Denkt ihr meine Arbeitskollegen würden mich wegen SvV Narben anders behandeln?
Ich bin w/18 & mache momentan ein FSJ in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Die Arbeit ist toll, meine Kollegen sind nett.
Die letzte Zeit war nicht so leicht für mich. Hatte letztes Jahr extremen Leistungsdruck in der Schule und deshalb täglich Panikattacken. Irgendwann ging es nicht mehr. Habe mich selbstverletzt und war am Ende in der Psychiatrie. Mache nun ambulant eine Therapie und mir geht es soweit gut. Mein Abi habe ich abgebrochen und mache nun eben ein FSJ. Selbstverletzt habe ich mich auch schon seit Monaten nicht mehr. Jetzt wo ich nicht mehr in der Schule bin, reflektiere ich langsam mein ganzes Verhalten, also wie krank mein SvV war und arbeite daran, dass es nie mehr dazu kommt.
Leider habe ich Narben an den Armen, sie sind nicht auffällig und schon paar Monate alt. Meine Haut hat nur eine andere Farbe.
Momentan kann ich das gut verstecken. Ich will auch nicht dass es jemand sieht, da es mir schon peinlich ist. Doch das lässt sich nicht vermeiden. Im Sommer bin ich immer noch da. Und vorallem: ich Pflege da häufig Leute und da krempeln wir uns oft die Ärmel hoch.
Ich habe damit abgeschlossen, ich tue das nicht mehr. Ich habe Angst dafür verurteilt zu werden. Angst dass meine Kollegen mich für labil halten, Mitleid haben, mich anders behandeln oder am schlimmsten: mir nicht mehr bestimmte Aufgaben (Pflege) zutrauen.
Meint ihr Kollegen im Alter von ~28 werden dennoch normal mit mir umgehen? Falls sie es überhaupt bemerkten, wie gesagt ist nicht so auffällig. Ich würde den Teil meines Lebens einfach hinter mir lassen, weil mein Job grade echt gut ist..
4 Antworten
Wenn sie in diesem sozialen Bereich arbeiten, dann sollten sie vernünftig damit umgehen können.
Aber die Menschen sind, wie die Menschen sind. Wenn du jedoch ein klares Standing hast und sagst: ja war so, aber ich bin weg davon und arbeite daran, dann kann dich das nicht so leicht umhauen. Akzeptiere, dass du diesen Lebensmoment hattest und schließe ab damit. Sei nicht ängstlich wegen deiner Narben aber auch nicht stolz. Nimm sie als gegeben an und wenn du das so nach außen trägst, dann kann dir keiner was.
Ich habe sehr auffällige Narben. Überall, wo Leute sie gesehen haben, wurde ich ganz normal behandet. Manchmal kamen Fragen ("Was ist das?") oder Blicke (verständlich, sieht man ja nicht jeden Tag), aber noch nie wurde ich deswegen anders behandelt als dort, wo man von meinen Narben nicht wusste.
Trau dich! :D
Ich kann nur von mir und stellvertretend den Leuten reden, die ich kenne.
Na, und darüber, wie man andere erlebt.
Es wird wohl immer Leute geben, die irgendwie komisch reagieren.
Denk Dir einfach, sie kennen Dich nicht, zieh Dir das nicht an.
Naja, und bei mir.. ich würde es sehen. Schlüsse ziehen können, denn ich bin ja nicht blöd.
Würde mir denken: da hat es jemand nicht leicht gehabt.
Hoffentlich hat sie das hinter sich gelassen.
Und Dur weiter die nette Kollegin sein, die ich immer bin.
Ich bin halt ein soziales Wesen, deshalb war ich auch mal Pädagogin. Und hab viele Zivis betreut, die ja auch manchmal ihr Päckle zu tragen hatten.
Und ich weiss auch, dass -Verzeihung- das Leben einem echt manchmal in die Fr* tritt und welch unglaubliche Anstrengung unf Leistung es erfordert, da wieder rauszukommen.
So, und nachdem ich all das jetzt gesabbelt hab: für mich wärst Du die Kollegin, die Du bist. Und ich find Leute generell schon mal klasse, die FSJ machen.
Das heisst nämlich, sie sind soziale Menschen.
Und das spricht doch absolut für sie.
In diesem Fall: für Dich.
👍💛👍
Framing!
Solltest du tatsächlich darauf angesprochen werden, oder all zu offensichtlich angestarrt, würde ich an deiner Stelle offensiv damit umgehen.
Ja, du hast dich selbst verletzt - ist ja auch nicht wirklich zu übersehen.
Aber dann, hast du Verantwortung für dein Verhalten übernommen, hast die Arschbacken zusammengekniffen, etwas dagegen unternommen und warst auch noch erfolgreich damit.
Das erforderte weitaus mehr Kraft als die meisten "gesunden" Menschen aufzubringen in der Lage sind.