Hilfe bei Gedichtsanalyse Umarmung der Meridiane?
Hallo liebe Community!
Ich bin gerade dabei, das Gedicht "Umarmung der Meridiane" von Adel Katasholi für den Deutschunterricht zu analysieren (hier das Gedicht: http://www.scottishpoetrylibrary.org.uk/poetry/poems/umarming-der-meridiane ).
Nun komme ich aber nicht weiter bei Vers 10 bis 13. "Weiten sich aus meines Baumes Zweige, Und jede Blüte trägt die Tätowierung, Altvertrauter Sonnenkarawanen, Die durchpulsen meines Baumes Adern"
Ich verstehe nicht, was mit den altvertrauten Sonnenkarawanen gemeint ist. Der Baum soll vielleicht den Körper des Lyrischen Ichs darstellen aber ansonsten verstehe ich den Zusammenhang dieser Verse nicht.
Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Gedicht davon handelt, dass ein Lyrisches Ich und seine Partnerin aus verschieden Ländern stammen und ihre Kulturen vereinen wollen. Doch was wollen mir die besagten Verse sagen?
Es wäre sehr nett, wenn vielleicht jemand das Gedicht kennt und mit weiterhelfen könnte :)
1 Antwort
Karasholi kommt aus dem orientalischen Raum. Daher vielleicht die "altvertrauten Sonnenkarawanen". Die "Blüten tragen die Tätowierungen"... - die Blüten (was er in seinem Leben an Früchten sieht und jetzt erlebt) sind immer mit der Prägung seiner Herkunft/ seiner Heimat eng verbunden und nicht einfach wegzudenken.
Ich glaube es geht hier mehr als um bikulturelle Partnerschaft. Sein Thema ist es, in sich selbst die zwei Kulturen (Syrien und Deutschland) zu vereinen. Oder besser gesagt, er fühlt sich in zwei sehr unterschiedlichen Kulturen zu Hause, spürt hin und wieder die krassen Gegensätze, manchmal vermischt es sich auch (Mutter in Deutsch, deutsche Frau in Arabisch...) und wünscht sich letztendlich, dass beide innere Anteile sich annehmen. Er setzt sich für eine liebende Kommunikation der Kulturen ein, daher auch die Bildsprache der Umarmung...
Sicher etwas durcheinander, aber vielleicht ist es eine Anregung. Liebe Grüße!