Eure Meinung zu Demokratie?

18 Antworten

Die Demokratie grundsätzlich in Frage stellen, kann nur Jugendlichen passieren, die ihr Leben lang nur Frieden und Rechtssicherheit erlebt haben, sonst würden sie diese Frage niemals stellen.

Trotzdem hat die Demokratie zwei Schwächen:

Entscheidungsprozesse dauern länger (klar, es gibt ja keinen, der befehlen und alle Gegenmeinungen verbieten oder bestrafen kann)

Die Demokratie ist ein sehr empfindliches Pflänzchen (klar, da sie nach dem Mehrheitsprinzip funktioniert, und die Mehrheit der Menschen nun mal aus Flachpfeifen besteht)

Aber welche gute Sache ist schon ohne Mängel? Denk doch mal an das wunderbare Leben, auch es hat einen gravierenden Mangel, es endet mit dem Tode.

Ach ja, das ist ja gar kein Mangel, sondern einer seiner wichtigsten Vorteile. :-)

Schon bei der bisher bekannten Auswahl an Staats- und Regierungsformen beisst sich die Katze in den Schwanz.

Ob Monarchie, Diktatur, Kommunismus, Sozialismus oder eben auch Demokratie, in allen kam es schon und kommt es immer noch zu Korruption, Machtmißbrauch, Verwerfungen, etc..

Selbst die hochgelobte Demokratie nach Definition des 20.Jahrhunderts war einerseits mal eine gute Idee, hat aber in der Praxis aber wenig mit Mitbestimmung und politische Gestaltung durch das Volk zu tun. Sie ist sowas wie eine versteckte Diktatur in einem schönen Gewand.

Auch hierzulande können wir lediglich per Stimmenabgabe die Repräsentanten der Macht wählen, nicht aber beeinflussen, wie diese Macht schlussendlich angewandt wird.

Ich denke, kaum jemand von uns hat Beschlüsse wie CETA, NetzDG, DSGVO, u.a. wirklich gewollt, trotzdem sind sie über unsere Köpfe hinweg einfach durchgedrückt worden.

In konservativen Diktaturen werden ggf. Wahlen manipuliert, damit die Falschen an die Macht kommen. In modernen Demokratien werden die Wähler dazu manipuliert, die Falschen an die Macht zu wählen.

Ich weiß, dass es manchmal abgehoben und arrogant klingen mag (was ich aber so gar nicht meine), aber aus dem Durchschnitt eines Volkes, welches die breite Masse abbildet, kann man leider nicht das Höchstmaß an Weisheit, Wissen, Vorraussicht und Entscheidungskompetenz erwarten.

Folglich werden Wahlen im Wesentlichen von notorischen Fernsehguckern, Stammtischsprücheklopfern und emotional aufgeladenen Parolenschreiern entschieden. Also eben solchen, die meistens nicht den nötigen, politischen Durchblick haben.

Es tut mir leid, dass es immer so herablassend rüberkommt, wenn jemand das so schreibt, wie ich es schreibe. Aber entspricht das nicht doch der Wirklichkeit? - Es bedeutet ja nicht, dass ich vor Menschen weniger Respekt habe, nur weil deren Stärken weniger auf der intellektuellen Ebene zu suchen sind.

Ich beziehe mich auf das vom Fragesteller aufgegriffene Zitat "Demokratie ist die Diktatur der Dummen", was meines Wissens glaube ich von Platon stammte. Ich mag die Bezeichnung "Dumme" eigentlich nicht. Wenn ich es schon nicht vermeiden kann, diese in meiner Argumentation mit einzubeziehen, dann bevorzuge ich lieber die Bezeichnung "Menschen mit intellektuellen Schwächen". Das erscheint mir noch um Einiges respektvoller.

Doch zurück zum Thema:

Der vermeintlich größte Segen der Demokratie ist gleichzeitig auch das größte Problem der Selbigen.

