Ich bin in meine Lehrerin verliebt und fühle mich furchtbar!?
Ja, hi.
Bevor ihr euch wundert: Das hier ist jetzt weniger eine wirkliche Frage, sondern mehr so ein bisschen "Dampf ablassen" oder wie auch immer man es nennen mag. (Ich weiß das gehört eigentlich nicht so richtig in ein Frageportal, aber ich möchte einfach mal erzählen und hoffen, dass jemand vielleicht ein paar nette Worte findet und mir doch irgendwie helfen kann :3)
Ich bin so etwa seit der 6. Klasse in meine Lehrerin verliebt (komme jetzt in die 10.)
Diese Lehrerin haben wir dann letztes Jahr auch noch in einem zweiten Fach bekommen, sodass wir 4 Wochenstunden mit ihr hatten statt nur einer, wie in den Jahren davor.
Ich dachte ja, diese Gefühle gehen irgendwann mal weg, aber nein sie sind geblieben und sie sind noch viel stärker geworden. Mir ist das ganze (vorallem weil ich ein Mädchen bin) auch unglaublich peinlich. Ich habe es mir dann in der 7. endlich geschafft, über meinen Schatten zu springen und mich meiner besten Freundin anzuvertrauen, die mich auch unterstützt (sofern man in der Sache jemanden unterstützen kann), mir zuhört und die Sache unter uns beiden hält. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Ich persönlich denke schon, dass meine Lehrerin mich mag, aber eben (völlig verständlich) nur als Schülerin und das ist auch gut so. Ich weiß, dass da nie irgendwas sein wird und dass sie das auch gar nicht darf, und damit habe ich mich von Anfang an abgefunden. Und irgendwelche Liebesbriefchen schreiben oder Geständnisse machen? So weit kommt's noch! Das würde doch nichts bringen und ich würde mich nur unnötig lächerlich machen.
Trotzdem tut das weh und ich fühl mich einfach schrecklich deswegen. Ich meine, kann es nicht einfach jemand "normales" sein? Gerade in dem Stress mit den auf mich zukommenden Prüfungen und meiner Projektarbeit, und der Tatsache dass ich (laut YSR + diversen anderen Tests bei meiner Psychologin) sowieso leichte Depressionen zu haben scheine (was ich mir selbst ehrlich gesagt noch nicht zugestehen möchte) kommt das wirklich auch noch gerade recht. Was soll ich nur machen? Ich fühle mich eh schon mies und dann kommt auch noch dazu, dass ich sie nach meinem Abschluss nächstes Jahr wahrscheinlich eh nie wieder sehen werde. Was soll ich denn machen? Ich fühle mich einfach nur schlecht deswegen... (PS: Danke an alle, die sich das alles durchgelesen haben :3)
3 Antworten
Hallo :D
Ach Gott, ich kenne das nur zu gut. Ich bin jetzt 18 und aus der Schule raus und kann dir deshalb ein bisschen was dazu erzählen:
Ich habe mich selbst "unsterblich" in zwei männliche Lehrer an meiner Schule verliebt.
Der eine verließ uns in der 10. Klasse, den anderen hatte ich bis zum Ende der 12.
Ich habe auch nicht irgendwelche Briefchen geschrieben oder Anmerkungen gemacht. Einfach weil ich wusste: Es besteht kein Interesse von der anderen Seite, ich bin VIEL zu jung, die Herren sind verheiratet + Kind(er) und wenn jemand das in den falschen Hals bekommt, könnten die beiden dran sein.
Ich habe mich also auch nur Freunden anvertraut, die das super aufgenommen und für sich behalten haben. Natürlich haben sie sich auch mein "Liebesgesäusel" über die beiden angehört :D
Jetzt, nach Ende der Schule, kann ich endlich Folgendes sagen:
Sich in einen Lehrer zu verlieben, ist normaler, als man denkt. Vielen Mädchen und Jungen in meiner Stufe ging es mit anderen Lehrern und Lehrerinnen ähnlich. Man spricht nur nicht darüber, besonders um den Lehrer zu schützen und um sich nicht zu blamieren. Das Verlieben in einen Lehrer kommt mit den pubertären Hormonen daher. Diese Hormone sind neu für den Körper und sie sind verdammt neugierig. Das heißt im Klartext, dass alle Gefühlslagen über kürzere oder längere Zeit mal mehr oder weniger aktiv ausprobiert werden. So kommen auch Gefühle für bestimmte Geschlechter/Persönlichkeiten/Altersgruppen zustande.
