Darf man als Erder auch mit einem Rundleiter in das Erdreich fahren?
Hallo zusammen,
meine Elektrik ist zwar noch nicht dran in unserem Haus (Sanierung, kein Neubau). Demnächst wird aber die Wasserzuleitung im Außenbereich etwas geändert. Die Stadtgemeinte hat gemeint, wenn wir hier schon ca. 15-20m aufmachen, wäre es evtl. Sinnvoll gleich ein Erdungsband einzulegen. (Mit Foto-Dokumentation usw). Ob das dann der Elektriker später nutzt oder einen Tiefenerder nimmt, kann dann später genutzt werden.
Daher meine Fragen:
1.Kann man statt Erdungsband (verzinkt) auch einen Edelstahl Rundleiter (10mm) nehmen?
2.Dann noch eine andere Kleinigkeit: Ein Raum wird bei mir im Keller abgefangen. Neue Bodenplatte inkl Bewehrung. D.h., die Bewehrung würde man auch auch die HES / PES legen. Auf der anderen Seite des Raumes kommen die ganzen Wasseranschlüsse hin. Daher die zweite Frage: Man könnte jetzt im Raum von der HES/PES zu den Wasseranschlüssen sichtbar fahren und die Rohre erden. Oder könnte man, wenn man eh schon die Betonplatte macht, etwas in den Beton versenken? Ich denke, ein Rundleiter von der Bewehrung zu den Wasserrohren ist nicht erlaubt.
3 Antworten
Ein Erdungsband ist was anderes als ein Rundleiter. Ein Rundleiter wird vertikal versenkt. Ein Rundband wird an die Hausmauer angebracht meines Wissens nach.
Nein kann man nicht.
@Peppi85
Sowohl bei Tiefen- wie auch bei Oberflächenerdern wirkt sich deren Länge weit stärker als ihr Durchmesser aus. Bandstahl mit normkonformen Abmessungen von 30 mm x 3,5 mm entspricht einem Rundleiter mit ~ 15 mm Durchmesser.
Ein um 50 % größere Durchmesser bewirkt nach elibsys-Rechenprogramm lediglich eine Verbesserung der Erdfühligkeit um ~5%:
@heilaw und @sinilo
Horizontalerder aus 10 mm Rundstahl sind in feuerverzinkter Ausführung bedingt und in NIRO (Werkstoffnummer 1.4571, V4A) uneingeschränkt als Gebäudeerder normkonform. In Kupferausführung genügen normativ sogar nur 8 mm Durchmesser.
Wenn man für Erdungsanlagen relevante Normen wie DIN VDE 0100-540, DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1), Reihe DIN EN 62305 (VDE 0185-305) und DIN EN 62561-2 (VDE 0185-561-2) nie gelesen hat, kann ein Blick in Sekundärliteratur wie z. B. dem DEHN Blitzplaner vor Falschpostings bewahren.
das flachband hat an der stelle eine wesentlich größere oberfläche wie der rundleiter. daher wäre es zu bevorzugen. verzinkt bin ich mir nicht sicher, ob man das überhaupt nich darf. daher empfehle ich hier ebenfalls edelstahl zu verwnden. bei der überschaubaren länge ist das auch kostenmässig zu verkraften.
lg, anna
wieso darf da nichts ran an den erder?
ich würde ihn schon mit ein wenig abstand aus dem loch gucken lassen, wo auch das wasserohr raus kommt, so dass es sich nicht gegen oder in das wasserrohr drückt.
im zweifelsfall kann man neben dem wasserohrloch noch ein zweites loch bohren, durch das man den fundamenterder schauen lässt. am besten waagrecht, so kann man ihn nach oben biegen, und in unmittelbarer nähe eine potenzialausgleichschiene an die wand schrauben, an die dann die erdung angebracht werden kann.
lg, anna
Natürlich wäre Edelstahl auch nutzbar, aber nicht mit der der kleinen Oberfläche. Ein Rundstahl mit nur 10 mm Durchmesser darf man dafür nicht nehmen. Es sollte immer eine großflächige Verbindung zum Erdreich sein. Die Erde ist schließlich kein Leiter wie Metall, sondern hat einen gewissen Widerstand.
danke, das ist natürlich ein argument mit der größeren oberfläche. wie wäre das mit den wasserrohren am besten zu lösen? Von der Wand sichtbar fahren oder kann man da etwas in das beton versenken und genau da herausfahren, wo die wasserrohre sind? (An den fundamenterder, bzw. bewehrung darf man ja sicherlich nicht ran)