Hat Hitler irgendetwas gut gemacht?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

...aber hat er in seiner Laufbahn als Führer auch gute Sachen gemacht für sein Volk oder so.

Das ist eine schwierige Frage. Was bedeutet "gute Sachen"? Und ein "Volk" ist eine Ansammlung von Menschen, die je verschiedene Interessen verfolgen, und was ein Teil dieses Volkes vielleicht als "gute Sache" empfindet, hält ein anderer Teil für eine "schlechte Sache". Kurz: eine Beurteilung wäre zu beliebig.

Man könnte die Frage auch anders formulieren: Hat Hitler als Politiker irgendwelche Leistungen vollbracht und Erfolge erzielt? 

Darüber müsste man ausführlich schreiben, was hier nicht geht. Aber das hat schon jemand getan: Sebastian Haffner in seinem berühmten und gelobten Buch: "Anmerkungen zu Hitler", ein Buch, das jeder Schüler und junge Erwachsene gelesen haben sollte. In zwei Kapiteln schildert Haffner ausführlich die "Leistungen" und die "Erfolge" Hitlers.

Das Buch (auch als Ebook) findest du z. B. hier:

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Er hat gut gelogen und geheuchelt. d.h. er hat ständig allen Leuten Versprechen gemacht und gebrochen.

Angefangen bei Wahlversprechen, wo er jeder Gruppe von Unzufriedenen versprach, was sie hören wollte, aber natürlich hatten diese Gruppen verschiedene Interessen, also machte er widersprüchliche Versprechen, die er nicht alle halten konnten.

Weiter in der Aussenpolitik, wo er immer wieder internationale Verträge unterzeichnete und nicht einhielt. Am bekanntesten sind das Münchener Abkommen und der Nichtangriffspakt mit der UdSSR, aber de facto hat die deutsche Regierung ab 1933 bis 1945 von allen Abkommen, die sie unterzeichnet hat, kaum eines wirklich eingehalten. 

Er konnte auch ein Publikum begeistern, indem er ihm sagte, was es hören wollte. Die Leute hatten irgendwie das Gefühl, dass er weiss, was er tut, was allerdings nicht stimmte. 

Das wurde insbesondere im Krieg gegen die UdSSR sehr offensichtlich, und da fanden es ja manche Generäle - nur vom militärtaktischen Standpunkt aus - dann verantwortungsvoller, ihn umzubringen, was ihnen aber nicht gelang...

Grundsätzlich waren die Deutschen, die keiner verfolgten Minderheit angehörten, überwiegend begeistert von den Nazis.

Den Nazis gaben viel Geld für Jugendbewegungen aus und ermöglichten diesen oft nicht gut betuchten Jugendlichen Erlebnisse, die ihre Familien nicht hätten finanzieren können. Das fing schon beim schicken Uniformhemd an, das sich manche anscheinend nicht hätten leisten können und das sie anscheinend von der Bewegung geschenkt bekamen.

Die Nazis machten "Action". Sie organisierten ständig irgend welche spektakulären Grossveranstaltungen, vom Fackelzug über das Turnfest bis zum Parteitag. So ähnlich wie das die Chinesen bei der Olympiade vor ein paar Jahren vorgeführt haben...

Die Nazis hatten eine riesige Film- und Kulturproduktion. Im Durchschnitt ging jeder Deutsche ca. 8 mal pro Jahr ins Kino. Da gab es einen VErein "KdF" (Kraft durch Freude), der Ferien, Kreuzfahrten, Opernabende, Ausstellungen, Jugendherbergen, Ausflüge zu sehr erschwinglichen Preisen organisierte.

In der Nazi-Zeit wurden die bezahlten Ferien eingeführt. 

Die Arbeitslosigkeit wäre ab 1932 sowieso zurück gegangen, aber die Nazis halfen mit Tricks in den Statistiken (Frauen wurden nicht gezählt u.ä.) noch etwas nach, zusätzlich lancierten sie Beschäftigungsprogramme: Landdienst für junge Erwachsene, Infrastrukturprojekte (dafür hatten sie eigentlich kein Geld, sie ritten den Staat fast in die Pleite), Rüstungsindustrie, Wehrdienst (dabei brachen sie den Vertrag von Versailles).

Die Deutschen fanden es auch toll, andere Länder zu überfallen und zu erobern.

Die Deutschen fanden es auch toll, dass ab 1933 die Juden diskriminiert wurden. z.B. wurden die jüdischen Beamten, obwohl unkündbar, aus dem Staatsdienst entlassen, da freuten sich sämtliche Nachfolger. 

Der Deutsche Staat plünderte und beraubte die jüdische Minderheit - davon konnten Projekte finanziert werden, von denen der Rest der Bevölkerung profitierte. Der Deutsche Staat entzog den Juden durch die "Arisierung" ihre Unternehmen, Häuser, Wohnungen. Toll für die, die das alles viel zu billig kauften. 

Der Deutsche Staat verkaufte das Hab und Gut, das den Juden in Deutschland und ganz Europa geraubt wurde, in Auktionen billig an die Bevölkerung weiter... super... Die Deutschen gingen sogar so weit, die Menschen, die sie ermorden wollten, erst zu zwingen sich auszuziehen (draussen, auch im kältesten Winter), um ihre Kleider "wiederzuverwenden". In den Konzentrationslagern türmten sich Kleider, Schuhe, ja sogar Haare und Goldzähne...

Von alledem profitierte die deutsche "Mehrheitsgesellschaft".

er war tierschützer, und hat die leute aus einer wirtschaftskrise geholt. hat ihnen arbeit gegeben.

Ja, er hat sich Ende April 1945 eine Kugel in den Kopf (oder Mund) gejagt.

Das war seine einzige gute Tat.

Noch mal zur Klarstellung: Die Pläne für Autobahnen stammten noch aus der Weimarer Republik, er hat damit rein gar nichts zu tun und die Anzahl der Arbeitsplätze waren geringer als dargestellt! Arbeit geben ist ein Mythos!!!


Niconasbeznas  15.09.2017, 18:04

Ich finde du urteilst  zu hart. Ich habe gesehen in einer Doku, da hat er ein kleines Mädchen, natürlich ein blondes, gestreichelt das war doch nett?

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Das Schlechte überwog bei Weitem das Gute, dafür sorgte schon seine En-tourage.