göttliche und menschliche gerechtigkeit?

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Gerechtigkeit hat immer auch etwas mit richten zu tun. Also einem Urteil. Wenn Du Dir die menschliche Justiz mal näher anschaust, wirst Du den Unterschied zur göttlichen Gerechtigkeit schnell erkennen.

Menschen können niemals alle Hintergründe kennen, die zu einer (möglicherweise strafbaren) Tat führten. Es ist den Menschen nunmal naturgemäß nicht möglich, die wahren Beweggründe zu kennen. Selbst wenn ein Täter welche angibt kann man nie sicher sein, daß es auch so ist, wie er sagt.

Nur Gott kann auch ins Herz schauen. Und damit meine ich jetzt nicht das fleischliche Organ... ;)

Gott kennt auch alle anderen Bedingungen, die einen Menschen so werden ließen, wie er eben ist... Und Gott berücksichtigt das in jedem Fall.

Gottes Urteil ist daher mit absoluter Sicherheit gerecht. Was man von den Menschen und ihren meist voreilig gefällten Urteilen eben nicht sagen kann. Egal, wie sehr sie sich bemühen, gerecht zu urteilen... Es kann ihnen nicht vollkommen gelingen.

Ich hoffe, ich habe den Unterschied deutlich genug erklärt... ;)

warehouse14


Hallo xundercoverx,

Es können da zwei unterschiedliche Punkte gemeint sein. Zuerst können wir besprechen, wie unterschiedlich die Wege Gottes und die Wege des Menschen sind, wenn es darum geht, vor Gericht die Handlungen eines Angeklagten zu beurteilen.

Da kommt es einem menschlichen Gericht oft zu sehr auf Effektivität an. Weil der "Fall" schnell erledigt werden soll, werden Einzelheiten nicht genau geprüft. Häufig lassen Richter auch Gefühle, wie "gesunden Zorn", Voreingenommenheit, Sympatien, mit in ihr Urteil einfließen.

Jakobus 1,19.20 rät dagegen:

19 Denkt daran,,,,: "Jeder Mensch sei schnell zum Hören bereit - zum Reden und zum Zorn, da lasse er sich Zeit." 20 Denn im Zorn tut keiner, was vor Gott recht ist.

Der Prophet Jesaja beschreibt, wie Gottes Rechtfindung aussieht, zum Beispiel im Reich des Messias

Jesaja 11

3 Jahwe zu fürchten ist ihm eine Lust. Er urteilt nicht nach Augenschein, / verlässt sich nicht auf das, was er hört, 4 sondern richtet auch die Geringen gerecht / und hilft den Gebeugten zu ihrem Recht. / Seine Befehle halten das Land in Zucht, / der Hauch seines Mundes bringt den Gesetzlosen um.

Hier wird Jesus Christus als der von Jahve, seinem Vater, eingesetzte Richter vorgestellt.Er, als genaues Abbild seines Vaters, bewirkt göttliche Gerechtigkeit. Er richtet nicht nur nach dem, was die Augen sehen, er kann auch in den Herzen der Menschen sehen und erkennt ihre Motive bei der Tat und wie sie jetzt darüber denken.

Der Psalm 103 zeigt, dass Gott zu seiner Gerechtigkeit auch stets bereit ist, Gnade walten zu lassen, Barmherzigkeit zu erweisen, wenn echte Reue gezeigt wird.

1 Von David. ...2 Auf, meine Seele, lobe Jahwe, / und vergiss es nie, was er für dich tat. 3 Er vergibt dir all deine Schuld. / ...8 Jahwe ist barmherzig und mit Liebe erfüllt, / voll unendlicher Gnade und großer Geduld. 9 Er klagt uns nicht beständig an, / wird nicht ewig auf uns zornig sein. 10 Er straft uns nicht, wie wir es verdienten, / zahlt die Verfehlungen uns nicht heim. ...13 Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, / so erbarmt sich Jahwe über jeden, der ihn respektvoll ehrt. 14 Er weiß ja, wie vergänglich wir sind; / er vergisst es nicht: Wir bestehen aus Staub.

David selbst ist das beste Beispiel für Gottes Art gerecht zu urteilen.

David beging schwere Sünden und Verbrechen, er zeigte dabei Gier und Hinterlist, sowie Rücksichtslosigkeit. Er nahm sich als Ehebrecher die Ehefrau eines seiner treuen Kämpfer und als er befürchtete, als Ehebrecher entlarvt zu werden, veranlasste er hinterlistig den Tod des Betrogenen.

Anstatt jetzt David zum Tod zu verurteilen, brachte Gott alles in sein Urteil ein, was er wusste, Davids vorher gezeigte Ergebenheit, seinen ganzen Charakter, seine günstige Prognose. Er wurde streng bestraft, Gott ließ ihn aber am Leben (2.Samuel Kapitel 11 und 12).

Der zweite Punkt ist : Gottes Gerechtigkeit durch Glauben und nicht durch Gesetzeswerke (Juden) oder durch Werke (im Sinn von Verdienste)

Die Rettung kommt nur durch den Glauben, Römer 10:

1 Liebe Geschwister, ich wünsche von Herzen und flehe zu Gott, dass die Angehörigen meines Volkes gerettet werden. 2 Denn ich kann ihnen bezeugen, dass sie sich mit großem Eifer für Gott einsetzen. Doch was ihnen fehlt, ist die richtige Erkenntnis. 3 Sie begreifen nicht, worum es bei der Gerechtigkeit Gottes geht, und versuchen, durch ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott zu bestehen. Damit haben sie sich der Gerechtigkeit, die Gott ihnen schenken will, verweigert.

