Ist es eine Sünde wenn ich jemandem den Tod wünsche?
Hi
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
5 Antworten
Nein, keinesfalls.
Denn erstens haben Wünsche welche Wünsche bleiben und nicht in die Tat umgesetzt werden keinerlei Auswirkungen - genau so wenig wie "Flüche" und anderer "religös"-esoterischer Unsinn und zweitens gibt es so etwas wie "Sünde" nicht.
"Religion" ist heilbar.
Naja, ich finde, es kommt darauf an, was man damit meint.
Ich bin mit einem extrem gewalttätigen Vater aufgewachsen, der meiner Mutter und mir als Kind das Leben zur Hölle gemacht hat. Ich wusste, dass meine Mutter emotional und teils auch finanziell von meinem Vater abhängig und es deshalb unwahrscheinlich war, dass sie ihn verlassen würde. Deshalb habe ich mir schon manchmal gewünscht, dass mein Vater einfach sterben würde, damit meine Mutter und ich in Frieden leben können und unsere finanzielle Lage durch Witwen- bzw. Halbwaisenrente weniger prekär wäre.
Das bedeutet aber nicht, dass ich geplant hätte, ihn umzubringen o.ä. Sowas wäre für mich ethisch auf keinen Fall vertretbar gewesen. Ich habe mir als Kind eher vorgestellt, wie es wäre, wenn er bei einem Unfall ums Leben käme oder an einer Krankheit sterben würde.
Als Erwachsene habe ich dann den Kontakt zu meinem Vater abgebrochen. In der Zwischenzeit ist er wirklich gestorben, weil er einen extrem ungesunden Lebensstil pflegte und nichts davon hielt, zum Arzt zu gehen. Ich muss aber schon sagen, dass ich erleichtert war, als ich die Nachricht von seinem Tod erhalten habe, weil er endlich weder meiner Mutter noch jemand anderem etwas antun konnte.
Unabhängig davon, ob es eine Sünde ist oder nicht, wünscht man niemanden den Tod. Selbst wenn es eine Person ist, die grausam ist/war. Viele sind der Meinung, dass man nur Tod mit Tod vergelten kann. Aber ich bin der Meinung, dass man diesen Fehler nicht machen sollte. Denn sonst ist man am Ende genau so scheiße wie der Täter. Denn selbst wenn du eine Person töten würdest für etwas schlimmes, was sie dir angetan hat, so wirst du schnell merken, dass es dir nicht wert war. Denn deine Zustände sind dann genau so wie vorher. Du kannst es nicht ändern.
Ein Beispiel: Der Täter tötet deine Eltern. Du bist der Meinung, dass man Tod nur mit Tod vergelten kann. Du tötest daraufhin den Täter. Du wirst somit eigentlich automatisch auch zum Täter. Zudem kommt noch hinzu, dass deine Eltern trotzdem tot bleiben. Du hast also genau den gleichen Fehler wie dein Opfer bzw. Täter begangen. Du hast auch jemanden umgebracht oder ihm den Tod gewünscht. Das versuche ich damit zu sagen. Mach es besser und sei nicht genau so ein blöd wie der Täter.
Ja, natürlich ist das Sünde. Wenn so etwas keine Sünde ist, was soll denn dann sonst Sünde sein?
Einerseits finde ich es gut, dass Du Dir diese Gefühle bewusst machst, statt sie zu verdrängen. Aber Du musst sie unbedingt überwinden.
: )
Ja, ist es.
Wenn auch manchmal verständlich.