Elektrotechnik - TU Wien oder TU Braunschweig?

2 Antworten

Für mich ist es ein Widerspruch, eine renommierte Hochschule, und zwar eine TU oder TH aufsuchen zu wollen, auf der anderen Seite aber "im Bachelor" hängen zu bleiben.

Das waren mal die mehr praktisch orientierten Ausbildungen, weniger forschungsbasiert, mehr erfahren (Praxis). Eben das, was der Markt meist nachfragt.

Insofern kann ich nur zum Hauptstudiengag dieser Hochschulen etwas sagen, der dem früheren Diplom entspricht.

Wenn du dich weiter auf die Touristenführer verlassen willst, geh nach Wien.

Nebenbei: Braunschweig hat einen ausgezeichneten Ruf - was das vermittelte Wissen angeht. Deine Quellen möchte ich deshalb stark anzweifeln, aber vielleicht bin ich dazu auch zu "voreingenommen", weil ich das Fachliche sehe.

Die Regelstudienzeit sollte immer von dir angestrebt werden, sofern du finanziell abgesichert bist und zu den "Besseren" gehören möchtest - das wird heute schon durch die Zahl der Prüfungsperioden mehr oder weniger "vorgegeben".

Ich verstehe generell den Hype auf eine TU nicht, wo doch die FHs, die diese Ausbildung jahrzehntelang sehr gut repräsentiert hatten, dicht im Land angeordnet sind, mehr differenzierte Schwerpunkte anbieten und ausreichend wissenschaftlich lehren.

Wissenschaftlich lege ich folgende Reihung hier zu Grunde (gilt für Master aufwärts):

in der ersten Reihe stehen für E-Technik:

Aachen mit Bochum (arbeiten historisch zusammen), München, Darmstadt, teils Braunschweig, teils Berlin, teils Dresden, Illmenau (teils bezieht sich auf typische Spezialisierungen)

Ganz hinten würde ich anordnen wollen: Erlangen (sorry, aber DAS hat mich nicht überzeugen können), Bremen, Hamburg, Wuppertal, Paderborn, Lippstadt,...

Alles im allen sind die Abstände nicht SOOOO groß, die Unterscheide kommen auch erst dann heraus, wenn man richtig TIEF einsteigt, das zum Trost allen gesagt, die ein "Ranking" überbewerten möchten.

Ach ja. Wien möchte ich WEIT hinter Zürich anordnen - die ETH hattest du noch nicht auf dem Zettel, sonst zu Deutschland eher im mittleren Rang.

Aber wichtig ist, was DU daraus machst! Du kannst an jeder dieser Hochschulen gutes Wissen erlangen!

Erlangen schneidet bei mir z.B. deshalb so schlecht ab, weil Studien- und Diplomarbeiten geradezu eine Farce im Vergleich zu anderen Hochschulen waren.... Allen von Umfang her, vom Niveau ganz zu schweigen. So in etwa sieht das jeder anders.

Dir ganz viel Erfolg und gute Noten!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Uni: Prädikats-Examen und Prädikats-Promotion

AntonSen 
Fragesteller
 18.09.2020, 11:12

Hallo Doktorelektrik,

erstmal vielen Dank für deine Hilfe. Auch ich sehe das vermittelte Wissen an erster Stelle, möchte mein Studium allerdings an einer TU beginnen.

Der gute Ruf beim übermittelten Wissen lockt natürlich an die TU Braunschweig. Ich kenne das Studiensystem und habe viel Gutes über den ETIT-Studiengang an der Uni gehört. Generell habe ich auch viel Gutes über die TU Wien gehört, allerdings kenne ich niemanden, der tatsächlich E-Technik an der TU studiert hat und habe somit keinen Erfahrungsbericht. Sollte das Niveau an der TU Wien so hoch sein wie TUM oder RWTH, ist es für mich eher uninteressant.

Verstehe mich nicht falsch: Der Erfolg im Studium steht an oberster Stelle. Dennoch hilft ein gutes Drumherum dabei sehr, erfolgreich zu studieren. Und diesbezüglich habe ich aus Wien sehr viel Positives gehört.

Die ETH kommt für mich alleine schon aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten in Zürich nicht infrage, auch wenn sie zweifelsohne die beste Uni ist.

Vielen Dank nochmal für deine Hilfe und alles Gute!

