[Geschichte] Entstehung zweier deutscher Staaten?

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Was ist überhaupt die marxistisch-leninistische Ideologie der Sowjetunion

Der Marxismus-Leninismus ist kein in sich geschlossenes Lehrgebäude bzw. eine in sich geschlossene Ideologie, sondern wurde einfach nur als Oberbegriff für die gerade herrschende Ideologie der Sowjetführung benutzt. Marx hätte sich sicherlich im Grabe umgedreht, wenn er gesehen hätte, welchen Staatsterrorismus z.B. Stalin in seinem Namen betrieben hat, angeblich zum Wohle der Arbeiterklasse.

was sind wichtige Aspekte, die die marxistisch-leninistische Ideologie der Sowjetunion ausmachen?

In der Theorie:
- Der Dialektische und Historische Materialismus (als philosophische Grundlage des Sozialismus/Kapitalismus, stark beruhend auf den Theorien Marx')
- Planwirtschaft
- Der wissenschaftliche Sozialismus oder wissenschaftliche Kommunismus als Grundlage für den Klassenkampf (Kampf der Arbeiterklasse gegen die Ausbeutung durch den Kapitalismus)

In der Praxis:
- Machterhalt der Führungsclique mit den Mitteln der Angst und Gewalt
- Unterdrückung jeglicher Opposition
- Missachtung der Freiheits- und Menschenrechte.

Es gab damals einen weitverbreiteten Witz:
Was ist der Unterschied zwischen Marx und Murks?
Marx ist die Theorie und Murks ist die Praxis.

Wo genau orientierte man sich in Deutschland an der marxistisch-leninistischen Ideologie der Sowjetunion?

Schon bald nach der Übernahme der Macht durch die Bolschewisten in der Sowjetunion (Oktoberrevoultion 1917, Gründung der UdSSR 1922) wurde in Deutschland die KPD nach sowjetischem Vorbild gegründet (1919). Die hatte während der Weimarer Republik aber nur in den großen Städten wie Berlin oder Hamburg bzw. in den Industriegebieten wie dem Ruhrgebiet nennenswerte Anhänger. Angestrebt wurde immer eine Revolution nach dem Vorbild der Bolschewisten unter Lenin. Als dann die Nazis die Macht übernahmen, ging die KPD zum großen Teil in den Untergrund und um 1938 herum flohen viele KPD-Funktionäre nach Moskau. Kleine Parteigänger landeten regelmäßigim KZ. In Moskau bildete sich so ein Kreis von deutschen Kommunisten um Ulbricht (erster Parteichef der SED) und Mielke (Chef der Stasi).

1945 schickte Stalin diesen Kreis in die damalige SBZ (Sowjetische Besatzungszone) um dort eine kommunistische Herrschaft nach dem Vorbild Moskaus aufzubauen. Das taten die dann auch und das führte zur Gründung der DDR auf dem Gebiet der SBZ.

In der BRD gab es auch eine KPD und nach deren Verbot eine DKP, die den Marxismus-Leninismus in der BRD verbreiten wollten und vor allem von der DDR finanziert wurden, die aber politisch nie eine Rolle spielten.

Nach der Wiedervereinigung fanden sich dann die deutschen Anhänger des ML in der Nachfolgepartei der SED, der PDS und der heutigen Linken ihre neue Heimat. Die bekannteste Vertreterin des ML war und ist Sarah Wagenknecht.

Nur in der DDR, da diese ja in der Besatzungszone von der Sowjetunion liegt?

Ganz genau. Dort waren die regierenden Marxisten-Leninisten zunächst der Meinung, im Wettbewerb mit der BRD die Überlegenheit des sozialistischen Systemes beweisen zu können. Das erwies sich aber schnell als Irrtum und so kam es 1953 zum Aufstand der Bauarbeiter in Ostberlin, zu der großen Fluchtbewegung aus der DDR in die DDR und letztlich zum sogenannten Mauerbau 1961.

