Geplante 4 Tage Woche pro/kontra?
Moin zusammen,
Aktuell wird ja wieder diskutiert (Gewerkschaften) ob die 4 Tage eingeführt werden soll.
Also quasi 4 Tage a 9 Stunden bei vollen Lohnausgleich
(Es gibt mehrere Konzepte dazu aber hier geht es darum 4 Tage + jeweils 1 Stunde länger arbeiten)
Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen
6 Antworten
Ich persönlich glaube es gibt 2 Seiten, Die gute Seite ist die familiäre Seite die mehr vom Vater oder Mutter hat.
Auf der anderen Seite würde das halt auch zu Problemen führen, beispielsweise im logistikwesen .
Ich denke an sich ist es was gutes aber nicht umsetzbar in jedem Gewerbe
In der Pflege gibt es auch keine 5-Tage-Woche, sondern eine 12-Tage-Woche, d.h. man arbeitet 12 Tage am Stück und hat dann (mit viel Glück) mal ein WE frei. Das ist der Normalfall bei einem VZ-Job. Du musst jedoch bedenken, dass die Schichten auch keine 8 Stunden beinhalten, sondern i.d.R. 7 Stunden (Nachtdienst 10 Stunden). Eine 4-Tage-Woche wäre möglich, erfordert jedoch eine völlig andere Planung des Personals sowie andere interne Abläufe, heißt es muss neu organisiert u. strukturiert werden. Und da hört es schon auf, weil das niemand möchte, da es mit einem enormen Aufwand verbunden ist. Man macht lieber so weiter wie bisher und vergrault damit auch noch die letzten engagierten Pflegekräfte. Wer kann, geht ins Ausland (Schweiz, Luxemburg, Dänemark, Norwegen). Dort funktioniert so etwas ohne Probleme.
In meinem Job zwar undenkbar, aber generell kommen wir um die 4-Tage-Woche nicht herum. Mittelfristig ist sogar das zu viel. Es gibt schon jetzt von Jahr zu Jahr immer weniger Arbeit für die Menschen erforderlich sind. Und diese Entwicklung wird (meine Vermutung) innerhalb der nächsten Jahre exponentiell zunehmen.
Ich schätze in spätestens 30 Jahren wird es keine Arbeit mehr geben. Und diese Schätzung würde ich sogar als konservativ bezeichnen (Experten rechnen meist zwischen jederzeit und 2045 mit der technologischen Singularität). Ob es im weiteren Verlauf den Menschen noch geben wird, liegt ein bisschen in der Hand der AGI-Entwickler.
Das stimmt aber dein erster Satz ist ein ganz wichtiger Punkt.
Es ist nicht überall umsetzbar. Und dann werden diese Bereiche weniger Attraktiv.
Das mag zb bei Friseuren oder um Handwerk und vor allen im Büro gut sein (wobei der Bedarf wohl stetig bleibt bei ersteren 2) aber in Jobs wie zb Pflege wäre es eine Katastrophe
Und wir müssen aufpassen das durch die Einführung der 4 Tage Woche solche Jobs nicht noch mehr an Attraktivität verliert wie jetzt schon ... das wäre katastrophal
... bei vielen Menschen dann ein Tag Pendeln wegfällt.
Top. Weniger Anfahrt und mehr Freizeit.
Aber nicht für alle und da liegt mein Problem.
In Schichten wenn 24/7 besetzt sein muss wäre die Planung nahezu unmöglich ohne die Kosten zum explodieren zu bringen
Und genau diese Jobs verlieren noch weiter an Attraktivität .... zb Pflegepersonal und das darf nicht passieren. Schon heute entscheiden sich viele dagegen wegen Stress und schlechter Bezahlung
Ich würde das Angebot sofort wahrnehmen, allerdings kommt es zu einer Zeit, in der zahlreiche Unternehmen verzweifelt nach Arbeitskräften suchen, doch ziemlich ... ungünstig.
Wer partout nicht arbeiten will, wird trotz 4-Tage-Woche nicht damit anfangen, und wer schon arbeitet, sieht neben dem persönlichen Freizeitgewinn eben auch die Mehrarbeit, die er pro Stunde zu erledigen hat, die noch dünnere Personaldecke, mit der jeder Ausfall noch schlechter kompensiert werden kann und die Überstunden, die schon jetzt vielerorts geleistet werden (müssen).
Gerade kleinere Unternehmen würden sich schwer tun, gleichen Service mit 10% weniger Arbeitsstunden anzubieten, Öffnungszeiten würden sich verkürzen, Termine verzögern, die Einnahme vermutlich sinken...
Sehr gute Punkte.
Aber durchaus fahren auch kleinere Betriebe sehr gut damit zb Friseure oder Handwerk
Das liegt auch daran das es durchaus Attraktiver wird für die Mitarbeiter in der Branche zu arbeiten. Bisher bestand diese ja nur aus lange Arbeitszeiten und wenig Geld. Wrnn man davon 1 Problem löst ändert sich schon viel.
Aber anders zb ist es in der 24/7 Pflege dort werden die 4 Tage nicht umsetzbar sein und die Attraktivität sinkt .... darf bei solch wichtigen Berufen nicht passieren
Bitte vergib mir, aber das Holzhammerargument mit der Pflege ist schon extrem herablassend anderen Berufsgruppen gegenüber.
Denkst du, Regale im Supermarkt füllen sich alleine? Haarfärbemittel rühren sich ohne menschliches Zutun an? Zwiebeln zerlegen sich selbst, wenn man sie höflich darum bittet?
In so gut wie jedem Beruf ist die Arbeitszeit schon jetzt extrem vollgepackt, 10% einfach mal wegzurationieren wird nicht funktionieren.
Dass noch mehr Stress an weniger Tagen attraktiver ist, wage ich zu bezweifeln...
Wieso herablassend ? Ich sage lediglich das es Berufe gibt wo die 4 Tage Woche super klappt darunter auch Supermarkt und Friseure
Pflege allerdings nicht. Und wenn man erstere Berufe attraktiv macht bleibt letzteres auf der Strecke.
Damit Stelle ich doch nicht Pflege nicht höher wie andere Berufe sondern versuche alle Berufsfelder gleich zu behandeln und sage nur das alles Konsequenzen hat
Ka wie du darauf kommst ....
KP, wie DU darauf kommst, das man in jedem anderen Beruf einfach mal 10% weniger arbeiten kann... Aber das frage ich schon seit meiner ersten Antwort, und höre immer nur, dass das überall problemlos möglich wäre. Wie? Dazu kommt nichts.
Genau das denke ich auch und genau hier sehe ich das Problem und zwar Stichwort Attraktivität
Arbeiten in Schichten wie zb Pflegepersonal ist es schlichtweg nicht umsetzbar ohne das die Kosten explodieren. Bedeutet aber vor allen das der so wichtige Beruf weiter an Attraktivität verliert.
Man entscheidet sich dann quasi eher für ein Bürojob wo 4 tage umsetzbar sind