Dreiphasige Leitung, zwei Sicherungen abklemmen?
Ich möchte gerne unsere Wallbox mit PV-Strom füttern, aber unsere Anlage gibt keine 11 kW her, d. h. wir müssen beim Laden immer Strom aus dem Netz ziehen. Ich habe schon diverse Möglichkeiten des Überschussladens versucht, finde hierfür aber keine Firma (nur Absagen, Fachkräftemangel und wahrscheinlich zu kleiner Auftrag).
Deshalb würde ich alternativ gerne das Laden selbst auf einphasig umstellen und die beste und einfachste Methode, die ich im Netz gelesen habe, wäre es, im Sicherungskasten zwei Phasen mittels Sicherung zu deaktivieren (hätte den Charme, dass man bei Bedarf auch unkompliziert auf dreiphasig wechseln könnte).
Das Problem dabei ist, dass die drei Sicherungen nur gemeinsam aktiv oder passiv sind, die Sicherungen rasten nicht ein, wenn sie nicht alle in der gleichen Position sind. Liegt das an dem verbauten Sicherungstyp oder hat das technische Gründe, die man nicht übergehen darf?
Ich freue mich auch über alternative Vorschläge (denke z. B. über ein einphasiges Verlängerungskabel nach), aber irgendwelche Manipulationen im Sicherungskasten oder der Wallbox kommen nicht in Frage - ich kenne meine juristischen und technischen Grenzen.
6 Antworten
Nun, zum einen gibt es in der VDE die Forderung nach einer allpoligen Abschaltung. Jedoch nicht so direkt formuliert, ob das über die Sicherung oder eine alternative Trennvorrichtung passieren kann. Wenn noch ein RCD zusätzlich davor ist, gibt es eine Trenneinheit, die allpolig gleichzeitig trennt. Bevorzugt ist zumindest eine allpolig trennende Sicherung, da im Fehlerfall immer direkt allpolig getrennt wird.
Zudem kann es sein (kenne die Wallbox nicht), dass diese einphasig gar nicht läuft, weil sie erkennt, dass es Phasenausfall gibt und von einem Fehler ausgeht.
Kannst Du die Wallbox nicht per App konfigurieren und die Ladeleistung da reduzieren? Ggf mit einem Lizenzupgrade? Ein Kollege kann das zumidnest per App ändern, ob er mit voller Leistung oder reduziert laden will.. (Mittlerweile macht er das automatisiert per Lastmanagement, wie Du es vor hast)
nahezu jede Wallbox lässt sich entsprechend in der Leistung einstellen.
Entweder über Software, oder im Falle der einfachen Geräte bis 11 kW über Hardware.
Meistens ist es einfach eine Frage des Anschlusses. z.B. eben nur auf L1 und N anklemmen, dann reduziert sich die Leistung auf 3,5 kW
lg, Anna
Ich weiß nicht wo das Problem liegt. Wenn deine PV Anlage z.B. 5 kW kann nimmt er die und der Rest kommt aus dem Netz.
Das mag ja sein. Man muss aber bedenken mit 11kW verkürzt sich auch die Ladezeit. Wenn man nur mit 5 kW rein über PV lädt dann gibt es Verbraucher die ihren Strom rein aus dem Netz nehmen.
Wenn er nur eine Sicherung drin hat, hätte er ja theoretisch nur 3,68kW... Dann bliebe bei 5kW noch Rest für Eigenbedarf... Und wenn man Zeit hat, und nicht schnell laden muss, wöllte ich auch nicht unnötig teuer kaufen, um nach dem laden dann billig den Überschuss zu verkaufen... Dann würde ich auch wollen, dass über lange Zeit die PV mein Auto lädt und ich mir den Einkauf von teuerem Strom sparen kann.
Macht ein Kollege so. Der hat 12kWp installiert, 10kWh-Akku... Morgens hat er ca 40% Restkapazität. Bis Mittags wird erst mal der Akku geladen und der Eigenverbrauch gedeckt. Ist der Akku voll, schaltet das Lademanagement die Wallbox ein und speist je nach verfügbarem überschuss in das Auto. Sind nur 2kW über (Wolken ect) so lädt die Box mit Minimalleistung, sind 7kW über, schaltet die Box auch entsprechend hoch. Muss er mal schnell laden, schaltet er auf Hand und lädt wirklich schnell... Wenn man aber regelmäßig nachlädt und nicht 100% verbraucht, so muss man ja max vlt 3-8kWh nachladen, was auch dann noch rel kurze Zeit benötigt... Man muss das Fahrzeug ja nicht komplett leer fahren... Deshalb ist es auch nicht nötig, immer mit 11kW laden zu müssen, um schnell einsatzbereit zu sein...
Das kannst Du schon so machen. Möglicherweise geht jedoch die Wallbox oder das Fahrzeug auf Störung und es geht überhaupt nichts mehr.
Es sollten wenn dann aber geeignete (nachgelagerte) Schalter und nicht die Sicherungen sein, diese müssen dreiphasig auslösen können.
Die einzig korrekte Lösung wäre allerdings eine Wallbox, die Überschussladen beherrscht. Genauer gibt diese dem Fahrzeug weiter, welche Leistung maximal abgerufen werden darf.
Ja, das ist mir klar. Eine neue Wallbox würde ich gerne aus Kostengründen vermeiden. Es gäbe noch das Energiemanagementsystem ABL eMS, aber wie gesagt finde ich hierfür keinen qualifizierten Techniker, der mir das einbaut . Und auch hier müsste ich die Wallbox auf einphasig reduzieren, weil sonst nie genug Überschuß für die 11kW vorhanden wäre.
hat das technische Gründe, die man nicht übergehen darf?
Korrekt, allpolige Trennung hat unter anderem den Grund das im Fehlerfall nicht nur eine Phase sondern der gesamte Verbraucher getrennt werden soll, viele Drehstromverbraucher mit zwei oder einer einzelnen Phase (ohne Modifikationen) nicht besonders gut klarkommen, außerdem sinkt dadurch das Risiko vor Arbeiten versehentlich nur 2 von 3 spannungsfrei zu schalten.
Je nach deinen verbauten Komponenten kann man das sicher auch eleganter (per Software konfigurieren oder ähnliches) lösen, zumal nichtmal garantiert ist das deine Wallbox auch einphasig funktioniert.
Das will er ja nicht. Die Box soll dann nur mit max 5kW laden, um eben einen zusätzlichen teueren Einkauf zu verhindern... Das ist mit div Boxen und Setups auch durchaus automatisiert möglich, er will es per "Sicherung ausschalten" lösen.... Erfordert aber einen größeren Aufwand an Vernetzung und Konfiguration...