Hat dieser Bibelvers eine metaphorische Bedeutung?

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Hier werden 2 von den 3 Personen der göttlichen Trinität beschrieben: der Sohn verlässt seinen Ehrenplatz (zur Rechten Gottes) und kommt zur Erde um den Menschen Gottes Wesen zu zeigen: Liebe! Er gab sein Leben für alle Sünder.

Jesus sagt deswegen auch einmal: "wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen"

Woher ich das weiß:Hobby – Nachfolger Jesu seit Jahrzehnten, bibeltreu

Das "Sitzen" ist nicht wörtlich zu verstehen, sondern bildlich, sinngemäß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Für mich heisst das, dass jeder Gott nur begegnen bzw. sehen kann, indem er die selben Eigenschaften praktiziert, die Jesus Christus während seines Lebens hier gezeigt hat.

Zeigst Du Güte und Barmherzigkeit, dann kannst Du darin Gott erkennen, der durch Dich handelt.

In Johannes 1,18 steht etwas anderes, nämlich:

  • "Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben" (Schlachter 2000)
  • "Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ⟨ihn⟩ bekannt gemacht." (Elberfelder)

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

"Die Aussage "niemand hat Gott jemals gesehen" (vgl. 1Joh 4,12) scheint ein Problem aufzuwerfen. Sagte nicht Jesaja: "Ich habe den König, den Herrn Zebaoth, gesehen mit meinen Augen" (Jes 6,5)? Und doch ist Gott von seinem Wesen her unsichtbar (1Tim 1,17). Er ist der, "den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann" (1Tim 6,16). Was Johannes hier (Joh 1,18) eigentlich meinte, war also wohl, dass "kein Mensch je Gottes wahres Wesen gesehen hat". Gott kann sich wohl in einer Theophanie in anthropomorpher Gestalt zeigen (wie es Jesaja geschah), doch sein inneres bzw. eigentliches Wesen offenbart sich nur in Jesus.

Der Eingeborene, der Gott ist heißt wörtlich "der einzige Gott" oder "der eingeborene Gott" (monogenEs theos; vgl. monogenous, "des eingeborenen Sohnes", in V. 14). Mit der Rückkehr zu der Wahrheit von Vers 1, dass das Wort Gott ist, schließt sich der Kreis des Johannesprologs. Vers 18 ist eine erneute Bekräftigung der Gottheit Christi: Christus ist der eine und einzige Gott. Der Sohn ist in des Vaters Schoß - ein Zeichen für die enge Beziehung zwischen Gott Vater und Gott Sohn (vgl. das Wort "bei" in V. 1 - 2). Dieser Sohn hat uns den Vater verkündigt (exEgEsato). Der Sohn ist der "Exeget" des Vaters, er manifestiert in seiner Person das Wesen des unsichtbaren Vaters (vgl. Joh 6,46)."

chrisbyrd  09.05.2024, 20:52

Johannes hat zuvor schon klar geschrieben, dass Jesus Gott ist:

  • "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen" (Johannes 1,1-4).

Das Wort (= "logos") ist also der Schöpfergott.

Und das Wort ist Jesus, der als Mensch in seiner eigenen Schöpfung lebte:

  • "Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit" (Johannes 1,14).
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Aberachtsam2023  10.05.2024, 06:54
@chrisbyrd

"-----das Wort war "ein Gott" bzw. "göttlichen Wesens". Das gibt ein völlig anderes Verständnis. Nur wenige von uns können ausreichend das altgriechisch des "Neuen Testaments".

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chrisbyrd  10.05.2024, 08:51
@Aberachtsam2023

Keine Sorge, Christen die gute und bibeltreue Übersetzungen wie "Schlachter 2000" und "Elberfelder" angefertigt haben, konnten sehr gute Hebräisch (NT) und Altgriechisch (NT), weshalb sie sehr genau und richtig übersetzt haben.

Deshalb werden diese beiden Bibelübersetzungen auch in vielen freien Gemeinden und Bibelschulen verwendet.

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Aberachtsam2023  11.05.2024, 10:29

Schade, daß diese hartnäckige Sichtweise nicht auszurotten ist. Bei seiner Taufe durch Johannes im Jordan hörten Jesus und auch die Umstehenden die Stimme JHWHs vom Himmel: "Dieser ist MEIN SOHN DER GELIEBTE, hört auf ihn!" Natürlich sind Jesus Christus und sein Vater wesensgleich, deshalb sind sie dennoch zwei getrennte Persönlichkeiten. Ebenso könnte dieses Phänomen bei dir und einem deiner Kinder auftreten.

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Aberachtsam2023  11.05.2024, 10:40
@Aberachtsam2023

Die entsprechende Bibelstelle ist Matth 3:17, oder auch Markus 1:11 Lukas 9:35 (bei einer anderen Gelegenheit)

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