Inwiefern beeinflussen Kultur und Gesellschaft die Art und Weise, wie wir Bücher lesen und verstehen?

2 Antworten

Hey, interessante Frage!

Ich denke, dass dies durchaus eine enorm große Rolle spielt, tatsächlich sogar ganz unabhängig davon, ob es Roman, Sachbuch oder ein sonstiges Genre hat.

Nehmen wir mal den moralischen Aspekt. Sagen wir, in einem Buch hat ein Mann mehrere Frauen. Was in unserer Kultur eher als Sünde gesehen wird, ist in anderen Kulturen völliger Brauch. So würden wir villeicht negativ voreingenommen bezüglich dieses Charakters sein, während andere Kulturen nicht verstehen würden, wieso dieser Charakter denn jetzt eher eine schlechte Position im gesamten Buch einnimmt. Ist nicht das beste Beispiel, lässt sich aber auf so unfassbar viele andere Dinge übertragen.

Bei Sachbüchern denke ich anders. Es gibt Menschen, die Fakten als Fakten ansehen können. Allerdings denke ich, ist das nicht gerade die Mehrheit. Man könnte einem Nordkoreaner Bücher über die Faktenlage in den USA oder Deutschland geben, doch dieser würde denken, es sei ein manipulationsversuch oder ein test.

Um es also kurz zu machen, die Kultur und Gesellschaft beeinflusst nicht das geschriebene, aber durchaus die Art und Weise, wie wir das Geschriebene wahrnehmen.

Kultur und Gesellschaft sorgen u.a dafür, was wir mögen oder nicht mögen. In Deutschland ist es z.B für viele super seltsam lebende Käfer o.ä zu essen. Das kannst du auf eigentlich alle Ansichten übertragen. Wir gehen also voreingenommen und manchmal auch mit einer einzigen Perspektive an gewisse Werke heran und lass eine andere somit nicht zu. Wir empfinden das Handeln gewisser Charaktere als richtig, obwohl es vielleicht nicht richtig ist, können manche Entscheidungen nicht nachvollziehen oder sind derart engstirnig, dass wir nur Bücher lesen, die unser Weltbild teilen.