In den Medien wird das Bild der Kirche vorallem durch stark konservative geprägt - warum?

13 Antworten

Das ist so und wird so bleiben - bis endlich der Vatikan seine Macht über die katholische Kirche verliert.

Eine rückwärtsgewandte Amtskirche, die alle progressiven Ansätze (Ökumene usw.) im Keim zu ersticken versucht. Eine Amtskirche, die Männer wie Kardinal Woelki in die Ämter hievt, eine Amtskirche, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat. Eine Amtskirche, die am widernatürlichen Zölibat festhält. Eine Amtskirche, die Frauen außen vorhält. Eine Amtskirche, die an ihrer eigenen Abschaffung arbeitet. Es wird Zeit...

Und wenn dein Dogmatik-Professor zu aufmüpfig wird, dann kriegt er Druck.

An deiner Stelle würde ich mich nicht wundern...

Die Kirche sei homophob und menschenverachtend - dieses Bild haben viele (junge) Menschen von der Kirche. 

Die Kirche ist imho homophob.

Tatsächlich wird das Bild der Kirche in den Medien vorallem durch konservative Kardinäle und den Missbrauchsskandal bestimmt.

Also... die katholische Kirche kommt in den Medien imho kaum vor, zumindest kaum in die Tiefe gehend. Das dürfte daran liegen dass ziemlich wenig Interesse besteht und das als sich langsam entfernendes kulturelles Hintergrundrauschen nicht sehr medientauglich ist. Ich höre nichts katholisches in den Medien.

Unser Dogmatik-Professor zum Beispiel.

Inwiefern ist er progressiv? Und was macht er dann in der Kirche? Wenn er zu progressiv ist dann verliert er die Lehrerlaubnis, weil die Theologen- was an sich lächerlich ist- keine freie Wissenschaft betreiben dürfen.

Wenn der mal ins Fernsehen eingeladen werden würde, da würde den Zuschauern ja der Mund aufklappen.

Mir nicht. Und ich denke vielen nicht. Also erstens mag der Mann vielleicht progressiv sein, aber das würde ich doch nicht der Kirche zugutehalten, die nie progressiv ist sondern jeden Fortschritt und jede Änderung erst mit 100 Jahren Verspätung vielleicht mal einarbeitet oder auch nicht. Diese nachträgliche Art von Progressivität ist nicht beeindruckend, sie ist auch eigentlich nur ein Ausweis dass die Kirche mitunter auch ein sehr sehr träges Fähnchen im Wind sein kann.

Zweitens bin ich nicht progressiv und sogar außerordentlich feindlich gegenüber dem lahmen und nervigen progressiven Mainstreamgenöle wo es die ganze Zeit nur noch um Rassismus und Frauen geht. Ich bin nur gegen einige Sachen. Wie zum Beispiel Schwulen das Leben schwer machen, keine Priesterinnen weihen weil blablabla und schwule Angestellte schlecht behandeln. Das ist nicht progressiv. Das ist logisch (Moritz Neumeier lässt grüßen 😉).

Aber warum ist das so? Warum werden im Fernsehen nicht auch mal progressive Priester in Talkshows eingeladen?

Glaubst du wirklich dass die Verzerrung am Fernsehen liegt? Ich nicht. Es gibt viele katholische Priester und Denker die man nicht mal in die Medien bringen könnte, so Leute die zum Beispiel in der Bibliothek des Konservatismus Vorträge halten, ohne dass die Leuten in die ganz andere Richtung vom Hocker gehauen würden.

  1. würde es die Vorurteile nicht fördern und das wollen die Konsumenten keinesfalls: https: //www.youtube.com/watch?v=ykH8E9wTCcQ
  2. indem ich Themen sehr einfach halte und z.B. nicht darauf eingehe, dass es ZIG verschiedene Kirchen gibt, die für völlig verschiedene Dinge eintreten (Adventisten, Baptisten, Evangele, Katholiken, Orthodoxe, Freikirchler etc. etc.), kann ich die Themen politisch halten und verwirre den Zuschauer nicht mit verschiedenen Meinungen.
  3. es geht um Krawall.

Ich persönlich kenne Menschen, die mit der Kirche und ihren Vertretern objektiv nur gute Erfahrungen gemacht haben und denen trotzdem nur Kreuzzüge, Hexenverfolgung (?), Zölibat und Mißbrauchsfälle einfallen, wenn sie sich zur Kirche äußern.

