Eine moralische Frage zum Pflegegeld?

5 Antworten

Das hängt ein bisschen davon ab wie viel Unterstützung er im Alltag benötigt, zudem ERHÄLT zwar er das Geld, aber es ist dafür gedacht die Pflege zu finanzieren und nicht als Taschengeld oder um über die Runden zu kommen. Man mag das jetzt unmoralisch finden, aber wenn die Eltern einen großen Teil zur Pflege und Unterstützung beitragen, dann finde ich es auch nur angemessen das Geld weiterzugeben.


pathway7 
Fragesteller
 25.09.2019, 20:31

Das ist sehr hilfreich, danke.

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LePetitGateau  25.09.2019, 20:32
@pathway7

Danke, ich betone aber wirklich: Sofern die Eltern auch tatsächlich entsprechende Pflege und Unterstützung leisten ;) Wenn sie einmal die Woche vorbei kommen um einen Spaziergang zu machen dann fände ich die Forderung auch frech. Sind es erhebliche Stunden, die da aufgeopfert werden dann verstehe ich zwar dass dein Cousin gerne was vom Geld behalten möchte aber...Pflege ist mental und körperlich massiv anstrengend :(

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pathway7 
Fragesteller
 25.09.2019, 20:33
@LePetitGateau

Okay, ich werde mal mit ihm nochmal darüber sprechen. :)

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Es gibt Gesetze. Und dann ist es egal, was die Eltern sich wünschen oder androhen. Es wird auch geprüft, ob sie ihren Verpflichtungen nachkommen. Und sollte dann herauskommen, dass sie kassieren, aber sich nicht kümmern, ist der Teufel los.

Moralisch sind die Eltern vlt.verpflichtet aber rechtlich nicht. Dann sollen sie die Pflege verweigern und er muss sich die Leistungen vom Pflegegeld einkaufen. Bei einer Privatperson oder einem Pflegedienst.

Ja ist es.

Das Pflegegeld ist für die Pflege da und die Eltern pflegen ihn ja.


pathway7 
Fragesteller
 25.09.2019, 20:29

Also muss mein Cousin den vollen Betrag seinen Eltern abgeben?

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Ostbahn  25.09.2019, 20:30
@pathway7

wenn die eltern es für die Pflege brauchen dann ja

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LePetitGateau  25.09.2019, 20:31
@pathway7

Er MUSS nicht, aber dann können die Pfleger halt ihre Konsequenzen daraus ziehen.

Das Pflegegeld ist als Anerkennung für die Pfleger gedacht, auch wenn es nicht direkt an diese ausgezahlt wird.

Um den moralischen Aspekt näher anzusehen wäre relevant inwieweit die Eltern denn unterstützen. Denn anscheinend benötigt dein Cousin ja ihre Hilfe, sonst gäbe es diese Diskussion gar nicht.

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Zum einen gibt es keine Pflegestufe mehr, das nennt sich jetzt Pflegegrad.

Zum anderen erhalten die Eltern KEIN Pflegegeld, denn das Pflegegeld steht rechtlich einzig dem Pflegebedürftigen zu.

Und es ist dazu vorgesehen seine Pflege privat zu organisieren, doch nicht zur Bestreitung des Lebensunterhaltes und oder als Einkommensaufbesserung anzusehen.

Er muss das Pflegegeld nicht weiter geben.

Er kann es aber seinen Eltern weiterreichen, zumindest teilweise wenn diese die Pflege ausführen.

In meinen Augen verhalten sich beide Seiten nicht richtig. Er verlangt Pflege von den Eltern, gibt aber nichts ab.

Die Eltern wollen das volle Pflegegeld und drohen mit der Einstellung der Pflege wenn er nichts rausrückt.

Beide Seiten sollten einmal ihr verhalten gründlich überlegen.

Grüße von einem Krankenpfleger und Pflegedienstleiter.

PS:

hat er überhaupt schon jemals den gesetzlich vorgeschrieben Pflegeberatungsbesuch n. § 19 SGB XI durchführen lassen?

Denn in Pflegegrad 2 u.3 ist dieser Pflegeberatungsbesuch 1 x pro Halbjahr und bei Pflegegrad 4 u. 5 1 x pro Quartal der Pflegekasse nachzuweisen.

Dazu muss er sich selbst einen ambul. Pflegedienst suchen und diesen it dem Pflegeberatungsbesuch beauftrage.

Die Kosten trägt die Pflegekasse.

Erfolgen diese Pflegeberatungsbesuche nicht, so kan die Pflegekasse das Pflegegeld kürzen oder die Zahlung kompl. einstellen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung