Im Westen nichts neues- stilistische Mittel

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Quelle:http://www.studentshelp.de/p/referate/02/3515.htm 6. Literarische Stilmittel

Der Roman ”Im Westen nichts Neues” ist in drei Teile gegliedert: 1. Vorwort des Autors 2. Eigentliche Erzählung 3. Schluss: Erzählperspektivenwechsel 1. Am Anfang des Romans steht eine Anmerkung des Autors: Er verweist darauf, dass das Buch weder Anklage noch Bekenntnis sein soll, sondern der Versuch über die vom Krieg zerstörte Generation zu berichten. Dies drückt aus, dass es in keiner fiktionalen Kulisse spielt. 2. Die eigentliche Erzählung ist in 12 Kapitel gegliedert, von denen jedes soweit abgeschlossen ist, dass es eine unabhängige Kurzgeschichte bildet (vgl. 9.5 Remarque und das 3. Dritte Reich). Deshalb wird jedes Kapitel mit einer Beschreibung der jetzigen Lage bzw. Tätigkeit von Paul und dessen Kameraden begonnen. Und zwischen den Kapiteln befinden sich Zeitsprünge undefinierbarer Länge. Die Geschichte wird aus der Sicht des jungen Soldaten Paul Bäumer als Ich-Erzähler im Präsens erzählt. Der Leser erlebt das Geschehen dadurch näher mit. Remarque verwendet eine einfache, teilweise vulgäre Sprache um darauf hinzuweisen, dass die Soldaten einfache Menschen waren, die nicht für den Kriegsausbruch verantwortlich waren. Sie benutzen lediglich militärische Fachbegriffe, da diese in ihrer Situation unumgänglich sind und quasi zur normalen Ausdrucksweise gehören. Es kommt häufig wörtliche Rede vor, in der viele der vulgären Ausdrücke in den Text miteinfließen. So erfährt der Leser auch die Meinungen und Ansichten der anderen Charaktere. Es gibt wenige lange Sätze, hauptsächlich besteht der Roman aus vollständigen, kurzen Sätzen, Satzreihen und einzelnen Schachtelsätzen und Aufzählungen. Innerhalb der Kapitelabschnitte, entspricht die Erzählzeit etwa der erzählten Zeit. Diese Zeitdekkung tritt deswegen auf, weil der Textinhalt szenisch dargestellt wird. Ausnahmen bilden gedankliche Rückblicke Pauls, in denen er dem Leser im Präteritum Vorwissen vermittelt. Dies verhilft dem Leser zu einem einfacheren Verständnis und einem engeren Bezug zum Geschehen. Nur zwischen einzelnen Kapitelabschnitten und Kapiteln befinden sich Zeitsprünge. ”Die Grundzüge seiner Bücher bleiben gleich; der unbändige, unzerstörbare Lebenswille, Menschen die sich im Leid behaupten müssen. Weitere Konstanten; der Mythos der Kameradschaft, die Romantisierung des Alkohols, die nette H...re von nebenan und das politische Desinteresse.” (aus einer Web-Site über Remarque). Zumindest in ”Im Westen Nichts Neues” trifft dies zu, hinzukommend ist hier allerdings noch das Rauchen sowie Bestechungen mit allem Möglichen als ein Grundzug! Erich Maria Remarque legt auch großen Wert auf die begrenzte Aussagekraft der Worte. Er stellt fest, dass Worte zwar viele Gefühle ausdrücken können, jedoch keinesfalls die Grauen das Krieges. "Angriff, Gegenangriff, Stoß, Gegenstoß - das sind Worte, aber was umschließt sie." "Trommelfeuer, Sperrfeuer, Gardinenfeuer, Minen, Gas, Tanks, Maschinengewehre, Handgranaten - Worte, Worte, aber sie umfassen das Grauen der Welt." "Worte, Worte, Worte - sie erreichen mich nicht." "Granaten, Gasschwaden und Tankflottillen - Zerstampfen, Zerfressen, Tod. Ruhr, Grippe, Typhus - Würgen, Verbrennen, Tod, Graben, Lazarett, Massengrab" "Die fiktiven Romanfiguren Remarques, insbesondere seine Haupthelden, lassen eine Fülle autobiographischer Bezüge aufleuchten. Es ist eine besondere Technik Remarques, Fiktion und Wirklichkeit des eigenen Erlebens so zu vermengen, dass eine neue fiktive Realität entsteht, die aufgrund ihrer selbsterfahrenen autobiogarphischen Anteile besonders überzeugend wirkt." (Zitat aus dem Anhang) 3. Eine Ausnahme in der Auswahl der Stilmittel stellt das Ende dar. Es ist im Präteritum verfasst und wird von einem Er-Erzähler berichtartig dargestellt, da der Ich-Erzähler darin stirbt. Der Tod von Paul Bäumer wird sehr sachlich dargestellt, wodurch die Unwichtigkeit des Todes eines einzelnen Soldaten für die Armeeleitung betont wird, obwohl dieser soviel Leid für und durch sie ertragen musste.