Wenn JEDER, unabhängig von seiner persönlichen Reife, seinem Realismus, seiner Bildung und seines politischen Verständnisses, sich mit der gleichen Stimmenstärke an einer Wahl beteiligen darf, wie derjenige, der intensiv recherchiert und analysiert hat, können diese Wahlen eben nicht zugunsten der Besten und Weisesten ausgehen (wenn man bei dieser Parteilandschaft ÜBERHAUPT davon sprechen möchte).

Man sieht es ja auch an den typischen Wahlplakaten, die kurz vor den Wahlen überall angekleistert werden:

Die Wahlsprüche auf diesen Plakaten entwickeln sich hinsichtlich ihres Inhalts und ihres Niveaus gefühlt von Wahl zu Wahl immer weiter nach unten; sie wirken jedes mal platter und leerer in ihrer Aussagekraft.

Die unterschwellige Botschaft ist klar: Als politische Partei kann man das politisch gebildetere obere Viertel der Wahlfähigen und Wahlberechtigten getrost vernachlässigen, denn mit denen kann man keine Wahlen gewinnen, da diese jeweils ja AUCH NUR EINE Stimme abzugeben haben oder aus den bisher aufgezeigten Gründen gleich ganz von der Wahl fernbleiben.

Daraus könnte man für den Großteil der Masse auch das argumentative Prinzip ableiten: "Warum sollte Dein politisches Wissen besser sein als meine Ignoranz?!"

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Folglich scheitert auch die Demokratie eben an dem Unwissen und an der Naivität der seiner Individuen.

Wer sagte noch gleich diesen Satz -ZITAT- "Wer von der Politik das Unmögliche fordert, muss sich dort eben auch mit den Lügnern und deren leeren Wahlversprechen begnügen." -ZITAT ENDE- ?

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Da ich jetzt sehr viele Probleme der Demokratie benannt habe, könnte jemand vielleicht zum Schluss gelangen, dass ich Diktatur bevorzuge. Diese Annahme kann ich aber schon mal im Vorfeld deutlich verneinen.

Nur wenn man das Eine nicht mag, bedeutet dies nicht, dass man der nächstbesten Alternative seine Zustimmung erteilen würde.

Wenn man sich jedoch als höchsten Machthaber eines Staates Jemanden wie Siddhartha Gautama (besser bekannt als Buddha) vorstellt, der nach den Prinzipien von Achtung, Respekt, Wohlwollen, Weisheit und Uneigennützigkeit agieren würde, könnte unter diesen Vorraussetzungen sogar das Modell des Alleinherrschers besser funktionieren als jede bisher dagewesene Demokratie. Doch das wird eben nichts weiter als ein Wunschdenken bleiben.

Den Guten, Weisen, Wohlwollenden und Uneigennützigen fehlt nämlich der nötige Impuls, der Drang, der nötige Wille, nach der Macht zu streben und zu greifen, weswegen auch immer wieder die Bösen und Schlechten die Macht an sich reißen werden und auch an sich gerissen hatten. Und das ist sowohl in Diktaturen als auch in Demokratien gleichermaßen der Fall.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beobachtung, Recherche, Analyse, Intuition, Wissen

Dafür, ist doch recht erfolgreich wenn man nicht grad ein reicher Ölstaat ist.

Ich bin eher dagegen, weil Leute somit das Politik-Geschehen beeinflussen die meistens keine Ahnung von Politik/Wirtschaft haben.

Und in einer Diktatur hast du gar nichts mehr mitzubestimmen und musst dir jedes Wort dreimal überlegen.

weil Leute somit das Politik-Geschehen beeinflussen die meistens keine Ahnung von Politik/Wirtschaft haben.

Erstmal ist das Quatsch und in welche Staatsform wäre das dann besser? Mit welchen Ausprägungen der Demokratie hast Du dich denn bisher beschäftigt?

Selbst wenn deine o. g. Aussage so wäre, so hätte die Demokratie ein Problem, weil die Bevölkerung da faul und passiv zuschaut. Wie oft hast Du schon deine lokalen Politiker aufgesucht und deine Themen angesprochen?