Habe ich eine Chance auf Anstellung?
Ich wohne in Bayern und habe Interesse daran dem Gymnasium in meinem Ort (welches unter großem Lehrermangel leidet) etwas unter die Arme zu greifen. Ich würde anbieten, dass ich als Springer fungiere und so im Falle eines krank gewordenen Mathelehrers den Unterricht für diesen Tag zu übernehmen. Das ist schließlich besser als wenn die Kinder Entfall hätten.
Ich habe Erfahrung mit Kindern, meine Schulzeit ist selbst erst wenige Jahre her, ich gebe seit über 2 Jahren Nachhilfe in Mathematik für alle Klassenstufen und ich habe große Freude daran Wissen zu vermitteln. Außerdem möchte ich mir so mit meinem Können ohne nervige Ausbildung etwas dazu verdienen.
Kann ich einfach zum Rektor des Gymnasiums spazieren und dieser stellt mich dann als Springer an? Für dieses Job bräuchte ich auch keine Kompetenzen hinsichtlich Notenvergabe, da das nicht in den Aufgabenbereich eines Springers zählt. Das muss doch möglich sein, oder?
Wenn ich trotz meiner vorweisbaren Erfahrung und der Tatsache, dass eine Vertretungsstunde mit mir schon aus reiner Logik gar nicht schlimmer sein kann, als eine Entfallstunde keine Sofortanstellung bekomme, ist das für mich der Beweis, dass der Lehrermamgel nicht so schlimm sein kann. Die können nicht erwarten, dass man eine jahrelange Ausbildung auf sich nimmt, nur um mit 11 Jährigen über Bruchaddition zu reden. Dann würde mich gar nichts mehr wundern...
3 Antworten
Du hast keine pädagogische Erfahrung, keinerlei Zeugnisse die beweisen dass du den stoff wirklich ordentlich kannst und hast nie eine Ausbildung zum lehren gehabt.
Lehrermangel ist schlimm, aber bevor man jeden dahergelaufenen eine Schulklasse unterrichten und betreuen lässt, ist es besser den Kindern Aufgaben zu geben.
Wenn du ohne ein Lehramtsstudium unterrichten möchtest, ist es möglich als Quereinsteiger mit entsprechenden Zusatzqualifikationen in z.b. berufsschulen Fachunterricht zu geben.
Ok. Das ist erstmal ein valides Argument. Allerdings höre ich von meinen NH-Kindern oft, dass sie wegen Lehrermangel viel Entfall haben. Also irgendwas passt da nicht😅
1. Absatz: Ich habe in den Nachhilfe Jahren sehr viel pädagogische Erfahrung mit meinen Schülern sammeln können. Neben meinen eigenen Schulzeugnissen der jeweiligen Klassen, kann ich ja auch die durchwegs positiven Rückmeldungen meiner NH-Schüler als eine Art Zeugnis vorlegen.
2. Absatz: Ich sehe mich nicht als "Dahergelaufenen". Für einen 1er Abiturient mit 2 jähriger NH-Erfahrung, dessen eigene Schulzeit im Gegensatz zu den meisten Lehrern nicht im letzten Jahrtausend liegt, ist diese Unterstellung schon ziemlich grenzwertig, da sie mich z.B. mit einem Hauptschüler, der jetzt als Reinigungskraft tätig ist, gleichsetzt. Das ist nicht vergleichbar.
3. Danke für den Tipp aber an Zusatzqualifikationen habe ich kein Interesse. Das ist ja grad der Sinn meiner Bestrebung nicht vorher eine monatelange Ausbildung machen zu müssen. Außerdem ist der Stoff an Berufsschulen wesentlich anspruchsvoller als in der gymnasialen Unterstufe. Das ist für mich ein Widerspruch, wenn man mich in der Berufsschule unterrichten ließe aber nicht in der viel leichteren Unterstufe. Das ist wie als würde man mir zutrauen ein Flugzeug zu reparieren, aber wenn ich mich an einem Fahrrad versuchen will, untersagt man es mir.
