Aussprache verbessern (Dialekt)?

4 Antworten

Wenn man das linguistische Pech hat aus Südwest- bis Nordostdeutschland zu kommen, kann man seine Aussprache mit häufigen Lesen guter Literatur aufpeppen und sollte gleichzeitig darauf achten Hochdeutsch zu sprechen, ungeachtet der möglicherweise scheelen Blicke aus dem Umfeld, bzw Freundeskreis. Da sich in Gegenden mit ausgeprägten Dialekt das aber nur wenige trauen (Stichwort soziale Kontrolle) , stellt das häufig ein Grund dar die eigene Region nicht zu verlassen um sich anderweitig anzusiedeln.

1) Der Dialekt des Bundeslandes Saarland umfasst 52 lokale Mundarten. Sie dienen der Verständigung am Ort. Auch Ihre Mundart hat diese Aufgabe.

2) Der Begriff "Hochdeutsch" wird leider immer noch ausschliesslich für das Standarddeutsch verwendet – auch von Ihnen. Zum Hochdeutsch gehören jedoch linguistisch alle Varietäten, die den zweiten Lautwandel erfahren haben, d. h., u. a. auch alles Umgangssprachliche und alle Mundarten, die nicht niederdeutsch sind.

3) Ihr nationales deutschländisches Standarddeutsch dient u. a. der Kommunikation im gesamten deutschsprachigen Raum. Sie müssen also je nach Situation von der lokalen Mundart zum Standard wechseln lernen. Das nennt man Diglossie.

4) Die Aussprache des Standarddeutschen ist nicht normiert, nur das Bühnendeutsch für professionelle Sprecher.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich bin auch im Saarland geboren (und in Wadern/Hochwald zur Schule gegangen). :)Bei uns sagte man "luh mo lo" (mit l- bei lo).
Luh mo lo, wie der le lo leit.

Darf man den Ort im Saarland wissen?

Hochdeutsch kann ich, aber mittlerweile (ich wohne schon seit längerer Zeit nicht mehr im Saarland) hört man bei mir schon ein leichtes "Schwäbeln" heraus.

Man kann versuchen, sich von hochdeutsch sprechenden Menschen etwas "abzuhören", das kann ein Nachrichtensprecher sein oder irgendein Mensch, der eben Hochdeutsch mit einem spricht. Ich denke, das geht über das Hören und Nachahmen am besten.

Mit ch und sch haben auch Pfälzer ihre Probleme (auch der gute Herr Kohl, der Bundeskanzler war). Die Phoneme kann man sich bewusst machen und dann versuchen, das Wort langsam aber korrekt zu sprechen (das ch entweder wie in hochdeutsch "ich" oder "ach" (das hängt ja vom Wort ab, welches ch das nun ist. Es gibt 2 ch Laute im Hochdeutschen.) und das sch eben so, wie man es auch im Saarland spricht).

"Geschichte", das sch ist zu sprechen wie in "Fisch", das ch wie in "ich".

Kohl hatte damit gewisse Probleme. Bei ihm hörten sich beide Laute gleich an.

Ein gewisser Akzent ist aber nicht schlimm, Herr Kretschmann (Chef von BaWü) hat auch einen prägnanten Akzent, bei Schäuble hört man noch seine Herkunft (aus dem Schwarzwald), das ist nicht so tragisch, sondern macht auch ein Stück sympathisch.

Jetzt bin ich aber platt: Ein im Saarland lebender waschechter Saarländer, der unbedingt Hochdeutsch sprechen will! Das kenne ich von euch aber ganz anders. Willst du dir das nicht noch einmal gut überlegen? Du läufst sonst Gefahr, von deinen eigenen Landsleuten als arrogant betrachtet zu werden und musst dir jeden Tag anhören, dass du wohl aus dem Reich kommst.


SicilianBoy 
Fragesteller
 15.07.2020, 18:23

Hahahaha ja ich bin mir ganz sicher! 😂

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SicilianBoy 
Fragesteller
 15.07.2020, 18:30
@swantjevanhaale

Saarländisch hört sich meiner Meinung nach sehr ungebildet an. Möchte nach NRW studieren gehen und dazu sollte ich mir schon eine etwas ‚vernünftigere‘ Aussprache zulegen.😂

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swantjevanhaale  15.07.2020, 18:52
@SicilianBoy

Naja, Münster und Großstadt ist so ne Sache. Und drumherum ist ziemlich viel Bauernhof ...

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