Elternteil stirbt, recht auf Befreiung von Schule?
Hallo. Mein Papa leidet an Krebs und ist im Endstadium, die Ärzte geben ihm nicht mehr lange. Da wir ihn zuhause pflegen ist meine Mutter oft alleine da ich Schule habe und das belastet sie und mich sehr. Habe ich einen Anspruch auf Befreiung von der Schule (12 Klasse FOS) um meinem Papa und meiner Mama beizustehen? Bitte antworten.
10 Antworten
Das ist verständlich.
Rückfrage: Wann fangen bei euch die Sommerferien an?
Wenn das in den nächsten Tagen ist, würde ich vorschlagen: Du machst dem Hausarzt klar, dass du aus psychischen Gründen nicht fähig bist, zur Schule zu gehen. Der Arzt kann dich dann einfach per Attest krankschreiben. Es reicht, wenn er schreibt: Aus Gesundheitsgründen nicht schulfähig bis...(Auch psychische Gesundheit ist wichtiges Kriterium.) Mehr braucht er nicht zu schreiben.
Du müsstest allerdings in den beiden letzten Tagen vor den Sommerferien zur Schule gehen. Sonst wird das Attest unglaubwürdig und man meint, du wolltest nur die Ferien verlängern. Und das gäbe dann echt Schwieirgkeiten.
Sommerferien beginnen bei uns erst am letzten Juli Tag. Ich werde Montag zum Arzt gehen, die Ärztin kennt meine Familie und weiß auch über meinen Papa Bescheid. Ich denke sie wird’s verstehen, danke für die Antwort!
bleib einfach daheim wer das nicht versteht kann mann nicht helfen
Ganz ehrlich:
Als der Anruf kam, dass meine krebskranke Mutter moribund ist (im Sterbeprozess), habe ich meine Tochter gegriffen, bin ins Auto (Mutter wohnte 300 Kilometer entfernt)...und wir sassen die letzten Tage an ihrem Bett. Das war knapp 4 Monate vor ihrem Abi... also auch kein günstiger Zeitpunkt.
Was die Lehrer gesagt haben, war mir SCH...EGAL! Ich habe meiner Tochter eine Entschuldigung geschrieben und habe beim Direx durchgesetzt, dass das als Entschuldigung (entschuldigte Fehltage) auszureichen hat.
Organisiere euch einen Palliativ-Arzt bzw jemanden von einer Sterbebegleitung/einem Hospizverein, der täglich nach dem Papa schaut. Diese Leute können sehr gut einschätzen, OB der eigentliche Sterbeproszess eingesetzt hat, den Zustand nennt man dann moribund (und er ist unumkehrbar!)
Ab diesem Zeitpunkt würde ich daheim bleiben, EGAL WAS DIE SCHULE SAGT!
UND ich würde bei der Schulleitung durchsetzen, dass DU als AUSNAHME mit eingeschaltetem Handy im Unterricht sitzen DARFST.
Natürlich nur, damit man dich sofort erreicht im Fall des Falles. Dass du das Handy sonst nicht anfasst, sollte Ehrensache sein.
Also wird er auch nicht mehr mit trinkbarer hochkalorischer Nahrung versorgt? Dann sind 2-3 Wochen realistisch...nach den Erfahrungen mit meiner Mutter.
Sie stellte das "Essen" am 25.12. ein und verstarb dann am 04.01. des Folgejahres. Das letzte mal ansprechbar (mit sichtlicher Reaktion) war sie am 28.12., danach nur noch im Dämmerschlaf wegen der sehr stark hochdosierte Medikation mit Morphiumpflastern.
Das gibt dir einen groben Zeitrahmen, mit dem du argumentieren kannst: 4, max. 5 Wochen. Und davon nur die ersten 2, max. 3, wo noch eine Kommunikation mit dem Vater möglich sein wird.
Ich wünsche dir viel Kraft für diese Zeit. Kleiner Tipp noch: Besorge dir "Neurexan" (homöpathisches Mittel) in der Apotheke. Das ist auf homöopathischer Basis und hilft einem, nachts halbwegs zur Ruhe zu kommen mit den Nerven. Nur wichtig: Nach Einnahme wird man so "müde/entspant" dass man nicht mehr als Fahrer im Verkehr unterwegs sein sollte!
Du hast Anspruch auf einen freien Tag, wenn Verwandte ersten Grades Versterben.
Willst du mehr, wirst du dich Krankschreiben lassen müssen.
Hallo,
frag doch mal Deinen Klassenleher/-in, ob Du zu Hause bleiben kannst. Die kann das besser beurteilen.
Trauer ist bei Menschen verschieden. Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das Telefon kostenlose Seelsorge. Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du auch mit diesem reden.
Ich bin Christ. Der Glaube hilft vielen Menschen. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Alles Gute
Danke für die Antwort. Ich bin Gläubige Muslima so wie alle aus meiner Familie und ich glaube auch an das Leben nach dem Tod. Mit einem Vertrauenslehrer möchte ich nicht reden, da ich sowas nicht kann. Mir fällt es schwer meine Gefühle zu zeigen und vor allem vor anderen Personen zu weinen (egal ob familie oder Freunde).
Mein Papa war schon auf der Palliativstation und dort wurde uns schon gesagt, dass er nicht mehr lange hat. Aus diesem Grund haben wir beschlossen ihn nachhause zu holen, da sie im Krankenhaus nichts mehr tun können. Er schläft nur noch den ganzen Tag und wenn man ihn weckt dann ist er auch ganz schläfrig und nach einpaar Sekunden wieder weg. Auch Hunger und Durst hat er nicht mehr. Schmerzen werden ebenfalls immer stärker. Palliativ Pfleger meinte auch, es geht zu Ende...