Gehörverlust im Kriegseinsatz bei Soldaten?!
Also ich war letztens mit meinem Vater auf einem Schießstand und wir haben ein wenig geschossen. Dann kam ein Typ mit einem riesigen Scharfschützengewehr rein. Die Munition war ca. so groß wie mein Finger und obwohl ich meinen Gehörschutz auf hatte donnerte es richtig in den Ohren und man spürte es im ganzen Körper. Jetzt Frage ich mich wie ist es dann auf Einsätzen in Kriegsgebieten ? Die Soldaten können ja keinen Gehörschutz tragen, weil sie ja alle Sinne gebrauchen müssen und dazu gehört ja auch der Gehörsinn. Gewöhnt man sich daran oder tragen sie doch einen Gehörschutz ? Schüsse, Granaten und schweres Kriegsgerät sind ja wahrscheinlich extrem laut !! Kann mir jemand erzählen wie das so läuft oder kann mir jemand eigene Erfahrungen schildern ?
Danke im voraus LG TwinterUSER
7 Antworten
Ich war damals im Iran/Irak Krieg, lange an der Front und auch in Teheran vielen Bomben und Raketen. Ich hatte nur manchmal etwas Watte in den Ohren. Ansonsten immer ohne Schutz. Man muss ja auch hören können wenn eine Granate vom Himmel fällt. Hätte man nur Gehörschutz auf, gäb es viel mehr Tote, weil man das Pfeifen nicht hört. Allerdings muss ich da zu sagen, ich hatte auch X-Mal Gehör stürze. Lange Zeit hatte ich Tinitus. Aber sowas legt sich in der Regel mit der Zeit. An der Front trugen eigentlich nur die Leute Gehörschutz die die Artillerie bedienten, weil das schon ordentlich rumpst.
Es gibt spezielle Ohrstöpsel für Musiker, die nur spezielle Frequenzen filtern. Damit bekommt man ne Menge mit. Aber da hat die BW natürlich keine Kohle für :D Die strecken ja sogar mittlerweile die Wertungsübungen damit die keine Schützenschnur an Wehrdienstler ausgeben müssen^^
Fingergrosse Geschosse sind eigentlich normal. Das grösste oft gebrauchte Geschoss ist .50BMG, welches gut so gross wie deine Hand ist.
Halbwegs ausgerüstete Soldaten Tragen immer Gehörschutz, normalerweise jedoch diese kleinen gelben, die man sich ins Ohr steckt und nicht die grossen mit einem Bügel. Die Gefahr beim schiessen ist nicht der eigentliche Lärm, sondern vielmehr die "Druckwelle" des Geschosses, welche die Trommelfelle zum platzen bringen. Deswegen rauchen auch die "kleinen gelben" welche eigentlich nicht so vel Lärm absorbieren.
Moderne Streitkräfte wie z.b. das US Militär haben oft Gehörschützer mit Bügel, welche gleichzeitig als Funkgerät fungieren.
Weniger modernisierte Soldaten, wie zum Beispiel Freiheitskämpfer tragen allerdings kaum Gehörschutz. Der Knall eines normalen Gewehres ist jedoch gar nicht sooo laut wie man denken würde. Du kannst ja mal im Schiessstand den Gehörschutz entfernen. Du wirst feststellen, dass du höchstens zusammenzuckst, jedoch kaum gleich einen Gehörschaden davonträgst. Dauerfeuer aus einem Gewehr wird jedoch schon einen Tinitus oder vorübergehend Getrübtes Hörvermögen zur Folge haben. Wenn man ständig und über längere Zeit dem Lärm von Schüssen ohne Gehörschutz ausgesetzt, können sicher auch nicht heilbare Hörschäden die Folge sein. Ein kompletter, dauerhafter hörverlust sollte jedoch zumindest bei Kalibern unter 7.62mm nicht eintreten.
Hoffe konnte die Frage klären :) Stern wäre nett
Terrorist, Freiheitskämpfer, Oppositioneller, Rebell, Partisan, Aufständischer ..........
