Denkt ihr, Jugendliche sind aggressiv und orientierungslos, weil es keine Autorität mehr gibt, gegen die sie geeint kämpfen können?

5 Antworten

Ich denke, es ist eine gefährliche Mischung, aus vielen Faktoren.

Larifari-Weichspülerziehung ohne echte Werte, Smartphone, Konsole, brutale Spiele auf beiden Geräten, verrohte Fernsehserien wie Squid Game usw, bei uns haben die Grundschüler das geguckt, sogar auf dem Schulhof. Eltern kümmern sich entweder zu wenig oder übertreiben mit der Verständnisnummer ("Möchtest Du Dein Zimmer jetzt nicht aufräumen, Schätzchen? Okay, dann mach es irgendwann, falls Du Lust hast."). Kinder brauchen klare Regeln und Grenzen, innerhalb derer sie sich sicher bewegen können. All das geht den Bach runter. Familie verliert ihren Wert, jeder macht sein Ding, häufig isst man nicht mal gemeinsam. Bei uns gibt es das alles nicht.

Wir reden viel miteinander, wir essen, wann immer möglich, gemeinsam, es gibt keine kaltblütig brutalen Serien und Filme, dabei verlasse ich mich auf mein Empfinden und nicht auf völlig schwachsinnige FSK Freigaben. Bildschirmzeit ist begrenzt und bestimmte schwachsinnige Ideen werden unterbunden und nicht unter "Selbstfindung" verbucht und kommentarlos hingenommen. Über bestimmte Dinge wird hier nicht diskutiert, da kann der Nachwuchs toben oder schmollen bis Ostern oder Weihnachten.

Freitag ist Filmabend. Sonntag ist Familientag, niemand geht allein irgendwo hin, es gibt keine Verabredungen und keinen Besuch. Es gibt großes Familienfrühstück und dann wird gemeinsam etwas unternommen. Familie hat bei uns einen hohen Stellenwert und das merkt man den Kids auch an. Wir spielen Spiele und lesen gemeinsam vor, wir backen und kochen gemeinsam, wir dekorieren gemeinsam für Weihnachten und Ostern, sowie für Geburtstage. Die Kids bekommen immer einen selbstgebastelten Adventskalender, obwohl sie teilweise schon fast erwachsen sind.

Ich denke, heute wird Eigenständigkeit oft und zum Großteil mit einem "Arschtritt" und nicht-kümmern-müssen verwechselt. Die Kids sind in wichtigen Punkten sich selbst überlassen und dann steht man ratlos rum und jammert, die Jugend von heute und man wisse nicht mehr weiter. Ich sehe so viel bei anderen Eltern, wo ich mir denke, wozu habt ihr die Kinder? Völlig unüberlegtes Handeln, hilfloses Schulterzucken, keine Ahnung von Erziehung und null Empathie. Dafür Fertigfraß, daß neueste IPhone und Markenturnschuhe, Gelnägel in der Grundschule, Rauchen, Drogen und Energydrinks, tiktok und andere soziale Netzwerke, aber kein gesundes Frühstück, ordentliche Klamotten oder ein Buch im Schrank.

Aber die armen Eltern sind völlig ratlos, warum der Nachwuchs verroht und auf die schiefe Bahn kommt, sie können es sich nicht erklären, sie haben doch immer alles richtig gemacht und dem Kind sämtliche Freiheit gegeben und es einfach machen lassen, damit es sich nicht gegängelt fühlt. Hat mal jemand ein Taschentuch für die armen Muttis?


frostfeuer85 
Fragesteller
 09.10.2023, 15:56

Ich wünschte, alle Eltern wären so wie du! Dann wäre diese Gesellschaft heute eine ganz andere.

0
BellaItalia786  09.10.2023, 16:57
@frostfeuer85

Danke schön 😊

Ich mache bestimmt auch nicht immer alles richtig, aber ich gebe mir immer Mühe. Für mich war mit 4 Jahren schon klar, dass ich Kinder möchte und ich habe mein erstes auch sehr früh bekommen. Freunde und Bekannte sagen immer, ich bin ein richtiges Muttertier, mir liegt das einfach im Blut. Meine Familie inklusive der Hunde ist mir das Wichtigste auf der Welt.

0

Das gab es schon immer. Nur wurde weniger darüber berichtet. Heute wird nur mehr berichtet.

Das hat viel mit Erziehung zu tun. Nur genau das Gegenteil, was sie vermuten.