4 Denn mit Christus ist der Weg des Gesetzes zu Ende. Jetzt wird jeder, der an ihn glaubt, für gerecht erklärt. 5 Mose beschreibt die Gerechtigkeit, die auf dem Gesetz beruht, so: "Wer sich nach seinen Vorschriften gerichtet hat, gewinnt das Leben."1 6 Aber die Gerechtigkeit, die auf dem Glauben beruht...9 Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. 10 Denn man wird für gerecht erklärt, wenn man mit dem Herzen glaubt, man wird gerettet, wenn man seinen Glauben mit dem Mund bekennt.

So wie kein Jude durch sein vorgebliches, nicht einmal durch sein tatsächliches (heute nicht möglich) Einhalten der Gesetze desmosischen Bundes von Gott gerechtgesprochen werden konnte, außer Jesus Christus, so können heute weder Juden, noch Menschen irgendeiner Nation aufgrund ihrer "guten Werke"Gerechtsprechung sich "verdienen". Allein der Glaube an Jesus Christus und sein Opfer bringen Gottes Gnade, Gerechtsprechung und Rettung.


geschoepf  27.05.2014, 16:17

Besonders der letzte Absatz hebt hervor, dass es keine "göttliche Gerechtigkeit" gibt.

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Ich kenne nur die biblische Antwort, weiß nicht, ob Dich das interessiert. Demnach ist die menschliche Gerechtigkeit wie ein beschmutztes Kleid, die Gerechtigkeit Gottes dagegen wie ein weißes, leinernes Kleid. Dieses wird dem Menschen gratis, durch Glauben, angeboten. Menschliche Gerechtigkeit ist gar keine Gerechtigkeit in diesem Sinne, denn Menschen sind alle verbogen und schief. Der Mensch kann nur gerecht sein, wenn er mit Gott in Übereinstimmung kommt. Wenn man das Leben von Jesus Christus betrachtet, kann man sehen, was wirkliche Gerechtigkeit bedeutet. Wie die Menschen ihn behandelt haben, z.B. von Gericht, das zeigt etwas von der menschlichen "Gerechtigkeit".


verreisterNutzer  23.06.2014, 16:32

Tiefseeschnecke, sehr gute Antwort - gefällt mir!

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Gerechtigkeit können nur Menschen schaffen. Eine göttliche Gerechtigkeit ist mir historisch und aktuell nicht bekannt.


eisi1  27.05.2014, 17:16

Und mir ist eine menschliche Gerechtigkeit historisch und aktuell noch viel unbekannter! :)

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geschoepf  27.05.2014, 17:32
@eisi1

Die Menschen haben sich stets weiterentwickelt. Sicherlich ist die Rechtsprechung vielfach noch sehr beklagenswert. Wie in allen Bereichen des Lebens können sich die Menschen aber darum bemühen, dass Missstände ausgerottet werden. Das ist ein schwieriger, langwieriger Prozess.

Auf die Geschichte zurückblickend hat sich schon viel zum Positiven verändert. Für Gerechtigkeit zu sorgen, ist tatsächlich eine große Anstrengung und zum Teil sehr deprimierend.

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himako333  27.05.2014, 20:11
@eisi1

Traurig :'( bitte erweitere Dein Wissen... drum google bitte mal unter :::** Alle** Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. ....

m-l-G-;)himako333

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1. Korinther 1, 30-31:

''Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, damit, wie geschrieben steht (Jeremia 9,22-23): »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!«''.

Jesus hat uns vor dem Vater im Himmel nicht gegenüber der Sünde verteidigt - ER ist dafür gestorben und auferstanden! Nichts Anderes bringt uns vor Gott in den Stand erlöst, gerechtfertigt, geheiligt und weise zu sein. Meine Reue über meine Sünden hätte keinerlei wert, ohne den Tod und die Auferstehung Jesu Christi (1. Korinther 15, 14-17). Jesu Tod am Kreuz wird durch den Glauben zu meinem eigenen Sündentod - nur das ist der rettende Glaube, der uns vor dem gerechten Gericht Gottes freispricht.

Was auf Golgatha vor ungefähr 2000 Jahren geschah, war ein einmaliges, unwiederholbares Opfer, was im alten Testament durch die vielen verschiedenen Opfer symbolisch schon vorgeschattet war. Es geht nicht um Rituale, sondern darum, daß das Böse und seine Macht, und mit ihm die Sünde vernichtet wird, und trotzdem Gerechtigkeit herrscht - auch Gerechtigkeit gegenüber dem Bösen. Der Teufel verklagt uns Menschen Tag und Nacht vor Gott (Offenbarung 12,10).

Dank Jesus hat er dazu nun keine Berechtigung mehr - es ist bezahlt! Christus ist einmal geopfert worden um die Sünden vieler wegzunehmen und sie unumkehrbar aufzuheben und auszulöschen. Das war der Grund seines ersten Kommens. Durch dieses eine Opfer sind diejenigen für immer vollendet, die geheiligt werden (Hebräer 9,28 und 10,14). Es gibt also keinen anderen Namen (Jesus Christus) und auch kein anderes Opfer (das Kreuz auf Golgatha) oder Gesetz, wodurch wir selig werden können (Apostelgeschichte 4,12).

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