1. Ich habe selbst jahrelang Nachhilfe gegeben und kann deinen Punkt nachvollziehen, allerdings ist Praxiserfahrung, so wertvoll sie auch ist, kein Ersatz für ein Studium. Pädagogik ist ein großes umfangreiches Thema, auch als Vertretungskraft muss dieses wissen da sein. Genauso wie das Lernen zu lehren. Ein Lehramtsstudium besteht zu 95% aus Pädagogik etc. Der stoff den man unterrichtet ist im Studium zweitrangig. Ein Nachhilfelehrer muss nur seinen Lernbereich kennen und irgendwie rüberbringen, ein Lehrer muss rechtliche Grundlagen für Schulen kennen, Pädagogik, Betreuung, Lehren, Umgang mit notsituationen etc können.
2. Auf dem Papier bist du als Lehrkraft genausowenig zu gebrauchen wie eine Reinigungskraft, weil du keine Ausbildung in diesem bereich hast. Ich will dir dein Können als NH Lehrer nicht absprechen, aber ein Nachhilfelehrer ist nunmal kein Lehrer. Du unterschätzt die Ansprüche eines Lehrers gewaltig.
3. Ein Quereinsteiger ist jemand der Fachkraft in irgendeinem Bereich ist und sich zur Lehrkraft ausbilden lässt. Du bist z.b. Tischlermeister und kannst mit entsprechenden Weiterbildungen Berufsschüler unterrichten.
Du hast keine Vorstellung davon was dieser beruf für wissen mit sich bringt und dass rein rechtlich niemand einfach lehren darf ohne beleg.
Du könntest ja auch theoretisch super gut in Blinddarm Operationen sein und das zig mal privat gemacht haben, trotzdem darfst du nicht operieren ohne zulassung.
Ich glaube, du bist viel zu sehr überzeugt von dir. Außerdem fällt dir jegliche pädagogische Ausbildung und Erfahrung hast du auch keine. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die dich als Hilfslehrer einsetzen wollen.
Jetzt wo ich mir meinen Text so durchlese, ist er tatsächlich teilweise etwas arrogant😅 Diesen Eindruck wollte ich gar nicht erwecken. Auf der anderen Seite sind die genannten Kompetenzen nunmal Fakt. Sämtliche Kinder, denen ich Nachhilfe gegeben habe, haben sich deutlich verbessert und auch kommunikativ gelang es mir super den Kindern den Stoff beizubringen, weil ich es eben kindgerecht und nicht wie viele Lehrer mit erstmal verwirrenden Fachbegriffen erklärt habe. Auch zu den Eltern habe ich einen super Draht gehabt.
Außerdem erinnere ich nochmal daran, dass die notwendigen Kompetenzen eines Springers deutlich unter den notwendigen Kompetenzen eines Lehrers liegen!
Meinst du wirklich ich habe keine Chance? Dann kann mkr aber niemand erzählen dass der Lehrermangel so schlimm sei.
Die Tatsache, dass du ein guter Nachhilfelehrer bist, qualifiziert dich nicht zum Lehrer im Allgemeinen.
Du magst generell Recht haben. Und es ist ja auch irgendwo gut, dass nicht jeder so leicht in den Kontakt mit Minderjährigen kommen kann. Dennoch ist es in meinem Fall sehr schade, wenn ein fähiger, junger und engagierter Mensch daran gehindert wird, dem Lehrermangel etwas entgegenzusetzen, nur weil ihm die "formale Bescheinigung" dazu fehlt.
Mittlerweile unterrichten in RLP sogar Abiturienten. Diese haben im März ihren Abschluss gemacht und stehen ab Mai vor den Klassen. Sie werden hauptsächlich in der Orientierungsstufe eingesetzt und stehen auf Abruf.
Ja genau so etwas habe ich mir vorgestellt! Das hört sich vielversprechend an! Nur leider hilfts mir nichts, wenn das nur in RLP so gehandhabt wird.
An Gymnasien ist der Lehrermangel übrigens nicht sehr hoch. An Hauptschulen z.b. ist größerer Bedarf.