ist Chemotherapie sinnvoll In meinem Fall doch nicht?

5 Antworten

Ein G3 - Tumor ist, wie auch der hohe Wert des KI-67 von über 30% zeigt, ein recht aggressives Karzinom. Daher wird man - unter Berücksichtigung anderer Faktoren (Dein Alter, Allgemeinzustand, Vorerkrankungen etc.) im Rahmen einer Tumorkonferenz(!) eine Empfehlung zur Behandlung aussprechen (Bitte frage nach dem Protokoll der Tumorkonferenz!! und lass dir dieses ggf. erklären, z.B. von deiner/deinem Gyn)

Der Knoten ist ja das Gebiet, aus dem die Biopsie genommen wurde (oder nicht?), damit ist der Knoten doch untersucht.

Je nach Befunden (s.o.) wird entschieden, ob weitere Untersuchungen sinnvoll / erforderlich sind - hierzu gibt es Leitlinien, die aktuell gültige zu Brustkrebs und dem zu empfehlenden Vorgehen hier:

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLk_S3_Mammakarzinom_2020-02.pdf

Weitere Infos, auch in Laienverständlich hier:

https://www.krebsgesellschaft.de/aktuelle-themen/service/broschueren.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Liebe Melina,

ich versuche dir hier eine rationale Meinung abzugeben, die im Gegensatz zu den anderen Kommentaren hier nicht durch emotionale Erfahrungen geprägt ist.

Ein Therapieentscheid sollte nämlich nicht auf individuellen Erfahrungen von Gutefrage-Nutzern getroffen werden, sondern gemäss den aktuellen Richtlinien. (S3-Leitlinien)

Das invasiv-duktale Mamma-Ca welches diagnostiziert wurde weist mehrer Aggresivitätsfaktoren auf. Zum einen das Grading (G3) und der Ki67 sind Zeichen für ein aggressives Karzinom.

Meines Erachtens wäre hier eine neoadjuvante CHT mit nachfolgender Operation und ggf. Radiotherapie, antihormoneller Therapie und Immuntherapie mehr als indiziert!

Weitere möchte ich anmerken, dass jede Krebsdiagnose an einem interdisziplinären Tumorboard besprochen werden muss! Falls dies nicht passiert ist, sollte das unbedingt noch gemacht werden!

Ich wünsche Dir viel Kraft für die Zukunft!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Melina8585 
Fragesteller
 16.01.2021, 00:07

Hallo danke für die Antwort leider habe ich das schwarz gedruckte nicht so verstanden.

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schlawiner13  16.01.2021, 00:56
@Melina8585

Ich denke bei deinem hoch-aggressiven Mamma-Ca wäre folgendes Therapie-Schema nötig:

  1. Neoadjuvante Chemotherapie (= Chemotherapie vor Operation)
  2. Operation (entweder brusterhaltend (dann zwingend mit Radiotherapie) oder ggf. eine Mastektomie (Entfernung des Drüsengewebes mit direkt anschliessender Rekonstruktion (das macht man in der gleichen OP))
  3. Je nach Lymphknotenstatus ist ggf. auch bei einer Mastektomie eine Radiotherapie indiziert.
  4. Nach der Radiotherapie wäre vermutlich noch eine antihormonelle Therapie indiziert.

Ich selbst bin kein Onkologe und verfüge deshalb nicht über das aktuellste Fachwissen. Die Therapiemodalitäten werden weiter auch durch viele verschiedene wichtige Faktoren beeinflusst. Bspw. auch genetische Mutationen (Klassiker sind hier BRCA1/2). Bei einer solchen Mutation würde man meistens direkt zur Mastektomie tendieren (inkl. Gegenseite als Prophylaxe, da bei BRCA-Mutationen das Krebsrisiko enorm hoch ist.)

Deshalb sollte dein Fall, wie jeder neu diagnostizierte Krebsfall, an einem Tumorboard besprochen werden. Dabei handelt es sich um eine interdisziplinäre Konferenz mit Chirurg, Onkologen, Radiologen, Senologe, usw. welche deinen Fall genau besprechen und ein Therapieschema gemäss den aktuellsten Richtlinien festlegen.

Ich persönlich würde diesem Urteil vertrauen. Die Behandlung von Mamma-Ca's ist nämlich im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eine Erfolgsgeschichte. In den letzten Jahren hat sich nicht nur die Diagnostik massiv verbessert, sondern auch die Therapie wurde immer zielgenauer. Natürlich ist sie auch heute noch mit Nebenwirkungen vergesellschaftet, aber diese können mit heutigen Mitteln gut kontrolliert werden.

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Ich denke, dass du hier nicht die passende Antwort finden wirst. Die meisten hier verfügen nicht über das Wissen inkl. mir.
Ein gründliches, persönliches Gespräch bei einem Facharzt sehe ich als einzige Option. Einen zweiten dazu holen, kann nicht schaden.


Melina8585 
Fragesteller
 15.01.2021, 22:48

Das ist bereits der zweite Arzt aus 2 verschiedenen Krankenhäusern. Jetzt wird meine Freundin ihren Chef fragen sie arbeitet in dem Bereich.

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DP9707  15.01.2021, 22:50
@Melina8585

Dann warte diese Antwort jedenfalls ab. Vielleicht wäre es gut wenn du den Chef deiner Freundin auch persönlich sprechen könntest. Er kann dir vielleicht deine Sichtweise besser verstehen, wie wenn es über Dritte läuft.

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Da ist nicht mit zu spaßen!

Mach Chemotherapie! aber nicht zu viel! Manche Ärzte übertreiben es!

Ich habe auch schon eine hinter mir! Das war vor 20 Jahren fast genau.

Bei mir waren es damals 2 Zyklen und beim 3 habe ich "no" gesagt.....

Ich lebe noch. Bin aber auch ein Mann und hatte am Unterleib was.

Danach versuchst Du dann gesund zu leben, und durch Antioxidantien die Sache wieder auszugleichen. z.B OPC, Granatapfel oder Blaubeeren nehmen, in Maßen, zuviel wirkt wieder Gegenteilig.

Mach mind.1 mal....damit eventuelle Krebszellen abgetötet werden.

Mit Blutspenden ist es aber dann auf Lebendszeit auch vorbei! aber das ist dann halt so.

Hole Dir eine 2 und 3 Meinung ein! Von anderen Ärzten!

Es ist immer leicht was nicht zu machen, als was zu machen! schon klar....ich würde es mind. 1 mal durchziehen und dann sehen, wie es Dir geht....wie Du es verträgst...

Du kannst dir eine zweite Meinung einholen,

aber Laien im Internet würde ich nicht fragen. Woher willst du wissen, wer wirklich eine Ahnung hat