Ich finde all diese Synonyme, die eigentlicht genau das gleiche Bedeuten sehr witzig und hilfreich. So kann ich immer feststellen, wie die breite Masse hier von den Medien manipuliert wird, damit wir eine bestimmte Gruppe unterbewusst mit positiven oder negativen Eigenschaften verbinden.
Jene in Lybien, Ägypten, Syrien u,s,w, werden immer Oppositionelle oder Freiheitskämpfer genannt. "Oppositionelle - Freiheitskämpfer? Ah, die guten die politisch sind und rechtmässig das Land führen müssten und für Gerechtigkeit kämpfen"
Die Taliban, Al-Qaidas u.s.w. werden immer Terroristen oder Rebellen genannt. "Terroristen - Rebellen? Oh mein Gott, dass sind die Bösen die alle Zivilisten töten und foltern und die Bevölkerung unterdrücken wollen"
Hmmm, zu Zeiten des Sowjetisch-Afghanischen Krieges, als die Al-Qaida und Taliban noch von den USA finanziert und ausgebildet wurden wurden sie aber doch auch Freiheitskämpfer genannt? Ach ne, stimmt ja. Damals kämpften sie ja auch noch weil sie politisch waren und ihnen rechtmässig das Land gehörte und für Gerechtigkeit kämpften.
Die Amis natürlich sind die heroischen Freiheitskämpfer, die sich von den (Damals noch!!) ganz bösen Briten abgespalten haben und jetzt für die Freiheit des Öls kämpfen!
:) :) :)
und ob sie gehörschutz tragen, wenn sie es nicht machen verlieren sie ihren gehörsinn.
Selbstverständlich kann man auf die Dauer von starker Infanteriemunition Gehörschäden davontragen. Aber im Einsatz ist die Beurteilung des Gefechtslärms mindestens ebensowichtig wie der optische Überblick für die Lagebeurteilung. Daher trägt man an der Front tunlichst keinen Gehörschutz, da dadurch die Chance für einen erfolgreichen Einsatz und fürs Überleben stark herabgesetzt wird. Lieber einen Knallschaden als tot! Bei der Rohrartillerie trägt man üblicherweise Selektonen (Stöpsel), da man selten direktem Feuer ausgesetzt ist. Der größte Nachteil des Wehrmachthelmes z.B. waren die Windgeräusche, die durch den weit heruntergezogenen Nackenschutz hervorgerufen wurden. Daher wurde der Helm Nachts auf Posten (und vor allem bei Spähtruppeinsätzen) gern gegen die Feldmütze getauscht.
Ich geb dir mal Anhaltspunkte, ab wann Gehörschutz für Sportschützen sinnvoll ist:
Luftdruckwaffen (alle) Nur für nervöse Leute, die beim kleinsten Geräusch schon mucken und dann die Waffe verreißen. Aber diese Pienzchen sollten vielleicht besser einen Tanz- oder Origamikurs belegen anstatt zur Waffe zu greifen.
.22er Kurzwaffen Ja, mit Gehörschutz.
.22er Langwaffen Muss nicht sein.
Jedes andere Kaliber darüber: Auf alle Fälle mit Gehörschutz.
Ich hoffe, geholfen zu haben. Schönes Wochenende!
Moin,
ich hab jetzt nur bedingt Erfahrung mit Gehörproblem-Statistiken beim Militär. Schätze aber, dass es da durchaus Probleme gibt, jedenfalls später. Das wird in westlichen Armeen auch weniger schlimm sein, da dort wie erwähnt gute Schutzmaßnahmen getroffen werden und auch nicht so extrem Munition verballert wird.
Sehr zuträglich ist es in keinem Fall, man wird sich aber dran gewöhnen, außerdem gibts da gewiße Tricks. Bei der Artillerie z.B. machen manche beim Abschuss den Mund auf, da das Trommelfell so entlastet wird.
mfg Nauticus
Danke schön für die Antwort :) Gut das auch jemand Antwortet der selber Erfahrung hat