Interessante Berufe mit Mathematik?

3 Antworten

Das ist ne schwere Frage.

Was sind interessante Berufe? Wer Mathe liebt, wird alles interessant finden, was seine/ihren Geist so fordert, wie man sich das vorgestellt hat. Ich denke, dass wird immer ein bisschen mit dem zusammenhängen, für wen du wo arbeitest und in welcher Position.

Ich denke, dass man natürlich auch Berufe findet, in denen man aussteigen kann, wenn es nicht unbedingt Berufe sind, die in der Forschunge oder an Innovation beteiligt sind. Aber darauf solltest du dich nicht verlassen.

Beim Lehramt hast du natürlich immer kleinere Probleme. Du bekommts da zwar Mathe beigebracht, dass Mathestudium wird dir aber später nicht anerkannt, falls du im Referendariat verkackst oder später keine Lust auf das Lehrerdasein hast.

Vielleicht ja Mathe studieren und später dann noch zusätzlich was mit Pädagogik machen. Gibt ja heutzutage viele Quereinsteiger?! Das aber nur als "lautes Denken" meinerseits.

Gut erklären können solltest du als Mathematiker nahezu immer, da du in den meisten Berufen mit Nicht-Mathematikern zusammenarbeitest.

Die gängigsten Berufe, die fachlich recht viel mit Mathematik zu tun haben sind:

  • Aktuar (Modellierung, Steuerung und Bewertung von Risiken mit Hilfe von stochastischen Methoden, fast ausschließlich in der Versicherungsbranche zu finden, aber Rückversicherung ist meiner Meinung nach z.B. fachlich sehr interessant, geht viel um die Bewertung der Risiken von extremen Ereignissen, z.B. Naturkatastrophen -> interdisziplinäre Teams)
  • Data Scientist/Statistiker (Gewinnung von Wissen aus Daten und damit verbundene Prozesse; ist ein sehr breites Feld, von Social Media Analytics (z.B. Kundengruppe durch Analyse von Tweets etc. "kennenlernen") über Krebsdiagnostik durch Auswertung von Bildern bis hin zur Vorhersage von Flugverspätungen bei einer Airline kannst du so ziemlich in jedem Bereich ne coole Tätigkeit finden. In vielen Bereichen sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse als Zusatz notwendig, insbesondere in der Beratung)
  • Quant (abgeleitet von Quantitative Finance; beschäftigt sich mit Finance-Fragestellungen über einen mathematischen Zugang, z.B. Bewertung von Finanzinstrumenten, Entwicklung von quantitativen Handelsstrategien, Risk Management; vor allem in Banken und (Hedge-)Fonds zu finden)

Bei den letzten beiden musst du bei der Arbeit ziemlich viel programmieren, als Aktuar je nach genauer Position auch etwas, aber im Allgemeinen weniger als bei den anderen beiden.

Ansonsten gibt es noch weitere Felder, in denen sich Mathematiker austoben können, aber das sind eher Nischen:
Pharmakokinetik, Operations Research, Numerische Simulation (z.B. Strömungsmechanik),...

Bei der Familienfreundlichkeit kommt es vor allem auf das Unternehmen an. Tendenziell dürfte es als Aktuar von den genannten am familienfreundlichsten sein (für die Arbeitszeiten siehe auch https://aktuar.de/Dateien_extern/DAV/Gehaltsstudie-2010.pdf ).
Als Quant dürfte es insbesondere bei Banken am familienunfreundlichsten sein, im Investmentbanking scheinen 60-80 Stunden pro Woche keine Seltenheit zu sein.


Für all diese Berufe musst du aber wirklich sehr fit sein. Die meisten der Absolventen der Mathematik landen in irgendwelchen mehr oder weniger fachfremden Jobs, z.B. in der Softwareentwicklung oder in Unternehmensberatungen.

Schonmal an wirtschafts oder technomathematik gedacht?