Ausbildung mit Sozialer Phobie?!
Hallo Community,
wollte mal nachfragen ob hier jemand unter euch ist, der trotz sozialer Phobie/Angststörung gut mit seinem Beruf klar kommt. Habe ende letzten Jahres meine Ausbildung zur Bürokauffrau abbrechen müssen Aufgrund von sozialer Phobie/Angststörung, Depressionen, Suizidversuch. Möchte auch nicht mehr im Büro arbeiten. Ich spreche den ganzen Tag über höchstens 2 Sätze und habe kein Selbstvertrauen. Bin deswegen schon 4 Jahre lang in Therapie aber es wird nicht besser. Trotz allem muss ich ja auch eine Ausbildung machen und Geld verdienen.
Was macht ihr mit sozialer Phobie so für Ausbildungen? Wie kommt ihr in eurem Beruf klar und was für Ausbildungsberufe könnt ihr für Sozialphobiker empfehlen?
LG Nessa
3 Antworten
hi nessa....habe auch eine soziale phobie. rede sogar weniger als du. Die Kollegen in meiner abteilung denken ich sei frauenfeindlich weil ich mit niemanden etwas rede (die meisten kollegen sind eben Frauen)...joa. ich würd am liebsten auch meine ausbildung abbrechen :/ ich hoffe dass du das in den griff bekommst. LG, Manuel
Tierpfleger/in zum Beispiel
Du bekommst deine Phobie/Angststörung nur in den Griff, wenn du dich ihr stellst. Du hättest die Ausbildung durch ziehen sollen. Versuch es nochmal und bleib am Ball, auch wenn es schwierig wird und es auch immer wieder Rückschläge geben wird.
hallo nessa,
dass du mit deiner disposition im beruf der bürokauffrau, der zwingend mit ständiger kommunikation zu tun hat, schlecht untergebracht bist und deshalb aufgehört hast, ist absolut nachvollziehbar! auch, dass du einen beruf lernen und später geld verdienen möchtest.
allerdings - ob in diesem forum jem. mit demselben problem/ gedanken/ erfahrungen unterwegs ist und dich von DIESER warte aus beraten kann, wage ich zu bezweifeln.
vllt. kannst du trotzdem mit meiner schreibe was anfangen: du hast doch einen therapeuten/in - wenn ihr schon im fall deiner angststörung nicht viel weiter gekommen seid (und du den therapeuten trotzdem nicht wechseln willst..) , lenk doch deinen (und seinen/ihren) blick mal auf deine berufliche seite. das scheint erstmal ein nebenschauplatz zu sein, aber offenbar bewegt dich die frage so sehr, dass du sie hier stellst.
ich kenne einige therapeuten, die haben kontakte zu berufsberatungsstellen, die nichts mit arbeitsamt oder so zu tun haben, sondern zu denen menschen aus unterschiedlichen fragestellungen kommen (auch deiner!), die woanders nicht entsprechend gefördert / beachtet / beraten wurden, wo man dann sehen kann, was geeignet ist.
wenn jem. phobisch auf soz. kontakte/ kommunikation reagiert, kann vllt. ein entsprechender, geeigneter beruf gefunden werden. dennoch musst du dir darüber klar sein, dass AUSBILDUNG viel mit kommunikation zu tun hat; der stoff muss ja vermittelt werden. die frage ist nur, wie sie stattfindet. es könnte ja z.b. auch ein fernstudium oder vergleichbares sein. es gibt ja auch z.b. autisten, die einen beruf lernen. dafür gibt es einrichtungen, die dem bedürfnis/ veranlagung/ erkrankungsbild des azubi rechnung tragen.
häufig ist es so, dass während der (richtigen!) ausbildung oder später im beruf das selbstvertrauen wächst, dass die phobie immer mehr zurücktritt.
aber das ist schon der 2. schritt. der 1. könnte sein, dass das thema in deiner therapie einen platz findet und der therapeut eine idee dazu hat. diese leute sind im besten fall ja gut vernetzt. wenn nicht - scheue dich nicht, z.b. mit der familienberatungsstelle oder lebenshilfe e.v. deiner stadt kontakt aufzunehmen. die werden dir konkret vllt. keinen ausbildungsberuf anbieten, aber dir sicher weitere schritte aufzeigen können.
das wichtigste auf deinem schwierigen weg ist gute begleitung - sie macht den weg nicht kürzer, aber heller. viel glück!
Auch wenn diese Antwort schon etwas älter ist, möchte ich auch noch darauf antworten. Ich finde es immer schwierig, wenn ein Aussenstehender eine solche Antwort gibt. Wenn man selber nicht betroffen ist, kann man die Gründe und Gefühle eines Sozialphobikers nicht so gut nachvollziehen. "Du hättest die Ausbildung durchziehen sollen". Dieser Satz lässt den/die Betroffene/r sich noch schlechter fühlen, als es ihm/ihr geht.