Im Vorbeigehen ein Blatt von einer Hecke abreißen. Warum tun viele das?
Guten Tag liebe GF-Community,
ich darf schon seit längerer Zeit Immer wieder folgende Situation betrachten, welche ihr bestimmt kennt:
Immer wenn ein Kind/Jugendlicher an einer Hecke vorbeiläuft, dann reißt das Kind im Vorbeigehen genau 1 Blatt ab.
Deswegen habe ich an alle Biologen, Psychologen und sonstigen klugen Köpfe folgende Fragen:
Welchen Sinn hat es psychologisch oder auch biologisch gesehen, im Vorbeigehen ein Blatt von einer Hecke abzureißen?
Warum kommt es durch die verschiedensten Altersklassen, Kulturkreise, Bildungsniveaus und überhaupt ganz allgemein sehr häufig vor?
Besonders an die älteren GFler: War das früher auch schon so?
Danke schon einmal im Voraus für lehrreiche Antworten!
82 Antworten
Ich kenn kaum ein Kind/Jugendlichen, der das nicht gemacht hat, mich eingeschlossen.
vielleicht ein ursprüngliches Verhalten,aus Zeiten, wo alles, was potenziell Nahrung darstellen konnte, erst durch beriechen und belecken geprüft werden mußte. Affen machen das auch. die nehmen ein Blatt/Frucht befühlen, beriechen und belecken es, wenn sie es nicht kennen,bevor sie fressen. erst dann holen sie sich mehr/den ganzen Ast
ja, mindestens übers Belecken sind wir hinaus :) wir wissen auch, daß wir das Zeug nicht essen müssen, weil wir zu hause Sachen haben, auf denen "Lebensmittel" steht :-))
Bei dir steht auf den Lebensmitteln nochmal extra "Lebensmittel" drauf ?! o.o wtf ?!?! XD
Naja, ich nicht. Ich bin mit dem Fahrrad oft ganz in die Hecke geflogen. Sehr zur Freude unseres alten Blockwarts.
Diese Theorie klingt mir am plausibelsten -> hilfreichste Antwort^^
PS: Zitat von Rheinflip:
Wer das untersagt, hat nicht viel von Kindern und Natur verstanden. Die Einschränkung führt am ehesten zum Bambisyndrom: Alles ist niedlich und darf nicht belästigt werden.
Nur, um das klarzustellen: Ich habe das früher auch gemacht und mache es hin und wieder noch. Ich untersage es nicht und finde es auch nicht falsch, ich hab mich nur gefragt, warum wir das machen.
ganz genau! :D ich auch! man läuft und läuft hat nichts zu sagen und gerade streckt ein perfektes blatt aus der hecke heraus ,was man einfach abreißen will damit die hecke wieder gleichmäßig ist xD (schlechts Bsp.)
Ich hab gedacht des kommt von langeweile xD ne im ernst, ich finds irgendwie langweilig zu laufen, und dann mach ich eben irgendwas dummes xD
Deine Beobachtungen sind zutreffend. Soweit ich weiß, wurde das Verhalten noch nie psychologisch untersucht - ist aber interessant. Aber das "Phänomen" tritt nicht nur bei Kindern und Jugendlichen auf, denn auch viele Erwachsene tun das. Vielleicht ist das ein Überbleibsel des Verhaltens in grauer Vorzeit, wo man einzelne Blätter abriss, daran roch und sie z.T. kaute, um ihre Eignung als Nahrung zu prüfen? Bei langgewachsenen Gräsern (Rispen) gibt es das gleiche Phänomen. Beim Lebensbaum/-hecken ist das ja immer noch so, dass viele Menschen im Vorbeigehen eine Spitze abreißen und daran riechen. Es wäre zu prüfen, ob auch Raucher, die gerade eine Zigarette halten, das tun. Vielleicht will man ja auch nur "etwas in der Hand halten"?
Zwie Doofe, ein Gedanke. Ich hab erst nach meinem Post deine Antwort gelesen, hatte aber dieselbe Idee.
ich bin 20 und männlich .... komme meistens mit einer zigarette in der hand vom bus, laufe nachhause reiße meisten im vorbeilaufen TROTZ zigarette in der hand ein blatt ab ... ich wechsle die kippe dann einfach in die andere hand XD
weis selber nich wieso .... komm mir in der beziehung selber vor wie ein kind :D
Erwischt! Mache das tatsächlich auch heute noch als Ü30.
Anscheinend habe ich aber eher ein Faible für Gräser. Blätter von Bäumen oder Hecken abzureißen hingegen verbinde ich als Erwachsener schon eher mit etwas, das sich nicht gehört - also ganz tief unterbewusst. Habe ich aber als Kind definitiv auch gemacht! Ich denke auch, dass es etwas mit unseren Urtrieben zu tun hat, zu schauen und zu testen ob etwas verträglich und essbar ist. Hat man sich nicht auch Sand in den Mund gestopft?
Genauso muss ich an vielen Lebensmitteln immer erst mal riechen, bevor ich sie esse. Ist mir selbt nie aufgefallen, bis mich mal jemand mit der Nase darauf gestoßen hat, dass ich mir Gummibärchen und Co immer kurz unter die Nase halte :-)
Meine Tochter macht das auch, sie ist drei. Zum Einen "braucht" sie immer irgendwas in der Hand, das beobachten die Erzieherinnen auch im Kindergarten - als würde sie sie dadurch sicherer fühlen. Zum Anderen schenkt sie es mir gerne; sie legt Wert darauf, dass ich es behalte, fragt immer wieder danach, ob ich es noch habe, achtet darauf, dass es den Weg ins Wasser findet. Es ist nicht nur das Ausprobieren-wollen
Deine Beobachtungen sind zutreffend. Soweit ich weiß, wurde das Verhalten noch nie psychologisch untersucht - ist aber interessant. Aber das "Phänomen" tritt nicht nur bei Kindern und Jugendlichen auf, denn auch viele Erwachsene tun das. Vielleicht ist das ein Überbleibsel des Verhaltens in grauer Vorzeit, wo man einzelne Blätter abriss, daran roch und sie z.T. kaute, um ihre Eignung als Nahrung zu prüfen? Bei langgewachsenen Gräsern (Rispen) gibt es das gleiche Phänomen. Beim Lebensbaum/-hecken ist das ja immer noch so, dass viele Menschen im Vorbeigehen eine Spitze abreißen und daran riechen. Es wäre zu prüfen, ob auch Raucher, die gerade eine Zigarette halten, das tun. Vielleicht will man ja auch nur "etwas in der Hand halten"?
Ja, ich kenne das auch aus der Jugend. Zwar habe ich die Blätter nicht berochen oder beleckt, aber stets befingert und dann zerpflückt. Klingt logisch.