Definition Obrigkeitsstaat?

2 Antworten

Zunächst zum Obrigkeitsstaat:

Restauration: Gegen Revolutionen vorgehen. Die Machthaber wollen ihre Macht sichern.

Legitimation: Man will sich nicht ständig neuen Wahlen hingeben müssen. Das Volk soll die Machthaber als rechtmäßig (meist "von Gottes Gnaden") akzeptieren.

Solidarität: Obrigkeitsstaaten helfen einander, um ihre Glaubwürdigkeit zu sichern. Wenn um den eigenen Staat herum kein Konkurrenzmodell existiert, wird das Volk (im noch nicht digitalisierten Zeitalter) auch nicht nach Erneuerung streben.

Das Obrigkeitsdenken ist laut Duden ja eine "Denkweise, die eine Obrigkeit kritiklos anerkennt" (https://www.duden.de/rechtschreibung/Obrigkeitsdenken). Kritik am Staat ist also nicht erwünscht.

Geht als Charakteristik mit einer geringen politischen Partizipation des Volkes einher (die Menschen können eben nicht durch Wahlen regelmäßig die Politik beeinflussen, sondern sollen Beschlüsse als gegeben und unabänderlich hinnehmen).

Zur Verfassung:

Golo Mann beurteilt die Reichsverfassung kritisch.

Folgende Punkte sind für ihn wichtig :

  • liberale Themen wie Menschen- und Bürgerrechte wurden verschwiegen in der Verfassung 
  • Anfang eines Nationalstaates
  • beherrscht von dem preußischen Herrscherhaus/Fürstenhaus
  • zwar Reichstag, aber auch Dreiklassenwahlrecht in Preußen

=> Kompromiss 

=> auf Bismarck zugeschnitten 

Wenn sich für dich weitere Fragen ergeben, immer her damit. =)

Ein O. hat folgende Merkmale:

  • starke Stellung der Exekutive, z, B. keine Abwahlmöglichkeit der Regierung, Erbmonarchie, Diktatur)
  • wenige Einwirkungsmöglichkeiten des Volkes auf die Exekutive (keine oder schwache Legislative, kein Wahlrecht oder kein gleiches, allgemeines)
  • Grundrechte sind nicht verfassungsmäßig verankert oder sie stehen nur auf dem Papier
  • ideologische Legitimation des O.: Der Staat erscheint als vorgegebene Einrichtung höheren Ranges, oft als von Gott gestiftet und dem Streit der Meinungen entzogen.
  • Der Bürger erscheint als Untertan, nicht als selbstbewusster Staatsbürger (siehe Luthers: "Seid untertan der Obrigkeit"). Dem Untertanen wird die Einsichtsmöglichkeit in die Staatsangelegenheiten abgesprochen ("beschränkter Untertanenverstand"). Er soll die Regierungsmaßnahmen ergeben hinnehmen ("Ruhe ist die erste Bürgerpflicht").

LiLik2 
Fragesteller
 05.05.2018, 16:09

Dankeschön

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