Euer „Lebenslauf“ als Transperson?


06.01.2023, 11:39

Nochmal hier oben wo es ersichtlicher ist:

„Wie und wann habt ihr bemerkt dass ihr Trans seit?“

Ich weiß dass das keine Entscheidung ist habe mich ungünstig Formuliert

4 Antworten

Wie und wann seid ihr zu dem Entschluss gekommen Trans zu sein

Trans zu sein ist definitiv kein Entschluss, sondern eine Erkenntnis...

Erkannt habe ich es, weil ich jahrelang scheinbar grundlos todunglücklich war und mich in sozialen Begegnungen vollkommen falsch gefühlt habe. Irgendwann fing ich an, meine Geschlechtsidentität zu hinterfragen und plötzlich ergab alles Sinn.

und wie hat euer Umfeld reagiert?

Meine Mutter akzeptierte es erst, bis sie erfuhr, dass ich auch körperliche Veränderungen vornehmen lassen will. Da drehte sie komplett durch. Inzwischen hat sie sich aber damit auseinander gesetzt und akzeptiert meine Entscheidung. Sie akzeptiert mich inzwischen auch als ihren Sohn (bin biol. weiblich geboren)

Mein Vater hielt sich die ersten Jahre neutral dazu und zeigte mir stattdessen, dass er mich liebt egal wie ich leben möchte. Inzwischen sieht aber auch er mich eindeutig als seinen Sohn.

Großeltern haben es sofort akzeptiert. Freunde hatte ich keine, da ich mich ja nicht wohl damit fühlte. In der Schule konnte ich mich immer ausreichend durchsetzen.

Was Dating anging hatte ich nie Probleme deshalb.

Habt ihr bestimmte Maßnahmen getroffen wie zb OP, Medikation, etc?

Ja, ich nehme seit einigen Jahren Testosteron. Das war absolut die richtige Entscheidung und hat mein Leben ERHEBLICH verbessert. Operationen möchte ich nicht vornehmen lassen. Brustwachstum habe ich sowieso nur wenig, dafür ist es mir es nicht wert, mich unters Messer zu legen. Im Bett kann ich Penisprothesen benutzen (realistisch aussehende Strap-ons quasi). Die Ergebnisse solcher Operationen sind mir auch nicht gut/realistisch genug. Ich als Künstler würde die Ungereimtheiten immer sehen.

Wie hat sich euer Leben verändert wie war es vor und wie war es nach dem outing?

Ich war suizidal, jetzt bin ich ein lebensfroher, funktionsfähiger und überaus resilienter Mensch.

Ich habe sozial sehr zurückgezogen gelebt, jetzt erfreue ich mich wieder sehr am Kontakt mit Menschen und habe viele Freunde, ein paar sehr gute sind auch dabei :)

Ein Sexleben war vor meiner Selbsterkenntnis vollkommen undenkbar. Die Vorstellung war unerträglich, sodass ich jegliches Verlangen unbewusst unterdrückte. Jetzt kann ich schöne sexuelle Erfahrungen machen, ich merke immer noch dass es eine Herausforderung ist mich ganz auf meinen Körper ein zu lassen, aber ohne Herausforderungen wäre das Leben ja langweilig.

Ich fühle auf jeden Fall, dass ich zu mir selbst gefunden habe und wirklich ich selbst sein kann. Es fühlt sich richtig und selbstverständlich an, dass ich ein Mann bin. Ich bin sehr dankbar dafür, dass Testosteron es mir möglich gemacht hat, als ganz gewöhnlicher Mann zu leben.

Erster satz klingt bisschen wie als würde man sich dazu entscheiden Trans zusein aber Trans ist man seit Geburt das sucht man sich nicht aus es gibt auch schon Studien jann die gern raussuchen wieder wo zeigen das Trans im Bauch der Mutter schon beginnt und was das Trans sein dann auslöst.

Manche finden später raus das was nicht stimmt andere früher jeder kann beschreiben wie man sich fühlt aber am anfang weiß man nicht was,Trans heißt und lernt das Wort erst später trotzdem können anzeichen/Symptome schon davor auftretten.

Hab mit 14 gemerkt das was nicht stimmt und kam dann durch Watzpad auf das Wort Trans und hab dann nachgeguckt was es heißt und es passte sehr gut zu mir hab dann irgendwann mit 14 mich auch bei Eltern geoutet

Mit 20 kam ich auf Liste für Transtherapeut und warte immernoch er wollte sich eig melden aber es kam noch nix an

Hab mich in den jahren bei jedem geoutet mit dem ich Kontakt hatte ich hab Trans sein nie verheimlicht

Sushi76 
Fragesteller
 31.12.2022, 14:03

Achso ne dann formuliere ich um „wann habt ihr herausgefunden/gemerkt dass ihr Trans seit)

Und viel Erfolg dass du da bald weiter kommst!
Darf ich fragen ob FTM oder MtF?

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GamerBoy2002  31.12.2022, 14:08
@Sushi76

Transmann und finde es doof das wartelisten ewig dauern auf der anderen seite ist das gut um detrans zu verhindern weil man mehr denkzeit dadurch bekommt

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Transgender ist man schon seit vor der Geburt im Mutterleib. Im Grunde genommen ist es nichts anderes als ein Gen Defekt.

Gemerkt dass irgendwas nicht stimmt habe ich bereits im Kindergarten. Gewusst was es ist, hab ich 2016/2017. Geoutet hab ich mich 2019.

Mache seit 2020 die Gegengeschlechtliche Hormonersatztherapie (HET), heißt ich kriege regelmäßig nach Werte Kontrolle im Blut Testosteron i.M. gespritzt und hab im April den ersten OP Termin (Mastek und Hysto Kombi)

Seit März 2022 habe ich die gerichtliche Vornamens- und Personenstandsänderung nach dem TSG (Transsexuellengesetz) durch.

Hey 👋🏼

Mit 11 oder 12 habe ich angefangen mich mit dem Begriff trans zu identifizieren. Das erste Outing war dann mit 14 gegenüber meiner damaligen Freundin und meinen Eltern. Bei allen anderen habe ich mich dann ein Jahr später geoutet. Negative Reaktionen gab es darauf eigentlich keine. Höchstens Unverständnis, aber das ist wohl relativ normal.

Mit 19 hatte ich die Vornamens- und Personenstandsänderung durch und habe mit der Hormontherapie angefangen. Knapp ein Jahr später hatte ich dann die erste OP (Mastektomie). Das ist jetzt ca. 1,5 Jahre her.

Für mich ist mein Weg damit erstmal beendet und ich lebe in allen Bereichen als Mann. Outen tue ich mich so gut wie gar nicht mehr.

Generell bin ich durch die Transition deutlich selbstbewusster und zielorientierter geworden. Psychisch geht es mir allgemein viel besser!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung