Frage zu dropshipping/über Amazon Produkte verkaufen ?

5 Antworten

Na, denk mal drüber nach, Dropshipping klingt erstmal ziemlich entspannt, oder? Du verkaufst Produkte, ohne sie in deinem Keller zu stapeln. Aber, mein Freund, da gibt's ein paar Fallstricke, über die du Bescheid wissen solltest, und die können dir den Tag ganz schön vermiesen.

Stell dir vor, du verkaufst schicke Kopfhörer in deinem Online-Shop, und die Kunden sind total begeistert. Aber dann stellt sich raus, dass dein Lieferant die Handys verschlampt hat und sie erst Monate später auftauchen. Das bedeutet gestresste Kunden, die abspringen. Nicht so cool, oder?

Beim Dropshipping gelten die gleichen Widerrufsrechte wie bei anderen E-Commerce-Geschäften. Wenn ein Kunde sein Widerrufsrecht ausübt, muss der Verkäufer, in diesem Fall der Dropshipper, die zurückgesandte Ware akzeptieren und den Kaufpreis zurückerstatten. Das bedeutet, dass du, als Dropshipper, die Ware zurückerhalten und dem Kunden das Geld erstatten musst, wenn er von seinem Widerrufsrecht Gebrauch macht. Dann ist das Geld weg und die Ganze Ware liegt bei dir im Kinderzimmer. Dies ist ein wichtiger Aspekt, den du bei der Durchführung von Dropshipping-Geschäften berücksichtigen musst, um gesetzliche Anforderungen und Kundenzufriedenheit zu gewährleisten.

Oder du hast eine supertolle Sammlung von Handgemachtem auf deiner Website. Aber dann kommt heraus, dass die handgefertigten Sachen in Wirklichkeit Massenware aus einer Fabrik sind. Kunden beschweren sich, und du musst dich mit Rücksendungen und Enttäuschungen auseinandersetzen. Das nervt richtig.

Der Kundenservice ist auch so eine Sache. Du verkaufst Yogamatten, und ein Kunde meldet sich, weil seine Matte die falsche Farbe hat. Du musst jetzt hin und her mailen und versuchen, das zu klären, obwohl du die Matte nie berührt hast. Das kann echt frustrierend sein.

Und dann die Geschichte mit den Produktmängeln. Du verkaufst Smoothie-Mixer, und einer davon hat einen Wackelkontakt. Ein Kunde beschwert sich, weil sein Smoothie plötzlich anfängt zu rauchen! Jetzt bist du in der Klemme, denn du musst dich mit Reklamationen und vielleicht sogar rechtlichen Angelegenheiten herumschlagen. Ärgerlich, oder?

Zu guter Letzt, das Thema Markenrechtsverletzungen. Du denkst, du verkaufst coole Designer-Sonnenbrillen, aber dann bekommst du Post von Anwälten, die behaupten, du verletzt Markenrechte. Das kann teuer werden und dir wirklich auf die Nerven gehen.

Also, Dropshipping hat seine Vorzüge, aber sei dir bewusst, dass es auch sehr sehr viele Schattenseiten gibt.

Du musst auf Zack sein, klare Regeln aufstellen und vielleicht sogar 'nen Anwalt hinzuziehen. Und denk über eine Versicherung nach, um dich vor den wirklich nervigen Problemen zu schützen. Cool?

Ich denke Dropshipping ist etwas für Profis, die schon jahrelang einen E-Commerce-Shop betrieben haben!!!

Für Neulinge gibt es Affiliate-Marketing. Du schickst die Leute von deiner Website z.B. zu Amazon oder Mydays und hast mit nichts etwas zu tun, keinen Ärger und bekommst bis zu 11% Provision für jeden Kauf, den deine geschickten Kunden machen.

Liebe Grüße

Also zu aller erst: Wenn du solche Fragen stellst, solltest du dir besser selbst noch Wissen aneignen. Ohne wird das schwer.

Folgende Problemstellungen solltest du aber auf jeden Fall auf dem Schirm haben:

Deine Marge ist meist sehr gering und der Aufwand bedeutend höher, als den meisten bewusst ist.

Du musst auch erstmal Geld/Kapital in die Hand nehmen um alles aufzuziehen, also nen Shop erstellen oder dich in die Funktionsweise eines Verkaufsportals einlesen usw.

Der teuerste Punkt wird sein, Kunden zu finden bzw. zu werben, also Google Ads usw. Wer keine Werbung macht hat keine Sichtbarkeit und keine Kunden.

Des weiteren kommt es bei solchen Dropshipping-Produkten sehr wahrscheinlich zu einem Preiskampf, den man als kleiner Verkäufer nicht gewinnen kann.

Du musst deine Produkte auch kalkulieren und bist für die Retouren zuständig. Gerade das kann sehr teuer werden.

Im Übrigen zahlst du auch Steuern, brauchst ein Gewerbe, bzw. ein Klein-Gewerbe und musst dich mit den rechtlichen Grundlagen befassen.

Das Thema Buchhaltung solltest du auch auf dem Schirm haben.

Das waren jetzt auch nur die wichtigsten Punkte. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Marketplace-Manager/Account-Manager

Erstmal das Wichtigste:

Das ist natürlich gewerbliches Handeln, und zwar ohne Wenn und Aber.

Du musst u.a. ein Gewerbe anmelden, sobald eine Gewinnerzielungsabsicht besteht und Du Dich nachhaltig betätigen willst, und zwar vom ersten Tag an.

