Gentechnik und ihre vor und Nachteile!?

2 Antworten

Diese Frage zerstreut als eine DER Fragen gerne die gute Laune am Tisch zum Abendessen oder auf Familienfeiern...

Ich finde zunächst 2 Dinge essentiell wichtig! Gentechnik ist nicht gleich die verrufene Gentechnik die gerne in Medien als schlecht propagiert wird. Und daneben ist es wichtig, um eine vernünftige Aussage tätigen zu können ist es wichtig sich in diesen Fachbereichen gründlichst zu informieren.

Ich habe mein Wissen gegenüber der Gentechnik aus meinem Studium (Biologie). Ich finde es immer sehr ironisch von Menschen die sagen, sie achten darauf nichts aus Gentechnikbereichen zu konsumieren oder verachten diese Technik gänzlich. Jedoch würde ich mal behaupten (und das lässt sich mit Papern/ Wissenschaftlichen Artikeln und Forschung nachweisen, les dich da gerne ein) jeder Mensch nutzt jeden Tag mehrere durch Gentechnik veränderte Lebensmittel.

Gentechnik ist nicht NUR der/die ach so Böse Mann/Frau im Labor die an der neuesten Technik feilt um Böse Lebensmittel zu erschaffen... Gentechnik beginnt schon sehr früh.

Damals als die Landwirtschaft (so nenne ich die Anfänge mal) begann und der Mensch Samen sammelte die ihm gut gefallen haben um diese anzubauen, hat er sich in das Terrain begeben. Denn durch das auslesen schlechter Pflanzen (Bsp.: Weizen mit nur 5 statt 30 Samenkörner) hat er begonnen in den natürlichen Genpool des Weizen einzugreifen. Die nächste Generation hat nämlich durch das nicht aussäen von der "schlechten" Pflanze nicht die Möglichkeit ihr Erbgut zu nutzen. 2000 Jahre später hat es so weit geführt, dass Felder mit den Besten Weizensamen besäät werden. Das gehört auch schon zur Gentechnik.

Anderes Beispiel: Die Grapefruit, eine durch Mutationszüchtung heute hervorgerufene Frucht, die es so nicht gab. Zuerst gekreuzt aus Orange und Pampelmuse, wird sie heute auf Feldern mit Neutronen beschossen um die Pflanze dazu zu bringen in ihren Früchten die schön geliebte Rote Färbung zu erhalten. - Gentechnik

Bestes Beispiel: Der Mais. Den gäbe es in der heutigen Form, ohne Eingriff des Menschen und Gentechnik -> NICHT. Das ist nämlich eine Hybridzüchtung was auch unter Gentechnik fällt. Hier empfehle ich das einlesen zur Urform des Mais, der so gar nicht essbar wäre oder gar viele Menschen versorgen könnte (Google Teosinte/ Zea mays ssp. parviglumis). Die Maiskolben wurden immer weiter gezüchtet bis sie mehr Körner produzierten und größer im generellen wurden. - Gentechnik

Die Dormanz: beschreibt die Keimruhe von Samen. Bedeutet das Samen unserer Breitengrade einen Winter brauchen um im nächsten Jahr überhaupt auskommen zu können. Lies dir gerne dazu Fachliteratur an. Die Dormanz wurde auf den Bedarf von Weizen zum Beispiel "herausgezüchtet" unter anderem mit Gentechnischen Mitteln. Der Sinn davon: damit Weizen einer Pflanze mehrmals im Jahr ausgesäät werden kann um den Bedarf zu decken, muss die Dormanz gebrochen werden. Nur so ist es möglich ein Feld 3 bis 4 Mal mit Weizen zu bepflanzen. Folge: ohne den Menschen wäre der Weizen nicht fähig in der Natur zu überleben, da mit dem ersten folgenden Winter alle Individuen restlos sterben würden und es keine Keimlinge im nächsten Frühjahr gäbe.

Die Banene: früher der Urtyp (Musa balbisiana × Musa acuminata) ergibt heute durch Zucht Musa × paradisiaca. Ohne Menschliche Einflüsse, keine heutige Banane. Gentechnik ist nämlich stark gekoppelt mit dem eingreifen des Menschen in das Genom der Pflanze eben auch durch Züchtung.

Hier biete ich zuletzt noch eine Message meines Dozenten - der erklärt warum die Sachlage oftmals zu vermuten ist - was aber letztendlich Gentechnik eigentlich bedeutet.

" Wir essen täglich Gene (DNA) - Vegetarier oder Veganer, ob Bio oder Fastfood! Ohne Gene kein Leben! Ohne Mutationen keine Vielfalt (diversity!). Fast alle Pflanzen von denen wir uns ernähren sind durch züchterische (menschliche) Selektion genetisch modifiziert. Die für uns Menschen veränderten Eigenschaften führen zur Co-Abhängigkeit - die Pflanze kann sich ohne menschliche Hilfe nicht ausbreiten - ist auf lange Sicht nicht konkurrenzfähig."

Und das ist nur die Spitze der Fahnenstange. Die Thematik kann noch mehr belegen/ begründen was alles Gentechnik ist.

Was ich damit sagen mag, Ich zwinge keinen die Gentechnik zu verteufeln oder zu lieben. Das ist die Freie Entscheidung eines jeden Menschen. Dennoch stört mich da die propagierende Meinung der sozialen Medien und die Unwissenheit darüber was Gentechnik überhaupt bedeutet. Davon ist definitiv längst nichts schlecht, sonst fällt eine große Zahl an Nahrungsquellen weg... daher finde ich sollte man sich, bevor man eine unsachliche Meinung abgibt, sich intensivst mit Wissenschaftlichen Artikeln und Berichten dazu auseinandersetzen.

Ich hoffe das konnte Klarheit bringen.

Schöne Grüße ^^

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie Studium

Ich bin definitiv Pro-Gentechnik. CRISPR/CAS sollte definitiv in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Mutagenese ist viel schädlicher, als gezielte Veränderungen im Genom. Davon abngesehen:

Pro:

  1. Die Gentechnik zur gezielten Behandlung von Körperzellen hat sich bei der Duchenne-Muskeldystrophie bereits als wirksam erwiesen.
  2. Der größte unmittelbare Nutzen gentechnischer Therapien liegt bei Krankheiten wie DMD, bei denen wir einen einzigen Gendefekt identifiziert haben und die Umkehrung dieses Defekts zu einer dramatischen oder heilenden Reaktion führt.
  3. Schwächende oder tödliche Krankheiten in erwachsenen Körperzellen sind der logische Ausgangspunkt, und die Therapien sind eigentlich nur durch die Identifizierung des genetischen Ziels und die gewebespezifische Verabreichung begrenzt. Man könnte sagen, der Himmel ist die Grenze, aber in Wirklichkeit ist die Grenze bei Krankheiten, die auf einen oder wenige spezifische Gendefekte zurückzuführen sind.
  4. Das wichtigste Argument für die Gentechnik ist die gezielte Beeinflussung bestimmter Mutationen in Körperzellen, bei denen Krankheiten schwächend oder tödlich ist.

Contra:

  1. Wir wissen nicht, was wir nicht wissen - zumindest noch nicht. Selbst ein perfektes Labormodell kann nicht vorhersagen, welche Folgen eine genetische Veränderung bei einem Menschen hat, daher sind die Risiken unbekannt.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Biologiestudent (B.Sc.)

8775chris  31.10.2024, 21:50

Hast du aus Corona nichts gelernt?