohr (72kg) allein aus dem Depot/Magazin holen in die Schneidkluppe legen, Rohr 1mal umdrehen/wenden und dann auf jedes Ende einen Gussflasch (5kg) drehen und zum Abholpunkt tragen oder auf Transportwagen stappeln. REFA ist um 5 Minuten/Rohr 2x schneiden mit Wenden, Flansch aufdrehen, ablegen. Die Schneidkluppe läuft um 45 Sekunden
  • 4" Wasserrohr Muffen mit einem Eckschwed VorOrt/in Zwangslage bestücken (zb Etagen bauen)

Als Lehrling ist man einerseits für denn "Materialtransport" zuständig weil man am Anfang auch kaum mehr als dass gut genug/selbständig machen kann aber das Material ist oft zu teuer/empfindlich um was zu riskieren. Als Ausbilder muss man die "richtige" Dosierung treffen und die Techniken vermitteln

Im Prinzip ist es nur am Anfang anstrengend wenn man das regelmässig macht kommt man nicht mal in schwitzen weil das ganze ist durch KnowHow/Arbeitstechnik/Hebelgesetze durchstehbar. Zudem macht man ja meist jeden Tag was anderes und igendwann sind auch 100 Heizkörper mal "weggearbeitet".

Und die "Knochenbrecher" also Heizkörper oder Badewannen aus Stahlguss gibt es nur noch in Altbauten.

Ausserdem gibt es ja Hilfsmittel und man ist selten alleine. Aber im Handwerk kann man sich die Mukibude sparen. Und wenn man abends aus den Sicherheitstiefeln in normale Schuhe umsteigt hat man kurz das "Man on the Moon" Feeling