Das ist bei Dir der Fall, und selbstverständlich musst Du Deine Einnahmen auch versteuern.

Und nein, die Höhe Deiner Einnahmen spielt dabei überhaupt keine Rolle und versteuern ist nicht das Gleiche wie Steuern zahlen.

Klicken: Wann muss man ein Gewerbe anmelden?

Klicken: Gewerbeordnung

Du bist minderjährig, also brauchst Du für eine Gewerbeanmeldung das Einverständnis Deiner Erziehungsberechtigten und die Genehmigung des Familiengerichts.

Das Familiengericht prüft dabei sehr genau, ob Du die entsprechende Reife besitzt und über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügst, um selbständig ein Gewerbe führen zu können.

Fundiertes (!) kaufmännisches Wissen (u.a. über Impressumspflicht, Widerrufsrecht, Wettbewerbsrecht, Produkthaftung, Sachmängelhaftung/ Gewährleistung, Produktsicherheitsgesetz, DSGVO, Verpackungsverordnung, Steuern, Versicherungen, Krankenkasse etc.) Deinerseits ist bei einem solchen Vorhaben eine Grundvoraussetzung; und das wird vom Gericht auch geprüft.

Du musst außerdem einen Businessplan erstellen und vorlegen und auch Deine Schule wird um eine Stellungnahme gebeten.

Klicken: Gewerbeanmeldung für Minderjährige

Klicken: § 112 BGB - Selbständiger Betrieb eines Erwerbsgeschäfts

Auch als Minderjähriger solltest Du unbedingt vorher das hier besuchen, andernfalls wirst Du nämlich gnadenlos scheitern.

Klicken: Existenzgründerseminar           

Amazon, eBay und PayPal kannst Du als Minderjähriger übrigens vergessen, die sind alle ausnahmslos (!) ab 18.

Und ich würd's nicht drauf ankommen lassen, die zuständigen Behörden haben da mittlerweile ganz verblüffende Möglichkeiten...;-)

„Wer künftig mehr als 30 Artikel im Jahr verkauft, oder über 2.000 Euro einnimmt, dessen Daten muss der Plattformbetreiber den Finanzbehörden übermitteln“.

Klicken: Plattformen-Steuertransparenzgesetz

Klicken: Meldepflichten digitaler Plattformbetreiber (DPI/DAC7)

Klicken: Wann das Finanzamt bei Onlineverkäufen nachhakt

Klicken: Steuerhinterziehung als Verkäufer auf eBay und Amazon, das droht Ihnen

Klicken: eBay-Urteil: Unternehmer wider Willen

Internethandel ist ein Haifischbecken. Und Du bist nicht der Hai.

Dropshipping dieser Art darfst du auf Amazon gar nicht betreiben, da du den Kunden nicht aktiv über die Adressweitergabe an Dritthändler unterrichten und um das Einverständnis bitten kannst. Abgesehen von den notwendigen Hinweisen hinsichtlich Artikelstandort und anfallenden Zöllen und Einfuhrumsatzsteuern.

Aber ansonsten : Ne, du müsstest das so oder so manuell weitergeben


data2309  17.10.2023, 17:07

so siehts aus!

Leiduftc 
Beitragsersteller
 17.10.2023, 17:10

Ich darf keine Produkte von Ali express auf Amazon weiter verkaufen? Wenn ja vielen Dank

LePetitGateau  17.10.2023, 17:13
@Leiduftc

Du darfst sie ERST einkaufen, bei dir lagern und dann von dir aus verschicken wenn Jemand bestellt.

Unter gar keinen Umständen darfst du - ohne dem aktiven Einverständnis des Kunden - einfach nach Bestellung die Ware bei Aliexpress bestellen, Adressen weitergeben und den Kunden "sich selbst überlassen" wenn auf einmal 4 Wochen Versandzeit dazu kommen und Einfuhrumsatzsteuern usw.

Da auf Amazon diese Art Handel nicht erlaubt ist, weil du aus datengesichtspunkten kein Einverständnis der Kunden für die Adressweitergabe einholen kannst, fällt das also definitiv flach. Die Anzeigen, die dir hier drohen könnten, willst du jetzt gar nicht im Detail wissen. Mit Datenschutz spaßt man nicht und man verteilt die Adressen seiner Kunden auch nicht sonstwo in China. (oder egal wo)

ich denke mal du müsstest als lieferadresse die vom kunden eingeben.

aber meinst du nicht, deine kunden würden sich verar...t vorkommen, wenn plötzlich das paket von aliexpress kommt.

ich würde dann sofort von meinem widerrufsrecht gebrauch machen und dir den krempel zurückschicken


LePetitGateau  17.10.2023, 17:08

Aus DSGVO Sicht zudem "Todesstrafe" für den Händler

data2309  17.10.2023, 17:09
@LePetitGateau

davon mal abgesehen.

das würde auch (wenn es den ginge und erlaubt wäre) nicht lange gutgehen und er wäre nach wenigen tagen insolvent.

LePetitGateau  17.10.2023, 17:11
@data2309

Ja, wenn - verständlicherweise - konstant das Widerrufsrecht in Anspruch genommen wird, wird sich die Person umgucken

data2309  17.10.2023, 17:13
@LePetitGateau

und er müsste ja auch noch garantie und gewährleistung übernehmen...

und gewerbeanmeldung, steuern usw...