Entjesuanisierung nach Hubertus Halbfas?

4 Antworten

Der Name Jesus und der Titel Christus sind die zwei Pole, um die es in der Theologie geht. Erst nach Tod, Auferstehung und Himmelfahrt bekam Jesus den Titel "Christus" zuerkannt. Die drei ersten Evangelien Mt, Mk und Lk enthalten viel von Leben und Lehre des Menschen Jesus von Nazareth. Paulus entwickelte rund um Tod und Auferstehung eine Christologie - also eine Deutung dieser Ereignisse. Dabei trat der Mensch Jesus in den Hintergrund (Entjesuanisierung). Nun neigt sich diese Waage wieder zugunsten des Menschen Jesus, und der Christus, dessen Tod die Sünde hinweggenommen hat und der am Ende der Zeit als Weltenrichter auftritt, tritt in den Hintergrund.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.
Hat einer diesen komplexen Text verstanden und könnte mir erklären was es mit diesem Begriff auf sich hat?

Der Text versucht etwas zu erklären, was in der Bibelwissenschaft schon lange bekannt ist: Die nachösterliche christliche Botschaft, in der der gekreuzigte und erhohte Christus gepredigt wird, hat nur wenig mit dem gemeinsam was der historische Jesus vor seinem Tod selbst gepredigt hat.

Was Halbfas wohl anzustreben scheint, ist die nachösterliche Predigt "abzutragen", das scheint für ihn diese "Entjesuanisierung" zu sein, wenn ich den Text richtig verstehe.

Ich finde, dazu muss er erstmal begründen, warum man das tun sollte, und zum anderen frage ich mich, ob er noch nie von der Leben-Jesu-Forschung gehört hat.

ausgetauscht gegen die Botschaft von Jesus als dem Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen

Eine Vergebung der Sünden durch den Opfertod Jesu am Kreuz soll eine Erfindung Paulus sein.

Um eine bessere Welt für alle Menschen zu gestalten, braucht es keinen strafenden Gott. Jesus selbst soll diese Lehre nicht vertreten haben.

Ich verstehen Text, was ist daran kompliziert oder unverständlich?