Hund fiept, jault und zittert nach dem Gassi gehen // Problemhund nach Kastration?
Seit ca. 4 Wochen verhält sich mein kleiner Chihuaua-Dackel-Mischling sehr seltsam. NACH der Gassirunde fängt er tierisch an zu fiepen und richtig am ganzen Körper zu zittern und mich wie durch den Wind anzugucken. Ich hab jetzt alles durch. Konsequent probiert es ihm durch "Aus!" etc. zu unterbinden und die meiste Zeit konsequent mit Ignoranz, aber es bringt bisher nichts. Mindestens 10 Minuten kann er sich nicht beruhigen... Legt sich manchmal kurz hin, schreckt aber nach einigen Sekunden wieder auf. In den meisten Fällen fängt es schon im Fahrstuhl an. Er zieht zwar in Richtung Haustür, aber sobald wir drin sind, dreht er wieder ab.
Er wurde im Oktober 2012 kastriert und ist seitdem generell ein "Problemhund"... Ich bekomme schon graue Haare! Er war davor super erzogen... jetzt können wir noch nicht einmal ohne Leine Gassi gehen. Er zieht und hat absolut seinen eigenen Kopf bekommen - nutzt jede Chance um auszubüchsen etc.! Kann es sein, dass da was schief gelaufen ist? Manchmal sieht es aus, als wären da noch zwei Gnubbel im Unterleib. Und auf Hunde aller Art geht er immernoch total ab. Ich dachte es wäre nach einer Kastration eher andersrum. "Leichter"!
Man merkt wie gesagt richtig, wie er das alles mit Absicht macht. An Straßen muss er immer anhalten, als er vor kurzem ausgebuchst ist, habe ich von weitem "Straße!" gerufen und er hat auch kurz angehalten, richtig offensichtlich überlegt und sich gedacht "Ach, nö!" und ist rübergeflitzt. Zum Vergleich durfte er letztes Jahr vor der Kastration frei rumlaufen und ein anderer Hund ist losgerannt, ausgebüchst und über die Straße gerannt - mein kleiner hinterher, aber hat an der Straße angehalten und dem anderen Hund hinterhergebellt... à la "man darf nicht einfach über die Straße!"
Hat jemand eine Ahnung, ähnliche Erfahrungen gemacht? Noch einige Daten: Er ist aktuell 1 Jahr und 5 Monate alt und wurde mit ca. 1 Jahr kastriert. Im Dezember (also echt vor kurzem) bin ich mit ihm umgezogen und die Wohnung war ihm von Anfang an irgendwie suspekt... er wollte nicht gern rein und als sich das gelegt hat, fing es an mit der Nach-Gassi/Fahrstuhl-Fieperei.
Ich bin für jeden Tipp dankbar,
Willow's Frauchen.
4 Antworten
Zu den Nebenwirkungen und Nachteilen wurdest Du vor dem Eingriff vom Tierarzt aufgeklärt. Ohne Euch genau zu sehen ist hier alles Ferndiagnoses. Versuche eine/n Hundeausbilder/in, welche/r auf Kastrate spezialiert ist, hinzuzuholen. Event. über den Tierschutz..... Alternative Hormongabe
Hallo,
die Hormonumstellugn dauert ca 6 bis 8 Wochen beim Hund. Das müsste also schon geschen sein.
Du schreibst, dass Ihr umgezogen seit. Für mich hört sich das alles nach riesen großer Unsicherheit an.
Immer daran denken, für den Hund ist es sehr viel Stress, er wurde kastriert und dann noch der Umzug.Beides Dinge die sehr viel Stress verursachen beim Hund. Hat der Hund dann keine feste Bindung zum Menschen, dann führt das zu Unsicherheiten.
Ich gehe davon aus, dass Du im alten zu Hause oft die selben Wege gegangen bist. ER hat nicht gelernt zu generalisieren. Bedeutet, er weiß nicht, das das was er gelernt hat auch wanders gilt.
Ignorieren und AUS bringen da gar nichts. Man muss den Hintergrund finden.
Wegen dem in der Wohung zittern glaube ich, dass das am Fahrstuhl liegt. Er hat so eine Angst mit dem Fahrstuhl zu fahren, dass er 10 Minuten braucht, um sich zu beruhigen.
Mein Rat an Dich : Erst mal Treppe laufen, statt Fahrstuhl,. Den Hund langsam an den Fahrstuhl gewöhnen. Dann Hund an die Schleppleine und mit ihm noch einmal die Dinge üben, die er gelernt hat. Zeige ihm, dass das was er gelernt hat auch in der neuen Gegend gilt. Gehe mit ihm in verschiedene Gegenden. Es ist ganz normal, wenn man in eine neue Gegend geht orientiert der Hund sich erst mal.Ebenso wie Menschen. Hunde müssen lernen, dass in der neuen Gegend die Gleichen Dinge gelten wie zu Hause. Hat der Hund das nicht schon früher gelernt kann es zu dem Problemen kommen die Du beschreibst.
Hmm, also dein Hund ist einerseits sehr unsicher (Zittern, evtl. Angst), andererseits ein kleiner Draufgänger, der dich gerne ignoriert. Vorweg: Die Kastration macht manchmal aus Rebellen ruhigere Hunde, das sollte aber kein Grund sein, gleich alle zu kastrieren, da ein Fehlverhalten dadurch nicht abgestellt wird.
Ich würde bzgl. des Zitterns folgendes versuchen: Wenn du mit deinem Hund Gassi gehst, nimm anschließend NICHT den Aufzug, sondern bitte die Treppe. Mache das mindestens eine Woche lang (hält euch beide fit ;) ) und beobachte sein Verhalten. Dann kann man gut sehen, ob das Verhalten etwas damit zu tun hat. Irgendwie klingt mir das ein bisschen so. Allerdings wird sich wahrscheinlich keine direkte Besserung nach den ersten Malen zeigen, weswegen du das Training eine Zeitlang durchziehen musst. Sollte sich nichts ändern, melde dich ruhig noch mal bei mir.
So wie du schreibst, hat dein Hund keinen Respekt vor dir. Den musst du wieder neu gewinnen. Wie bei allen Tieren beruht dieser vor allem auf Vertrauen. Unternimm viel mit deinem Hund und bau kleine Übungen ein. Z.B. kannst du mit ihm Verstecken spielen (er muss dich suchen), du kannst ihm Leckerchen verstecken. Im Park beim Spaziergang baust du kleine Gehorsamsübungen ein. Sitz, Bleib, Steh, Platz und Co. Er ist ja noch total jung und da versuchen die Junghunde gerne mal ihre Grenzen zu erkunden. Dein Willow hat gelernt, dass er machen kann, was er möchte (rennt halt einfach mal hinterher) und testet dich. Wenn er nicht mehr hört, nimm ihn bitte zunächst wieder an die Leine, damit er sich und andere nicht gefährdet, in dem er z.B. auf die Straße rennt. Vertrauens- und Gehorsamsübungen lassen euch schnell als Team zusammenwachsen.
Wenn du ein "spezielles" Problem mit Willow hast, dann kannst du mir auch gerne noch mal schreiben.
LG
ich glaube, dass das zittern, und die unerzogenheit nicht direkt miteinander zu tun haben. zwischen dem ersten und zweiten jahr war meiner auch ungewöhnlich renitent für seinen charakter. er wollte einfach alles dreimal hören :-).
wenn du aber nicht schaffst, ihn unter kontrolle zu bringen, kannst du ihm seine angst vor dem fahrstuhl nicht so gut nehmen, da hund sich natürlich bei einer respektsperson, die sich ruhig, aber konsequent durchsetzen kann, sicherer aufgehoben fühlt.
die kastration bringe ich damit nicht in verbindung.
allerdings konnte übermäßige angst bei hunden allein durch eine umstellung auf rohfutter vollständig beseitigt werden. nerven haben eben auch mit nahrung zu tun.