Darf man sich als Lehrer aussuchen wo man arbeiten will?

6 Antworten

Man kann sich halt wie bei vielen anderen Jobs bewerben, ob man dann angenommen wird, ist eine andere Frage, habe von unseren Lehrern gehört, das z.B. der Religionslehrer sofort zig Anfragen erhalten hat, einfach weil jeder Religionslehrer will.

Grundschulkräfte werden von der Bezirksregierung eingestellt - sind aber Landesbedienstete. Dann werden sie einem Schulamt zugeordnet. Die Schulaufsicht (Schulräte) schickt dann die Lehrer zu einer Schule, die Planstellen unbesetzt hat.

Parallel können auch Schulen "schulscharf" (also nach Fächerbedarf) für ihre Schule in Abstimmung mit Schulamt und Bezirksregierung Lehrer "suchen". Die Stellen sind im Internet ausgeschrieben und die Schule bildet ein Gremium zur Besetzung.

Wenn eine Lehrkraft diese Ausschreibung "gewinnt", kommt sie dort hin und wird dort in der Regel einige Jahre bleiben.

Lehrer im Dienst können sich eine Versetzung wünschen. Das Schulamt kann dies in seinem Bezirk dann selber lösen. Für eine andere Stadt ist dann die Bezirksregierung zuständig. Ist der Ort in einer anderen Region muss die zuständige Regierung das prüfen.

Man kann auch eine Versetzung in ein anderes Bundesland anstreben.

Enschieden wird dabei nach Bedarf an Kindern und nicht nach den Wünschen der Lehrer.

Also muss man als zukünftiger Lehrer, den Arbeitsmarkt beobachten: die Stellen im Internet ansehen: befristete und unbefristete Stellen. Die Kobination der Fächer ist dabei auch wichtig; denn Deutsch und Mathematik muss jeder können. Aber Religion und Englisch sind gefragt. Es gibt auch wenig Sport, Kunst und Musiklehrer; aber sie werden trotzdem seltenen gesucht; weil Englisch und Religion nur Fachleute mit Anerkennung (Prüfung bzw. Kirche) lehrer dürfen. Die anderen Fächer werden (leider) oft fachfremd versorgt - besonders bedenklich im Sachunterricht mit den Naturwissenschaften - aber es läuft so.

Also sind die Chancen immer dann gut seine Wünsche durchzusetzten, wenn in dem Gebiet viele Lehrer gesucht werden - dann wird der Schulrat die Vorstellungen der Lehrkraft fast immer umsetzten.

Aber es gibt eben Regionen, wo Lehrer nicht gerne arbeiten und dort gibt es meist mehr freie Stellen (auf dem Land zum Beispiel).

Viele Lehrer wollen in eine Großstadt und bewerben sich dorthin und nehmen ggf. eine Stell nicht an und sind lieber arbeitslos oder arbeiten mit Zeitverträgen an verschiedenen Schulen.

Weil gerade mehr Stellen offen sind als Lehrer vorhanden, haben Lehrer jetzt "gute Karten" eine Schule zu bekommen, die sie selber wollen. Aber wenn eine Schule im Laufe der Zeit weniger Kinder hat, werden auch Lehrer aus dienstlichen Gründen versetzt. Dann muss man wechseln, kündigen oder als weibliche Kraft "schwanger werden" oder Kinder "versorgen"; denn man kann ohne Bezüge den Dienst für die Familie "ruhen lassen" und später wieder einsteigen.

Natürlich kannst du Orts-Wünsche äußern; dass denen stattgegeben wird, ist immer weniger wahrscheinlich.

Allein ich kenne vier angehende Grundschullehrer/innen, die einen Hauptwunsch und zwei weitere Alternativwünsche angegeben hatten (STÄDTE !), aber allesamt aufs Land "verschickt" wurden...

Angebot und Nachfrage........................

pk


zetra  29.12.2017, 16:36

Das war ein Problem, was der DDR unter die Nase gerieben wurde, Junglehrer nach Bedarf einzusetzen fuer zwei Jahre.

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paulklaus  29.12.2017, 17:32
@zetra

Ja, is' aber so. War 41 Jahre lang Lehrer - allerdings am Gymnasium.

pk

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Kommt auf das Bundesland an.

In der Regel kann man sich nichts aussuchen. Man wird vom Schulamt einfach zugewiesen.