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Doktorelektrik  18.09.2020, 11:27
@AntonSen

Ok, das kann ich nachvollziehen.

Kleiner Tipp:

Ob schwierig oder leicht, dieses Empfinden und Mitkommen bestimmt sich nach meiner Erfahrung am meisten und am stärksten aus deiner eigenen Motivation:

Wenn du Spaß am Studium hast (nicht am Drumherum, wirklich am Studium), dann bist du automatisch fleißiger, effektiver und somit wiederum erfolgreicher. Deshalb ist es so wichtig, sich genau das "richtige" Studium heraus zu suchen. Das ist mehr die Fachrichtung als das Umfeld. (Gott sei Dank!).

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Im Gegenzug habe ich die Verpflichtung, das Studium in Regelstudienzeit zu absolvieren. Aus diesem Grund habe ich mich gegen das Studium an der TUM, RWTH, KIT und TU Darmstadt entschieden.

Interessant, dass du dann die beiden anderen in der Liste belässt. Warum glaubst du, dort eher in Regelstudienzeit fertig zu werden?

Negativ ist mir aufgefallen, dass auf einigen Plattformen negativ über die Organisation berichtet worden ist. Darüber hinaus kann ich den Schwierigkeitsgrad schwer einschätzen

Über die Organisation wird an Universitäten gern gejammert. Das liegt aber teilweise daran, dass im Gegensatz zum Schulbetrieb (und dem immer noch eher schulähnlichen Betrieb an FHs) plötzlich viel mehr Selbstorganisation gefragt ist. Das liegt denen, die sich selber reinhängen und aus dem Studium das meiste rausholen - das konveniert aber denen nicht, die eher mit Minimalaufwand durchgehen wollen.

Den Schwierigkeitsgrad zu vergleichen ist praktisch unmöglich. Natürlich ist jeder Absolvent überzeugt, dass seine Hochschule die härteste war (zumindest damals - heute ist ja alles viel einfacher!), und kaum jemand hat an mehr als 2-3 Universitäten wirklich selbst studiert. Somit gibt es viel Hörensagen, aber wenig solide Daten. Internationale Rankings sind eher Gradmesser für die Forschung als für die Lehre, obwohl man da natürlich eine Korrelation unterstellen kann.

Am besten wendest du dich mal an die Fachschaften, Studienvertretungen oder wie sie heißen. Oft haben die eigene Foren. Für die TU Wien: https://www.fet.at/


AntonSen 
Fragesteller
 18.09.2020, 13:42

Hey Alfredo153,

Vielen Dank für deine Rückmeldung.

Ich habe mich mit verschiedenen Freunden etc. ausgetauscht, welche Elektrotechnik bereits studiert haben, an verschiedensten Unis. Manche in Braunschweig, manche an der RWTH, manche an der TUM, manche auch woanders, aber auch die haben sich mit Unis auseinandergesetzt.

Grundsätzlich war der Tenor, dass die TUM/ RWTH, auch TU Darmstadt und KIT zum Teil (vllt. in einzelnen Kursen) härter aussortieren. Das kann subjektiv sein, evtl. auch falsch, aber das wurde mir gesagt und nur darauf basierend kann ich mir meine Meinung bilden. Die beiden genannten Unis sind keine blind picks, ich habe mich nach und nach darauf festgelegt. Ob ich Regelstudienzeit schaffe, weiß ich nicht. Da ich aber bereits einen abgeschlossenen Bachelor habe (unter Regelstudienzeit), bin ich relativ zuversichtlich.

Deiner Meinung bzgl. der Organisation stimme ich voll zu. Die Idee mit der Fachschaft ist super, vielen Dank dafür. Ich werde ich schreiben! Dürfte ich fragen, (ob du auch studiert hast und wenn ja,) was du studiert hast und wo?

Vielen Dank für deine Hilfe!

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alfredo153  18.09.2020, 13:57
@AntonSen

Ich habe an (auch technischen) Universitäten studiert und promoviert, war daneben berufstätig und war teilweise selbst in Studentenvertretungen tätig. Mehr lasse ich darüber nicht in öffentlichen Foren raus, bitte um Verständnis. Mein letztes inskribiertes Semester liegt deutlich über ein Jahrzehnt zurück; allerdings habe ich in dieser Zeit auch Absolventen vieler Hochschulen in der Berufspraxis kennengelernt - da relativiert sich auch manches, was man von den eigenen Unis glaubte...

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