Ist bei einer Internen Fokalisierung der Erzähler immer homodiegetisch?
2 Antworten
Hallo Anni29106!
Es geht um die Bewertung des Verhältnisses von Stimme und Modus in der Erzähltheorie nach Genette.
Stimme
-- Der homodiegetische Erzähler ist das erzählende Ich oder erzählte Ich als handelnde Instanz.
--Der heterodiegetische Erzähler kommt in der Geschichte, in der Intradiegese nicht vor. Er ist die erzählende Instanz.
Modus
Bei der internen Fokalisierung weiß der Erzähler exakt so viel wie die Figur(en).
Diese Fokalisierung ist sowohl dem handelnden als auch dem erzählenden Erzähler möglich.
Er darf nur nicht weniger als die Figur(en) wissen, also keine externe Fokalisierung haben, um homodiegetisch erzählen zu können.
LG
gufrastella
Ob er als Figur auftaucht oder nicht, ist nicht entscheidend, sondern nur, wieviel er über die Figuren weiß, um intern fokalisiert zu erzählen.
Das ist nicht gleichzusetzen mit der Ich-Perpektive.
Wenn erzählt wird, dass eine Figur etwas wahrnimmt, handelt es sich um interne Fokalisierung. Dazu muss der Erzähler nicht als handelnde Figur erscheinen.
Mal ein Beispiel:
"Klaus und Anni saßen einträchtig auf der Bank vor ihrem Haus und atmeten die milde Seeluft tief ein. Ihre Freude über den ereignisreichen Ausflug war so stark, dass beide fast zur gleichen Zeit tief und zufrieden aufseufzten."
Erzählt mit interner Fokalsierung, aber ohne erzählendes Ich.
Ja. Der Erzähler ist Teil der erzählten Welt und gibt die subjektive Sichtweise der Figur wieder.
Aber kann bei einer internen fokalisierung der Erzähler auch heterodiegetisch sein?