Dramatisches Diversitätsdefizit bei der Feuerwehr?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In meinen Augen eine völlig hirnrissige Debatte.
Die Anzahl der Frauen sowohl in den freiwilligen- als auch Berufsfeuerwehren steigt seit Jahren. Viele Feuerwehren haben in den letzten Jahren Zuwachs durch ausländische Mitbürger oder Deutsche mit Migrationshintergrund bekommen.
Natürlich sind "weiße Männer" noch in der Mehrheit. Immerhin sprechen wir hier von einer Organisation mit mehr als 150-jähriger Geschichte, während die Aufhebung der klassischen Rollenverteilung und die Integration von Migranten eher moderne Themen sind. Dass sich das nicht von heute auf morgen, sondern erst in vielen, vielen Jahren durchmischt, ist nur logisch.

„Weiße, heterosexuelle Männer aus der Arbeiterschicht stellen bei der Feuerwehr die Mehrheit dar und prägen das Bild des typischen Feuerwehrmannes“,

Was genau hat die gute Frau denn da untersucht? Berufsfeuerwehr, Freiwillige Feuerwehr? In meinen Augen besteht da nämlich schon ein gewaltiger Unterschied.

Berufsfeuerwehr: Hier ist in aller Regel ein handwerklich-technischer Beruf Voraussetzung für den Einsatzdienst bzw. ein Ingenieurstudium für den gehobenen Dienst. Und das sind nun einmal Berufe, die eher (aber natürlich nicht ausschließlich!) von Männern gewählt werden als von Frauen.
Nach und nach wird sich das sicherlich ein wenig weiter verschieben, da heutzutage nicht nur handwerkliche, sondern auch "andere, dem Feuerwehrberuf förderliche Berufsausbildungen" eine BF-Ausbildung ermöglichen.
Dann kommt natürlich noch hinzu, dass an die Bewerber für eine BF-Ausbildung gewisse körperliche Anforderungen gestellt werden - und bei denen wird nicht nach männlich oder weiblich unterschieden. Was meiner Meinung nach aber auch richtig ist - schließlich muss ein Feuerwehrmann/eine Feuerwehrfrau z.B. mit schwerem hydraulischen Rettungsgerät arbeiten. Und dafür benötigt er oder sie eine gewisse Kraft. Natürlich ist auch nicht jeder Mann "Herkules" - aber Männer haben da biologisch gesehen nun einmal einen gewissen Vorteil.

Freiwillige Feuerwehr: Hier gibt es natürlich auch gewisse psychische und physische Anforderungen - allerdings gibt es hier weitaus geringere Anforderungen an Fitness und Kraft. Anders als in der BF muss in der FF nicht jeder grundsätzlich jede Aufgabe übernehmen können, sondern kann sich mehr spezialisieren. Männer und Frauen, welche z.B. nicht genügend Kraft haben, um hydraulisches Rettungsgerät zu bedienen werden hier dann eben als Maschinist, Sanitäter, Funker oder sonst was eingesetzt.
Zudem findet sich in der FF ein wesentlich breiteres berufliches Spektrum wieder als in der BF. Genau wie in der BF gibt es gelernte Tischler, Elektriker, Mechaniker usw. - aber eben auch Kaufleute, Anwälte, Köche, Gärtner, Polizisten, Journalisten, Streetworker und viele andere. Womit dann natürlich mehr Frauen mit "typischen Frauen-Berufen" die Möglichkeit haben, in der FF ihren Dienst zu leisten als in der BF, die häufig noch handwerklich-technische Berufe voraus setzt.

Prinzipiell steht Frauen in Deutschland sowohl der Weg in die BF als auch in die FF offen. Das Problem dürfte eher darin liegen, dass
a) sich weniger Frauen als Männer für den relativ technischen Feuerwehrdienst interessieren und
b) Frauen ggfs. Angst haben, den Schritt in eine (noch) Männer-dominierte Welt wie die der Feuerwehr zu wagen

Was dann das Thema "Ausländer" angeht: Auch diesen steht der Weg sowohl in die FF als auch die BF grundsätzlich offen. Das Problem dürfte hier eher im Bereich der Sprachbarriere liegen sowie ggfs. auch in der Unwissenheit über das deutsche Rettungssystem. Sowas wie z.B. freiwillige Feuerwehren gibt es nicht überall in der Welt, teilweise sind (Berufs-)Feuerwehren auch militärische Einheiten. Da dauert es dann häufig viele Jahre, nicht nur das System selbst, sondern auch die Ideologie, die dahinter steht, zu verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr
Die Wissenschaftlerin hat ein dramatisches Diversitätsdefizit bei der Feuerwehr festgestellt

Wenn sie Geld bekommen hat um das festzustellen ist sie überbezahlt....

