Ist es Frühling wenn die Erde auf den Frühlingspunkt ist oder die die Sonne?

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6 Antworten

Hallo Chocopeanut1,

Die Erde dreht sich doch um die Sonne

Völlig richtig.

Aber dadurch sehen wir zu unterschiedlichen Jahreszeiten - wenn also die Erde auf einem anderen Punkt ihrer Bahn steht - die Sonne vor einem anderen Hintergrund von Sternen.

Du kannst das bei Dir daheim ausprobieren: Stelle einen Stuhl in die Mitte des Zimmers und lege einen Ball drauf. Das ist jetzt Deine Sonne. Du selber spielst die Erde. und läufst laaangsam um die Ballsonne herum.

Wenn Du dabei in Richtung Deiner Ballsonne schaust, siehst Du sie ja vor dem Hintergrund Deiner Zimmerwände. Einmal steht Deine Ballsonne zum Beispiel im "Sternbild" Kleiderschrank - nämlich genau dann, wenn Du gegenüber vom Kleinderschrank bist. Wenn Du dann weiterläufst (also Deine Jahreszeiten vergehen lässt), dann wird bei Deiner Stuhlumrundung bald eine andere Wand auf der die gegenüberliegenden Seite sein. Dann steht Deine Ballsonne z.B. im Sternbild Bett. Und noch weiter im Sternbild Schreibtisch....

Du siehst also: Auch wenn Du Dich (als Erde) um die Sonne (den Ball) bewegst, dann wandert der Ball scheinbar vor dem Hintergrund. Einfach deshalb, weil sich Deine Blickrichtung ändert.

Und ganz genauso ist das mit dem Frühlingspunkt auch, ja. Auch die Sonne wandert scheinbar vor dem Hintergrund der sehr viel weiter entfernten Sterne. Der Kreisbogen, den sie im Jahreslauf durch die Sternbilder zieht, heißt "Ekliptik". Das ist auch genau die Ebene, in der die Erde die Sonne umrundet.

Der Frühlingspunkt ist einer der beiden Schnittpunkte mit dem Himmelsäquator. An diesem Punkt steht die Sonne von uns aus gesehen am Tag der Tag/Nachtgleiche zu Frühlingsanfang. Die Erde steht also gegenüber des Frühlingspunktes von der Sonne aus gesehen.

Ungefähr klar?

=) Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik, Schwerpunkt Geo-/Astrophysik, FAU

Der Schnittpunkt des Himmelsäquators mit der Ekliptik ist der Widderpunkt, dort steht die Sonne zu Beginn des Frühlings auf der Nordhalbkugel (Herbst auf der Südhalbkugel). Es gibt noch einen Herbstpunkt, der andere Schnittpunkt.

Durch die Neigung der Erde ist mal die Nordhalbkugel, mal die Südhalbkugel mehr der Sonne zugewandt. Wenn bei uns in Europa Frühling ist, dann ist es im Süden (Australien als Klischeebeispiel) dann also Herbst. So entstehen die Jahreszeiten.

Die Sonne steht dabei im Zenit auf dem Frühlingspunkt.

Zenit bedeutet, dass die Strahlen der Sonne dort senkrecht auf die Erde eintreffen.
Dieser Zenitpunkt wandert im Laufe des Jahres zwischen den beiden Wendekreisen und kommt somit auch am Frühlingspunkt vorbei.

Hoffe du hast es jetzt verstanden :)

Mfg. Steak

Die Erde dreht sich doch um die Sonne

Da stimme ich Dir gern zu!

Das Schaubild wirft einen Blick auf die Erde mit senkrecht stehender Erdachse, um die sie sich einmal am Tag dreht.

Das ganze Schaubild wandert nun einmal pro Jahr um die ganz weit entfernte Sonne. Im Bild sind die Richtungen eingezeichnet, in welchen man die Sonne an vier speziellen Tagen im Jahr sieht (wobei nur der Frühlingspunkt wirklich als Pfeil erscheint). Alle solchen Richtungen liegen in einer Ebene (der Ekliptik), die hier als Kreis mit Neigung ε skizziert ist.

Ich selbst kann mehr mit Bildern anfangen, die das ganze System fix von außen betrachten oder den Blick von einem festen Punkt der Erde aus darstellen. Dein Schaubild zeigt den Blick von einem Satelliten aus, der das ganze Jahr über immer "links" von der Erde mitwandert (oder so). Mach' Dir nichts draus, wenn Du damit nichts anfangen kannst.

Früher wurde mal der Frühling-/Herbstbeginn auf den Tag der Tag- und Nachtgleiche gelegt. Diese Angabe ist für astronomische Fragen aber zu ungenau und deshalb hat man versucht, den Frühlingsbeginn auf die Minute genau festzustellen.
Definiert hat man dazu den Zeitpunkt, an dem die Sonne genau auf dem Schnittpunkt von Himmelsäquator und Ekliptik liegt. Dieser Schnittpunkt ist der Frühlingspunkt. Diesen Moment kann man auf die Minute genau messen/berechnen. Dieser Zeitpunkt fällt natürlich auch auf den Tag der Tag- und Nachtgleiche, ist aber präziser.
Dass es einen solchen Schnittpunkt gibt liegt daran, dass die Erdeachse gegenüber der Senkrechten zu ihrer Bahn um die Sonne um 23,5° gekippt ist. Dadurch kulminiert die Sonne im Sommer um 23,5° höher und um 23,5° niedriger als am Frühlingsbeginn.