Frage zum Spanischen Bürgerkrieg

4 Antworten

Der Spanische Bürgerkrieg besaß einen gewichtigen internationalen Aspekt. Da er die ideologischen Konfliktlinien Europas widerspiegelte und die kontinentale Machtkonstellation in Bewegung brachte, hingen der Kriegsverlauf und das Schicksal der Republik entscheidend von der Haltung der anderen europäischen Mächte ab. Diese bildeten unter der Ägide des Völkerbundes das Nichteinmischungskomitee, welches bereits am 9. September 1936 zum ersten Mal zusammentrat. Obwohl die wichtigsten Akteure mit Ausnahme Portugals formell Mitglied des Komitees waren, stellte sich bald heraus, dass das Prinzip der Nichteinmischung nicht ernsthaft verfolgt wurde.

Auf der einen Seite unterstützten die faschistischen Mächte Italien und Deutschland offen die Putschisten, während die liberalen Demokratien Frankreich und Großbritannien eine Nichteinmischungspolitik praktizierten und damit den Siegeszug der Aufständischen begünstigten. Die Sowjetunion dagegen belieferte die Republik bis 1938 mit Waffen und Beratern. Dadurch konnte sie die Madrider Regierung maßgeblich beeinflussen und die Stellung der zuvor unbedeutenden spanischen KP ausbauen. Außerdem betrieb sie entschieden den Rückgang der Sozialen Revolution. Letzteres geschah sowohl aus Machtinteresse als auch aus strategischen Gründen. Man wollte die Gunst der liberalen kapitalistischen Mächte gewinnen, die Stalin in der zu erwartenden Auseinandersetzung mit dem Faschismus auf seine Seite zu ziehen versuchte. So wurde Spanien zu einem militärischen und politischen Labor für die schwelende Systemkonkurrenz in Europa, die in den Zweiten Weltkrieg mündete. Die gewählte spanische Regierung wurde zu einem frühen Opfer der Appeasement-Haltung der führenden Demokratien, die nicht zuletzt einem antikommunistischen Kalkül geschuldet war. Die Putschisten wären ohne das Eingreifen Mussolinis und Hitlers nie so weit gekommen, konnten aber ihre vollständige Instrumentalisierung durch Rom und Berlin vermeiden.

http://tinyurl.com/cboletb


zetra  22.11.2019, 19:48

Vesauerte Frage, 8 Jahre lang.

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Die Revolutionäre unter Franco waren stark nationalistisch/faschistisch eingestellt, daher die Unterstützung durch Italien und Deutschland - ebenso Faschisten.

Die Regierungspartei bestand auch aus Sozialisten und Kommunisten, daher die UdSSR-Unterstützung.

Im Wikipedia Artikel ist das egtl. ganz gut dargelegt.

Knackpunkt ist dass auch den Kommunisten eine Republik lieber war als ein faschistischer Staat. Außerdem ist Kommunismus (theoretisch) auch auf Demokratie ausgelegt..

Republik heißt nur, dass es keinen Monarchen als Oberhaupt gibt. Auch H*itler- Deutschland war eine Republik; eine Republik kann eine Diktatur oder eine Demokratie sein.

Die internationalen Brigaden, die Sowjetunion und Mexiko unterstützten die rechtmäßig gewählte linke spanische Regierung.

Die anderen Demokratien hielten sich raus, weil sie keinen Ärger mit H*itler und Mussolini wollten.

Um dem Franco-Faschismus entgegenzutreten.