Die Kinder die straffällig werden, haben sehr oft eine schlechte Kindheit. Die von Gewalt und Unterdrückung geprägt ist. Oder Eltern die ihren Kindern alles geben was sie wollen, damit die Ruhe geben.

Eine Autoritäre Erziehung ist komplett falsch. Denn Kinder sollten sich selbst entfalten dürfen und auch mal den Eltern widersprechen ohne Angst vor Strafe.

Die Straftaten von Kindern sind schlimm. Aber wer weis, was mit den Kindern im Elternhaus geschehen ist.

Kinder können sich nicht gegen Erwachsene wehren. Aber wenn es zu hause nicht gut läuft und das Kind nur als Besitz gesehen wird. Oder gar Gewalt und/oder Missbrauch erleben müssen, dann haben die kleinen auch eine Art Aggressionen. Leider wissen die dann nicht wohin damit und am Ende kommt dann sowas dabei raus.

Denkt ihr, Jugendliche sind aggressiv und orientierungslos, weil es keine Autorität mehr gibt, gegen die sie geeint kämpfen können?

gibt es doch - die Eltern.

Also in meiner Jugend gab es kaum Kinder, die sich gegenseitig umgebracht oder bis in den Suizid gemobbt haben.

gab es genauso. nur da es kein Internet gab haben sich solche Meldungen kaum verbreitet. Was regional passiert ist, hat man maximal aus der regionalen Zeitschrift erfahren.

. Denn es gab ein größeres Feindbild: Staatliche Macht, strenge Lehrer, autoritäre Eltern.

genau wegen solcher Sachen rebellieren die Jugendlichen ja heutzutage genauso. Nur evt auf andere Art wie früher.

Heute gibt es das immer weniger, denn der Staat ist so weich geworden, Lehrer ermutigen die Kinder, ihre Meinung zu sagen und auf ihre Rechte zu pochen und Eltern erziehen großteils antiautoritär.

Wo ist der Staat weichlicher geworden? Wenn ein Jugendlicher gegen ein Gesetz verstößt dann wird er genauso bestraft wie früher. Und das Lehrer Kinder ermutigen ihre Meinung zu sagen, das ist ja etwas positives. das ist besser als wenn man stur alles glaubt was einem die Lehrer erzählen.
Ich kenne keine Eltern die ihre Kinder Antiautoritär erziehen. Nur weil die Kinder viele Freiheiten haben bedeutet es nicht dass sie sich an keine Regeln halten müssen. Klar sind die weniger streng als früher - da musste man tun was die Eltern sagen sonst gab es Schläge mit dem Gürtel. Die Zeiten sind aber Gott sein dank vorbei.

Den Kids fehlt ein Gegenpol, an dem sie sich reiben können.

hast du Kinder im Teenager alter? Wenn nein dann weißt du nicht wie oft die mit ihren Eltern diskutieren und dann bockig sind weil sie das nicht bekommen was sie wollen, weil sie sich für reifer halten als sie wirklich sind etc.

Und weil dieser übermächtige Gegner fehlt, tragen sie ihren existenziellen Kampf nun untereinander aus.

es gibt keinen existenziellen Kampf - wenn dann nur in gewissen Milieus und das kann man dann nicht auf ganz Deutschland ausweiten.

Das Kinder und Jugendliche derart abdriften liegt meiner Meinung nach daran, dass sie nicht mehr oder nicht ausreichend sozialisiert sind.

Das sie nicht mehr sozialisiert sind, ist ein gesellschaftliches Problem. Das hat weniger mit fehlender Autorität zu tun.

Eltern haben keine Zeit mehr für ihre Kinder und diese sitzen den ganzen Tag alleine vor der Playsi oder dem Computer, statt rauszugehen und mit anderen Kindern zu spielen. Da muss man sich nicht wundern.


frostfeuer85 
Fragesteller
 09.10.2023, 10:57

Das kommt sicher auch noch hinzu. Aber die fehlende Autorität sehe ich da mitverantwortlich.

0
OJ1234  09.10.2023, 14:17
@frostfeuer85

Nein Autoritäre Erziehung ist die komplett falsche herangehensweise. Kinder sollten viel mehr Antiautoritär erzogen werden. Und sich selbst entfalten dürfen. Es kommt oft aufs Umfeld an oder auf das Verhalten der Eltern.

Das sehe ich auch oft. Kinder deren Eltern eher asoziales Verhalten an den Tag legen, sind dann oft selbst asozial und üben Gewalt aus. Weil die das zu hause oft selbst erleben.

