Ist die Welt gerecht angelegt?
Ich schrieb mal vor langer Zeit:
Gerechtigkeit ist im Bauplan des Lebens nicht vorgesehen!
Das beliebte Thema "Wer ist WIRKLICH schuld, weshalb und wieso" ist - wie viele andere auch - ein Beleg dafür, dass es letztendlich keine reelle Möglichkeit gibt, Gerechtigkeit walten zu lassen.
Eine - von uns heute so, morgen so - definierte Gerechtigkeit "herzustellen". Alle ethischen, moralischen Forderungen sind zwar notwendig - doch wir haben es in der Realität mit vielen Ungleichgewichten, ja Ungerechtigkeiten zu tun. Die Welt ist so angelegt, konstruiert.
Ist es nicht so: Die Welt leidet seit Bestehen schon an einer struturellen Ungerechtigkeit
Wie bei einem Kartenspiel hat eben jeder andere und NICHT die gleichen Karten auf der Hand.
ES gibt in dieser unserer (evoltiven oder göttichen, das ist eben egal) keine GERECHTIGKEIT. Sie ist systemimmanent ausgeschlossen. Es gilt "leider" (wertend aus unserer kulturellen Sicht), denn so ist die Natur angelegt: das "Recht des Stärkeren" - oder: "Fressen und gefressen werden."
WER meint, der Mensch sei - anders als etwa ein Tier - objektiv moralisch zur Rechenschaft zu ziehen hat unrecht: Niemand kann aus wirklich freien Stücken s e i n e Karten - und zu diesen gehört eben auch die "Karte" des "richtigen" Verhaltens - s e l b s t bestimmen. Jeder hat seine Krank- und Gesundheiten, sein Vermögen oder Unvermögen, seine Intelligenz oder Dummheit etc etc... alles ist "ungerecht" verteilt.
Damit kein Missverständnis aufkommt:
Entsprechend unserer Kultur (Moral, Zusammenleben, Gesellschaftvertrag etc...) müssen wir Kriminelle wegsperren, aburteilen, un so unser System zu schützen.
Aber eine metaphysische (göttliche) Verurteilung von Menschen ist NICHT möglich.
Jeder frage sich selbst:
Wieso bin ich so wie ich bin?
Wieso war Hitler anders als ich?
Und wieso ist DER heute der Mörder von Kindern? Und nicht ich?
WAS habe ICH dazu getan, dass ich so ein "toller Hecht" bin?
Und der andere ein dummes, krankes und armes Schwein?
Nochmal zu "Freiheit" in Bezug auf die Verantwortung und die Natur:
NIEMAND ist freiwillig in die Welt geworfen worden!
Auch nicht ein Massenmörder, ein Diktator a la Hitler oder auch kein guter Mensch!
Egal wie sich eine Person darstellt, ob schlecht oder gut, ob gerecht oder ungerecht - egal wie. >>> Keine Person ist freiwillig auf die Erde gekommen.
By the way: Die wenigsten noch nicht mal bewusst/absichtlich gezeugt! Also selbst hier hat die Freihit ("zweiten Grades") ihre Beschränkung!
Auch belgischer Kindermördersetzte sich selbst in die Welt und schon gar nicht mit der Absicht/Veranlagung dafür kleine Kinder zu misshandeln und zu quälen und zu ermorden. Er kann nichts für seine genetische Ausstattung, seine Gesundheit und seine Sozialisation via Eltern/Schule/Mitmenschen…er hat seine Werte und sein Wertesystem bei Geburt nicht selbst oder gar freiwillig mitgebracht.
Er ist also nie und für irgend etwas (moralisch, göttlich, metaphysisch) letztlich schuldig zu sprechen. Niemand ist frei.