"Mauer" steht dabei als Synonym für mehr oder weniger alle Grenzanlagen durch Berlin und um Berlin herum. Vor allem in bewohnten Gebieten wurde tatsächlich eine meterhohe Betonmauer gebaut. Die hatte hauptsächlich zwei Aufgaben. Zum einen sollte sie als Sichtschutz dienen, und zum anderen sollte sie verhindern, dass wenn auf Flüchtlinge geschossen wurde, dass Kugeln nach Westberlin fliegen. Dort wo die Mauer stand, gab es aufgrund von Platzmangel auch nur einen schmalen Grenzstreifen.

In den Bezirken, wo Westberlin nicht an Ostberlin, sondern an das Umland in der DDR grenzte, wurde teils keine echte Betonmauer gebaut, sondern dort gab es einen breiten Grenzstreifen, der zum Westen hin nur mit einem Zaun gesichert war. Auf jeden Fall war Westberlin ringsrum abgeriegelt.

Hier z.B. eine Luftaufnahme vom Grenzübergang Drewitz (DDR) und dem in Westberlin liegenden Gegenstück Dreilinden:

Bild zum Beitrag

Im Vordergund die DDR mit der Grenzanlage, im Hintergrund der Berliner Kontrollpunkt Dreilinden. Beim Grenzübergang wurde man von beiden Seiten kontrollliert, wobei man in Westberlin meistens einfach nur durchgewinkt wurde. In diesem Gebiet gibt es als Abschluss der Grenze nur einen Zaun. Sichtschutz und Kugelfang sind überflüssig, weil beidseitig ein Wald angrenzt. Auf DDR-Gebiet grenzte an die eigentliche Grenze das Grenzgebiet an, das mehrere Kilometer tief sein konnte und ohne spezielle Genehmigung nicht von DDR-Bürgern betreten werden durfte. Hier begann schon die Kontrolle gegen Republikflüchtlinge. Die Grenze, als "Antifaschistischer Schutzwall" offizielle in der DDR bezeichnet sollte ja tatsächlich keine Eindringlinge aus dem Westen abhalten, sondern die Republikflucht von DDR-Bürgern verhindern.

Hier ein Foto der Berliner Mauer aus vermutlich den Anfangsjahren:

Bild zum Beitrag

Da verlief die Zonengrenze offensichtlich direkt an der Bordsteinkante. Links Häuser in Westberlin.

 - (Krieg, Europa, Militär)  - (Krieg, Europa, Militär)

https://www.youtube.com/watch?v=Oj_kBW0bDjA&ab_channel=EinfachSchule

In Deutschland orientierte man sich hauptsächlich in der DDR an der marxistisch-leninistischen Ideologie der Sowjetunion, da die DDR in der sowjetischen Besatzungszone lag. Die marxistisch-leninistische Ideologie der Sowjetunion basiert auf den Ideen von Karl Marx und Wladimir Lenin. Zu den wichtigen Aspekten gehören die Diktatur des Proletariats, die Planwirtschaft, der Klassenkampf, die Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und die Errichtung einer kommunistischen Gesellschaft.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wurde am 23. Mai 1949 in Bonn unterzeichnet. Damit wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet. Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) wurde am 7. Oktober 1949 in Berlin gegründet.

Wie kam es zu den zwei deutschen Staaten?

Nachdem Deutschland den Zweiten Weltkrieg verloren hatte, wurde das Land besetzt. Die Siegermächte konnten sich nicht einigen, wie es weitergehen sollte. Es entstanden zwei Staaten: Die Bundesrepublik Deutschland im Westen und die DDR im Osten

https://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-entstehung-zweier-deutscher-staaten/

[Geschichte] Entstehung zweier deutscher Staaten?

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/271679/kleine-ereignisgeschichte-der-waehrungsreform-1948/

Die drei westlichen Besatzungsmächte brachten durch eine Nacht- und Nebelaktion eine Währungsreform auf den Weg, wobei die USA diese DM lieferte. Das ist schon faktisch die Teilung von DE gewesen, die dann notgedrungen die DDR Gründung, notgedrungen, nach der Gründung der BRD nach sich zog.

https://www.mdr.de/geschichte/zeitgeschichte-gegenwart/politik-gesellschaft/deutsche-mark-waehrungsunion-100.html

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung