In wie weit sind Männer bei einer Scheidung benachteiligt?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

das Sorge und Aufenthaltsbestimmungsrecht haben auch nach der Scheidung in der Regel beide, es wird meist so geregelt, das der Vater, bei dem die Kinder in den selteneren Fällen leben, ein Besuchsrecht hat, diese Konstellation führt aber nicht selten zu regelrechten "Kriegen" zwischen beiden Elternteilen, und wenn in diesen Fallen von Benachteiligung gesprochen werden kann, dann sind es nur extreme Benachteiligungen für die Kinder.

Was die gesamte Finazielle Situation betrifft, so ist immer entscheidend, ob und was ggf vor der Ehe vereinbart wurde, handelt es sich um die klassische Zugewinngemeinschaft, oder existiert ein Ehevertrag, dementsprechend sind dann auch die finaziellen Belastungen bzw "Vorteile" nach einer Scheidung, global läßt sich da keine Aussage traffen, da muß jeder Einzelfall geprüft werden

Das Sorgerecht habe ich gehört geht so oder so immer an den Frauen,

Das wüßte ich aber. Wenn nicht schwerwiegende Gründe dagegen sprechen bleibt das Sorgerecht geteilt. Und das Aufenthaltsbestimmungsrecht lag z.B. für die letzten 6 Jahre bis meine Kinder volljährig wurden bei mir.

dann muss der Mann nur Unterhalt zahlen

Der Unterhalt wird für die Kinder gezahlt, für die Exfrau lediglich unter gewissen Umständen. Meine Exfrau hat z.B. auf Unterhaltszahlung verzichtet.

hierbei Frage ich mich wie hoch ist dabei dieses Unterhalt ist

Das richtet sich meist nach der Düsseldorfer Tabelle.

und wer bekommt das Haus?

Wer im Grundbuch eingetragen ist. Meist sind das beide Ehepartner. Dann geht das Haus zu gleichen Teilen an beide. Auch die Bank wird weiter Ansprüche gegen beide stellen.

Auch habe ich gehört dass man das immernoch nach der Rente bezahlt.

Für die Ehezeit werden die erworbenen Rentenansprüche korrekt aufgeteilt.

Findet ihr das Gerecht?

Ja.

Das Haus muss von BEIDEN abbezahlt werden idR. Entweder man verkauft es nach der Scheidung und beide bekommen einen Teil oder einer behält es und zahlt den anderen aus.

Das Sorgerecht geht OFT an die Frauen, aber nicht immer. Es kommt darauf an, wer für die Kinder da ist, wer die engste Verbindung zu ihnen hat. Das ist meistens die Person, die am meisten Zuhause ist. Wenn der Mann sich um die Kinder kümmerte, bekommt er das Sorgerecht.

Was den Unterhalt angeht: Sieh es doch mal so, wenn die Frau jahrelang nicht arbeiten geht, sich um Haushalt und Kinder kümmert, dann gibt sie ihre Unabhängigkeit und ihre finanzielle Sicherheit auf. Sie opfert ihre Karriere für die Familie. Selbst wenn sie später wieder arbeiten geht, wird sie weniger Geld verdienen, weil die Arbeitserfahrung fehlt. Und man stellt ungerne Mütter mit kleinen Kindern ein. Also ist es nunmal so geregelt, dass der Mann dann, als Ausgleich, die Frau finanziell versorgen muss. Wie hoch der Unterhalt ist, hängt logischer Weise vom Einkommen ab.

Es können übrigens auch beide arbeiten gehen, dann besteht das Problem nur in geringfügigem Maße. Oder der Mann kann Hausmann sein, dann muss die Frau IHM Unterhalt zahlen. Es kommt nicht auf das Geschlecht an, sondern wer jahrelang Nachteile in Kauf nimmt, zum Wohl der Familie.

Ja, ich finde es fair. Wen das stört, der kann ja selbst jahrelang auf finanzielle Sicherheit verzichten oder einen Ehevertrag aufsetzen.


DerRoll  12.05.2024, 12:21
Das Sorgerecht geht OFT an die Frauen, aber nicht immer.

Unter 8% würde ich jetzt nicht als "oft" bezeichnen.

https://www.rechtsanwalt-richter.com/sorgerecht-in-zahlen-statistisches-bundesamt-2011/

Das vom Gesetzgeber angestrebte Prinzip der gemeinschaftlichen Sorge der Eltern für die gemeinsamen Kinder trotz einer Scheidung scheint weitgehend verwirklicht. Im Jahr 2002 verblieb in 84 % der Scheidungen die elterliche Sorge zunächst bei beiden Elternteilen gemeinsam oder wurde ihnen gemeinsam übertragen, 2009 waren es 92 %.
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Loka95  12.05.2024, 12:53
@DerRoll

Ich meinte (ebenso wie der Fragesteller, vermute ich), dass gemeint ist, bei wem die Kinder bleiben.

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In wie weit sind Männer bei einer Scheidung benachteiligt?

Sind sie nicht.

Ich weiß das Du das nicht hören willst. Aber bei einer Scheidung ist immer der- oder diejenige benachteiligt, der oder die die Scheidung gar nicht will. Egal ob das nun die Frau oder der Mann ist.

Und alles andere ist das Geschwätz der verlassenen und zu Tode gekränkten Männer.......