3 Antworten
Fragen über Fragen - getaucht in eine subtile Tränenbrühe. Und was weiter? Die Frage, wie Gerechtigkeit funktioniert, stellte sich schon Platon. Und wir sind bis heute nicht weiter. Und viele Passagen aus Deinen Ausführungen muten sich an wie moderne Modifikationen ähnlicher Passagen aus dem biblischen Buch Hiob. Aber was weiter? Du wirst die grundlegenden Dinge nicht abändern und kannst Dich darüber freuen, dass Du heute lebst, nicht etwa in der Antike, im Mittelalter oder während der Tage 33 - 45.
Nun, Du bist nicht zum Heiraten und Kinder bekommen gezwungen.
Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über .....
In Deinen Ausführungen hast Du die Existenz von Gott (und somit auch das Christentum) stark angezweifelt. Keine Gerechtigkeit - das spricht sehr vehement gegen das Christentum, das von einer göttlichen Gerechtigkeit spricht.
Ja, ich wollte Gottes Gerschtigkeit ad absurdum stellen.... Die Schoepfung war von Anfang an ungerecht strukturiert....
Ich frage mich: Was meinst Du nur? Mal verleugnest Du die Gerechtigkeit Gottes, dann wiedser proklamierst Du Gott. Was denn nun?
Ich bin sicher, dass da kein Gott ist, aber ich finde es so krass, wie die Gottglaubenden das alles rechtfertigen, was Gott zulaesst....
Du erklärst, dass da kein Gott ist, aber Du zitierst auch die Bibel: Seid fruchtbar und mehrt euch! Ich frage mich: Was denn jetzt? Du kannst Chjrist sein, Atheist sein, Buddhist sein, Jude sein - aber Du solltest Dich doch entscheiden.
Wenn ich bspw. Hitlers Mein Kampf zitiere bin ich noch kein Nazi - sonderrn zeige nur, wie krank das alles ist
Kommt darauf an! Ich habe Dir gesagt, Du bist nicht zum Heiraten und Kinder bekommen gezwungen, worauf Du zitierst: Seid fruchtbar und mehrt euch. Wenn ich Bezug darauf nehme, dass A. Hitler in 'Mein Kampf' erklärt, er wäre immer Antisemit gewesen und dann erkläre, in Wien hätte er sein (nicht üppiges) Geld für den Eintritt in die Staatsoper ausgegeben, wo der Jude G-. Mahler zu jemen Zeitpunkt Chefdirigent war, argumentiere ich nicht mit Mein Kampf, sondern führe es ad absurdum. Ich weiß immer noch nicht, was Du eigentlich meinst. Mal leugnest Du Gott, dann zitierst Du in einer Weise die Bibel, dass ich mich frage: Also was denn nun? Du solltest Dich doch entscheiden.
Ich zitiere die Bibel - angeblich Gottes Wort ....
Will doch nur zeigen, an was f. ein Zeug manche glauben W O L L E N
Lass doch die anderen! Jeder soll nach seiner Facon selig werden! (Friedrich d. Gr.) Diese anderen sind doch zu großem Teil glücklicher als Du, der Du - anders kann ich es schwerlich sehen - nicht weißt, was Du eigentlich willst! Diese 'Anderen' sollten Dir doch vielmehr als Vorbild dienen. Denn mit all Deinen Lamenti kommst Du der Wahrheit doch um keinen Zentimeter näher - mag Dir, was andere glauben, auch noch so absurd erscheinen.
"Gerecht" ist eine subjektive Sichtweise, die in Abhängigkeit seines persönlichen Standpunktes völlig unterschiedlich interpretiert wird.
Absolute Gerechtigkeit hat es niemals gegeben, gibt es heute nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben.
Nein, natürlich ist die Welt nicht "gerecht angelegt".
Wir haben aber durchaus die Möglichkeit, die Ungerechtigkeiten zu verringern. Wenngleich wir sie nie werden ganz abschaffen können.
Sagen wir so: In so eine grundverkehrte, kaputte Welt,moechte ich keinen Menschen mehr reinsetzen wollen.....