Heterosexuelle Männer aus der Arbeiterschicht seien hier unter sich.

Nicht ganz aber ja es geht in die Richtung.

Es kann ja auch nicht angehen, dass Frauen, Asylbewerber und Muslime bei der Feuerwehr außen vor bleiben.

Da müssen wir differenzieren.

Frauen streichst du aus der gleichung einfach mal raus, deren Anteil steigt bereits stätig bei vielen Freiwilligen Wehren und es ist auch vergleichsweise einfach diese als Mitglieder zu gewinnen und zu intigrieren.

Schwieriger wird es jedoch bei Muslimen das sind einfach vielerorts verhärtere Soziale strukturen für einen einzelnen ist es recht schwer diese zu verlassen und zb den Schritt in die Feuerwehr zu gehen da dort ein komplett anderes einfach unbekanntes Umfeld herrscht. Prinzipiell würde ich es begrüßen in der Einsatzabteilung mehr Mitglieder zu sehen und mir ist es auch völlig egal welcher Religion sie angehören.

Wir mussten nur leider feststellen das es schwer ist diese zu überzeugen bei uns mitzumachen. Was das angeht setzten wir unsere größte Hoffnung in die Jugendfeuerwehr grade Kinder und Jugendliche bilden in der Schule ihren Freundeskreis und dieser wird auch gerne mit zu den "hobbys und Freizeitbeschäftigungen" eingeladen.

So und jetzt zu Asylbewerbern. Hier gibt es 2 Schwierige Punkte.

  1. Sie kennen das System der Freiwilligen Feuerwehr in aller regel nicht aus ihrer Heimat, daher ist es recht schwer erstmal zu vermitteln was man eigentlich macht.
  2. Die rechtliche Situation diese in die Einsatzabteilung zu Intigrieren, auf Ausbildung und Einsätze zu schicken. Es läuft in aller regel auf Einzelfallentscheidungen heraus und niemand weis so sicher wie man eigentlich vorgehen soll.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Maschinist /Servicetechniker für Feuerwehr Einsatzfahrzeuge

Niemand bleibt bei den Feuerwehren grundsätzlich "außen vor". Es ist schlichtweg so, dass Frauen biologisch bedingt in der Regel geringere körperliche Leistungen als Männer bringen, womit die Anforderungen an sie verhältnismäßig höher sind. Dementsprechend sind die Einstellungstests - so die Voraussetzungen nicht entgegen aller Vernunft für Frauen gesenkt werden - für Frauen häufig schwieriger zu bewältigen. Dass eine Einstellung in den feuerwehrtechnischen Dienst für Frauen nicht unmöglich ist, sieht man allerdings an allerhand Berufsfeuerwehren.

Die Behauptung, Muslime und Asylbewerber seien außen vor, ist meines Erachtens Unsinn. Religion stellt kein Kriterium für oder gegen eine Einstellung dar und bei Asylbewerbern steht der Berufung in das Beamtenverhältnis oftmals die Staatsangehörigkeit entgegen.

Ja leck mich doch.... was für ein schwachsinn

ich bin mitglied in einer FF ich bin weiss ich bin heterosexuell und ich bin männlich. Leider kann ich mit arbeiterschicht nicht dienen. Entschuldigung.

ich bin in der feuerwehr um zu helfen. Nur um zu helfen. Für irgendwelchen genderirrsinn, oder wie auch immer gearteten rassismus habe ich null verständnis.

in meiner wehr haben wir übrigens momentan ca. 20% frauenanteil und der einzige dunkelhäutige, der meines wissens im einzugsgebiet wohnt ist unser jugendwart und zuständig für die ausbildung unserer jugend.

übrigens habe ich noch nie gehört, dass in der feuerwehr ein freiwilliger abgelehnt worden wäre.

Das liegt aber halt eher weniger an den Feuerwehren, als an den genannten Personengruppen selbst oder an irgendwelchen Behörden oder Gesetzen.

Woher ich das weiß:Hobby