Kinder die aus einem Haushalt stammen in dem respektvoller Umgang herrscht und die Kinder nicht unterdrückt werden, sind dann sehr vernünftig. Weil die das eben auch zu hause erleben.

0

Zumindest ist das weit verbreitet..

Mit der Abschaffung der Prügelstrafe ist mehr und mehr auch Grenzen setzen verschwunden.

Eltern haben immer das Gefühl etwas falsch zu machen, also macht man gar nichts und lässt Kinder gewähren.

Statt handeln wird auf Kinder eingeredet, dem die Hirnentwicklung kleiner Kinder gar nicht folgen kann.

Eltern unterliegen oft der Sucht besonders tolle Eltern und beste Freunde ihrer Kinder zu sein.

Kinder haben aber genug Freunde, was sie brauchen sind, Eltern die Verantwortung tragen und wo nötig auch Grenzen setzen. Schliesslich sind sie es, die ihren Kindern zeigen müssen welche Spielregeln es im Leben gibt.

Autorität hat mit Wissen und Können zu tun, nicht mit Gewalt wie gerne interpretiert wird.


OJ1234  09.10.2023, 14:20

Die Prügelstrafe ist komplett falsch. Kinder brauchen keine Gewalt sondern Erziehung.

Man muss keine Grenzen setzen, man muss nur den Kleinen das richtige Vorleben. Gegenseitiger Respekt.

Kinder die geschlagen werden driften viel mehr ab, wie Kinder die keine Gewalt erleben. Deshalb wurde die Prügelstrafe auch verboten.

0
Goodnight  09.10.2023, 15:46
@OJ1234

Boah..! Mit keinem Wort habe ich gesagt, dass Ich Prügelstrafen in Ordnung finde.

Trotzdem stimmt die Theorie, dass geprügelte Kinder weniger abtriften nicht. Das Gegenteil ist der Fall, wenn man sich Die Geschichte der letzten Hundert Jahre ansieht.

Es sind tatsächlich die Kinder ohne Grenzen die mehrheitlich abstürzen!

Ich habe lediglich erklärt wie es zu dem Phänomen, wie es der Fragesteller beschreibt gekommen ist.

Natürlich muss man Grenzen setzen!

Daran ändert auch die Vorbildfunktion der Eltern nichts.

Eltern die keine Grenzen setzen können sind garantiert keine guten Vorbilder.

Auch das hat die neuste Geschichte gezeigt..

0
OJ1234  09.10.2023, 15:57
@Goodnight

Man kann eine Vorbildfunktion haben ohne Grenzen zu setzen. In dem man die Kinder aufklärt, wenn die was falsches machen und das richtige auch vorlebt.

Nein Gewalterziehung ist falsch und viele Kinder die Gewalt erlebten, wurden entweder selbst gewalttätig oder psychisch krank. Ist ja auch nicht so toll, wenn ein Kind zwar kein Krimineller wird aber dafür psychisch krank.

Die neuste Geschichte zeigt,. dass es zu hause bei dem Täter alles andere als gut lief. Denn er kam zu hause nicht wirklich zurecht.

0
Goodnight  09.10.2023, 18:50
@OJ1234

Hör auf mir zu unterstellen, dass ich für Gewalt an Kindern bin!

Grenzen setzen hat gar nichts mit körperlicher Gewalt zu tun!

Mit natürlicher Konsequenz allerdings schon!

Besprich doch einmal was du hier zum Besten gibst und was du so gar nicht verstehst, mit einem Psychiater..

0
OJ1234  09.10.2023, 19:11
@Goodnight

Oh toll Beleidigung.

Ich habe dir nicht mal unterstellt, dass du für Gewalt an Kindern bist. Aber ok. Da du jetzt beleidigend wirst, beenden wir das ganze.

0
Goodnight  09.10.2023, 19:20
@OJ1234

Schon wieder falsch!

Textverständnis üben! Ein Thema mit einer Fachperson wie einem Psychiater zu besprechen hat so gar nichts mit Beleidigung zu tun. Heisst nämlich nicht nicht, dass ich dir eine Therapie empfohlen habe.

Es ist nun mal offensichtlich, dass du keine psychologische Ausbildung hast, aber entsprechend dazu eine grosse Klappe..

0
OJ1234  09.10.2023, 20:05
@Goodnight

Es gibt so viele Kinder die Gewalt erlebten und heute psychisch krank sind. Aber ok rede was du willst. Du scheinst da leider keine große Ahnung zu haben. Naja wenigstens bist du trotzdem gegen Gewalt gegen Kinder.

0