Die einzigen "älteren", also erwachsenen Personen, die man, neben seinen eigenen Eltern näher, kennen lernt und engeren Kontakt hat, sind die Lehrer in der Schule. Also tobt sich das Hormonsystem hier besonders gern aus. Wichtig ist hier für mich immer gewesen, dass ich in der "Experimentierphase" niemanden verletze oder in eine blöde Situation bringe. Heißt: Ich behielt alles im privaten Rahmen. Darüber zu reden (mit Freunden) ist aber wichtig, da man so mit seinen verwirrenden Gefühlen nicht alleine ist.
Diese Experimentierphase ging bei mir in viele verschiedene Richtungen, sodass ich mich sogar zeitweise in sehr sehr viel ältere Lehrer (50+) "verliebte" und auch in weibliche Lehrer, obwohl ich mich eigentlich heterosexuell fühlte.
Wichtig waren für mich immer eigene "Grundsätze":
"Schäme dich nicht für deine Gefühle, sondern akzeptiere sie und lerne aus ihnen. Bringe jedoch weder dich, noch eine andere Person in Gefahr/eine unangenehme Situation. Rede mit Freunden über deine Gefühle, anstatt sie komplett wegzuschließen. Bevor du aktiv handelst, mach dich deiner Gefühle und der Situation bewusst: Wäre es so gut, der Person xyz von meinen Gefühlen zu erzählen oder Andeutungen zu machen?"
Meinen Lehrern zu sagen, dass ich in sie verliebt bin, wäre danach keine gute Idee gewesen. Also ließ ich es sein.
Nun bin ich komplett aus der Schule raus und von den Lehrern entfernt. Über die letzten Wochen/Monate konnte ich schon schnell feststellen, dass diese Gefühle noch nicht komplett verschwinden, aber auf jeden Fall nachlassen. Auch fiel mir auf, dass das "Verliebtsein" zum einen durch die Hormone und zum anderen durch meine tiefe Bewunderung zu diesen Lehrern entstand. Ich mochte sie sehr gern und bewunderte sie. Die Hormone taten dann ihr übriges.
Auch bin ich zwei Jahre älter als du. Das bedeutet, dass sich mein Hormonhaushalt langsam zurechtfindet und aus seinen Erfahrungen gelernt hat, die allesamt doch sehr positiv ausfielen.
Zusammenfassend kann ich also sagen:
Deine Gefühle sind ganz natürlich und dass du dich traurig und schlecht fühlst auch. Mach dich deswegen also nicht fertig, sondern genieße die Zeit, die du noch mit ihr hast :) Wenn man alles auf sich zukommen lässt, fällt auch der Abschied später leichter. Natürlich wird dieser wehtun (der Abschied von meinen beiden Lehrern war wie ein Schuss ins Herz), aber der Schmerz geht wieder vorbei.
Was mir zumindest ein wenig half, war, dass ich normale Gespräche mit beiden gesucht habe, um die "Sehnsucht" zu lindern. Auch fragte ich beide zu meinem Abschluss nach einem Foto mit den beiden (einzeln) und ob ich sie umarmen darf :) Der einfache Körperkontakt beruhigte mein Gefühlschaos und schaffte tatsächlich unterbewusst eher eine "Freundschaftsebene".
Wenn du weiter darüber reden möchtest, können wir die Tage noch miteinander privat schreiben :)
(Leider nicht mehr jetzt, da ich ins Bett will ^^")
Liebe Grüße und viel Glück von einer Leidensgenossin! :)
Hallo, den Schulabschlußblues hatte ich schon 1984. Kopf hoch- es geht immer weiter. Lerne einen Beruf, und Du wirst auf ganz andere Gedanken kommen. LG
Solange es im legalen Bereich bleibt: Tu einfach das, was dich glücklich macht.
Zu dieser Angelegenheit könnte man bestimmt Romane schreiben, aber mehr hab ich gerade nicht wirklich zu sagen, außer eben das oben.