Ist es egoistisch bessser als Alle anderen sein zu wollen?
Und dem entsprechend auch das zu tuen was es dafür braucht. Ich meine das auch nicht in einem bestimmten bereich. Mehr so in allem einfach.
6 Antworten
Gesunder Ehrgeiz schadet nicht. Durchschnittliche Leistungen anzustreben, empfinde ich nicht als gutes Ziel.
Das tun idR Menschen mit Geltungsdrang. Egoismus kann auch gesunde Formen haben. Geltungsdrang hingegen geht meiner Erfahrung nach sehr oft mit Missgunst gegenüber Erfolgen anderer einher (v. a. wenn jemand anderer etwas besser kann), bzw wenn dann nach erreichten Erfolgen ggf noch Überheblichkeit dazu kommt, nimmt das ganze sehr ungesunde Ausmaße an. (Es gibt nicht nur schlechte Verlierer, sondern auch schlechte Gewinner).
Abgesehen davon, macht man damit seine eigene Zufriedenheit nicht nur von den eigenen Leistungen sondern auch von den Leistungen anderer abhängig, indem man sich ständig mit anderen vergleichen und diese übertreffen muss, was im Grunde unnötigen psychischen Stress auslöst.
Breitgefächertes Interesse und Lernbereitschaft sind gute Eigenschaften. Wenn aber alle Anstrengungen, die man unternimmt, nur das Ziel haben, andere damit zu übertreffen, könnte man zum einen dadurch verhindern, auch von anderen etwas annehmen und lernen zu können und zum anderen dabei auch verpassen, sich auf eigene wirklich sinnvolle Ziele zu fokussieren.
Btw gibt es mMn niemanden, der alles besser kann als andere, das wäre unrealistisch, jeder hat unterschiedliche Talente, die man einander auch gönnen darf. Man ist auch nicht minderwertig , wenn man in irgendetwas nicht der oder die Beste ist.
Kommt glaube darauf an in welchem Ausmaß…
Etwas generell zu tun, um besser als jemand anderes zu sein ist fragwürdig…Zum Beispiel:
Fall 1: Du möchtest gute Noten erreichen, um später einen guten Notenschnitt am Ende des Schuljahres zu haben.
—> hier würde ich sagen, dass du ein klares Ziel vor Augen hast, dass allein auf dich fokussiert ist. Durch das erreichen des Ziels wirst du nebenbei „besser“ als die anderen sein. Dies sehe ich eher als Ehrgeiz an.
Fall 2: Du möchtest dich von anderen abheben, möchtest besser sein. Aus diesem Grund tust du alles, um deine Noten aufs Beste hin zu verbessern.
—> hier finde ich den Grund für das Ziel fragwürdig. Du tust etwas nicht für dich selbst, sondern weil du dich durch die Existenz anderer Menschen dazu gezwungen fühlst. Vielleicht ein wenig egoistisch.
Fall 3: Du musst einfach besser als jeder andere sein. Dafür bist du auch in der Lage alles mögliche zu tun. Um die Stufenbeste zu werden, nimmst du es sogar in Kauf Leute zu manipulieren, verletzten, zu belügen usw.
—> sollte deine Frage diesen Falltyp meinen, so finde ich es definitiv egoistisch
Generell muss man aber noch sagen, dass uns Menschen von klein an dieser Konkurrenzkampf vermittelt wird. Ob es um die Arbeit geht, wo wir natürlich uns von der Besten Seite zeigen, um aufzusteigen und dabei andere Kollegen vernachlässigen. Ob es um Sport geht, wo der Fokus oftmals darin liegt, Spiele, Kämpfe, Rennen usw. Zu gewinnen. Es ist normal, dass wir Menschen gerne mal in einer Disziplin besser sind als die anderen. In jeder Disziplin hingegen ist…1) nicht realisierbar (denn kein Mensch ist perfekt) und 2) egoistisch…gönn doch auch mal anderen Menschen ihren Erfolg.
Nein, Egoismus ist keine schlechte Eigenschaft, sondern ganz natürlich und bis zu einem gewissen Ausmass kaum verwerflich. Genauso wie Arroganz nichts von Grund auf schlechtes ist.
Egoismus bedeutet auch nicht, dass du anderen keinen Erfolg gönnst, sondern eher, dass du dich für den Erfolg anderer nicht interessierst, und im Zweifelsfall deine Interessen vor die der anderen stellst
Nein, solange du andere durch deinen Fortschritt nicht schädigen musst, ist alles o.k.