Liegt vielleicht auch daran, dass man lieber schimpft als Anerkennung zu zeigen, zumal man sich hier ja ohne Selbstreflexion rechtschaffen echauffieren kann. Und wer gegen Kindesmissbrauch in der Kirche wettert, steht immer auf der richtigen Seite.

Ergo: Man will die "guten" Kirchenvertreter gar nicht sehen. Lieber weiterschimpfen wie bisher......Dann kann man auch mit gutem Gewissen ignorieren, dass sich Kirche seit Jahrzehnten für eine tolerante Gesellschaft, für soziale Gerechtigkeit und gegen Ausgrenzung einsetzt...

Die Kirche, insbesondere die katholische, IST faktisch nun einmal teilweise extrem rückständig - gerade, was das Frauenbild angeht, etwa. Da ist die derzeitige Repräsentation nur richtig.

Es gibt allerdings durchaus auch z. B. junge, relativ liberale Aktivisten, die ihren Glauben auf wesentlich modernere Art und Weise propagieren. Janaglaubt, jetzt nur noch Highholder, ist eine von ihnen und bekommt regelmäßig in verschiedenen Formen die Möglichkeit, Reden zu halten etc. Außerdem ist sie auch auf Instagram aktiv.

Wenn die “progressiven Priester” ihre Meinung kundtun möchten, dann steht ihnen das frei. Sie müssen sich halt rühren und dafür stark machen, gehört zu werden.


zahlenguide  25.11.2020, 00:27

Tun sie ja im Internet. Das spiegelt das Fernsehen selten wieder. Was mich mehr stört (bin selbst nicht Katholisch), ist das mit falschen Eindrücken gearbeitet wird. So lehnen ca. 3/4 aller Katholiken sämtliche Päpste als Oberhaupt ab. Trotzdem wird diesem Mann zugesprochen als würde er gar für die ganze Christenheit sprechen.

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Lucysyy  25.11.2020, 00:32
@zahlenguide

“Das Fernsehen” ist auch nicht in der Pflicht, Imagepflege für irgendeine Glaubensgemeinschaft zu betreiben. Wenn Vertreter etwa der christlichen Kirche das Bedürfnis verspüren / die Notwendigkeit sehen, ihren Glauben anders darzustellen, als aktuell der Fall - dann sollen sie mit Petitionen, Demonstrationen, Anfragebriefen und konkreten Vorschlägen an bestimmte Shows / Sender alles daran setzen, die Möglichkeit dazu zu erhalten. Das ist dann ihre Verantwortung und nicht die eines Programmanbieters.

Und inwiefern wird “‘mit falschen Eindrücken gearbeitet”? Der Papst ist nun einmal das Oberhaupt der katholischen Kirche. Katholiken gehören dieser freiwillig an. Dass sie dann auch in Verbindung mit ihrem Oberhaupt gesetzt werden, sollte niemanden allzu sehr schockieren. Er spricht nämlich für die gesamte (römisch-katholische) Christenheit. Wer damit nicht einverstanden ist, sollte sich überlegen, ob er den eigenen Glauben nicht lieber frei praktifizieren möchte, finde ich - oder eben in der Gruppe wirklich aktiv werden.

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zahlenguide  25.11.2020, 00:39
@Lucysyy

Petitionen etc. sind sehr weltlich. Ist nicht der Weg des typischen Christen. Ist natürlich nicht verboten, aber viele PRAKTIZIERENDE Christen sind apolitisch - oder besser gesagt, versuchen es zu sein, denn:

https ://www.youtube.com/watch?v=TRLm8vdbg8o

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Lucysyy  25.11.2020, 01:12
@zahlenguide

Verzeih mir, aber ich bin nicht mehr in der Stimmung, jetzt noch ein Video anzusehen 😬

Das kann gut sein, damit kenne ich mich nicht aus! Aber wer sich - warum auch immer - etwa für Petitionen zu schade ist, weil diese zu “weltlich” seien, soll auch nicht die Forderung aufstellen, vom - ebenfalls weltlichen? - Fernsehen besser dargestellt zu werden, wie’s einem eben gerade genehm ist.

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zahlenguide  25.11.2020, 01:34
@Lucysyy

Schau das Video ruhig mal, wenn du Zeit hast. Ansonsten gute Nacht!

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