Argumente gegen ein Feuerwerksverbot?
Hallo, in letzter Zeit ist ein Feuerwerksverbot ja ein großes Gesprächsthema.
Angenommen wir hätten eine Maßnahme, beispielsweise:
" Jegliche Feuerwerkskörper und Böller, welche man in Deutschland erlangt hat, importiert hat oder selbst konstruiert hat, werden bundesweit durch verstärkte Polizeistreifen bewacht und beschlagnahmt. Feuerwerkskörper und Böller, welche vor dem Erlass der Maßnahme erhalten worden sind, sind bei der Polizei schnellstmöglich abzugeben. Das heißt, dass man beim Besitz oder Anwenden solcher Gegenstände mit einem Bußgeld von 70€ rechnen muss. Sobald der Täter Schaden oder Verletzungen verursacht hat, werden diese mit bereits vorhandenen Strafen des StGB bestraft."
Meine Argumente habe ich von schwach bis stark geordnet:
- Bekanntlich werden Feuerwerkskörper und Böller (Fk. u. B.) größtenteils am Ende des Jahres verwendet. Diese Tradition hält schon seit mehreren Jahrzehnten und ein Verbot zu erlassen würde auch viele Unschuldige in ihrer Freiheit beschränken.
- Mehrere Menschen, welche in der Feuerwerksbranche tätig sind, werden eine Zeit Lang arbeitslos oder nur den Mindestlohn verdienen - solange die Fabrik in Deutschland steht. Denn im Ausland gibt es nicht überall einen sogenannten Mindestlohn. Der BIP würde auch etwas sinken.
- Die Polizei würde extrem belastet werden. Immer wieder müssen strengere Streifen durchgeführt werden, welche Zeit und Aufwand kosten.
- Der Müll, welcher beim zünden nach Fk. u. B. entsteht, entsteht ebenso auch bei Karnevalszügen. Ausschließlich Fk. u. B. zu verbieten wäre schlicht gesagt unfair, denn das allgemeine Verhindern von Müll, ist in der Maßnahme nicht enthalten.
- Die Maßnahme würde nur teilweise Wirkung zeigen. Tiere und die Umwelt würden geschützt werden, aber Verbrecher, welche auf jede Art und Weise Schaden mit Fk. u. B. verursachen wird nur das Mittel entnommen. Die Täter selbst kommen mit Bußgeld und womöglich Freiheitsstrafe jedoch davon. Dies ist jedoch nicht genug, wenn man Verletzungen und Schaden unterbinden will, da ist ein Feuerwerksverbot einfach nicht genug. Stattdessen sollte man allgemein illegales Handeln unterbinden, um so auch gleichzeitig Schäden und Verletzungen mit Fk. u. B. zu verhindern.
- Bereits jetzt arbeiten viele Institutionen daran, stille und umweltfreundliche Alternativen zu Fk. u. B. zu bieten. Sobald diese Dinge geklappt haben, wäre ein Feuerwerksverbot überflüssig und sogar sinnlos. Die Maßnahme ist daher nicht zukunftsorientiert.
Kompromiss: Um der Maßnahme gerecht zu werden, den Contra Argumenten aber auch entgegen zu kommen, empfiehlt sich eine große Lichtshow, welche Landesweit geregelt wird und vom Stadtrat für ihre Stadt erlaubt wird oder nicht.
Findet ihr diese wirkungsvoll oder eher nicht? Was würdet ihr ergänzen ( unabhängig von eurer echten Meinung natürlich und so objektiv wie möglich)?
Schönen Abend noch!
2 Antworten
Ich kommentiere jetzt nur, ich will keinen Streit anfangen oder eine Diskussion lostreten! Nur um zu zeigen wie man kontern kann
Bekanntlich werden Feuerwerkskörper und Böller (Fk. u. B.) größtenteils am Ende des Jahres verwendet. Diese Tradition hält schon seit mehreren Jahrzehnten und ein Verbot zu erlassen würde auch viele Unschuldige in ihrer Freiheit beschränken.
Ja, ist tatsächlich ein schwaches Argument, denn auch der Besitz von Sklaven wurde mal als "Freiheit" erachtet. Man kann nicht auf der einen Seite sagen "ne, es darf nicht jede Person eine Waffe im Haushalt besitzen" und dann parallel Sprengkörper verteilem
- Mehrere Menschen, welche in der Feuerwerksbranche tätig sind, werden eine Zeit Lang arbeitslos oder nur den Mindestlohn verdienen - solange die Fabrik in Deutschland steht. Denn im Ausland gibt es nicht überall einen sogenannten Mindestlohn. Der BIP würde auch etwas sinken.
Lässt sich sofort aushebeln, wenn sichergestellt wird, dass dafür zentrale Feuerwerke gesteuert werden, welche entsprechend vom Staat beauftragt werden. Zudem müsste man noch schauen was für einen prozentualen Anteil diese Industrie tatsächlich hat und wie viele jetzt schon aufgrund Corona die Jobs verloren haben. Zudem fraglich wieso die Leute denn nur den Mindestlohn verdienen würden? Ist ja nicht so, als könnten die nix anderes.
- Die Polizei würde extrem belastet werden. Immer wieder müssen strengere Streifen durchgeführt werden, welche Zeit und Aufwand kosten.
Ist fast schwächer als das erste Argument, denn die Polizei ist noch viel mehr belastet wenn so etwas passiert wie dieses und die letzten Jahre. Von den Rettungsdiensten ganz zu schweigen. Zudem gibt es vielleicht ein paar Aufmüpfige, aber mit den Jahren wird dies immer weiter sinken, bis es Normalität ist (siehe Frankreich
- Der Müll, welcher beim zünden nach Fk. u. B. entsteht, entsteht ebenso auch bei Karnevalszügen. Ausschließlich Fk. u. B. zu verbieten wäre schlicht gesagt unfair, denn das allgemeine Verhindern von Müll, ist in der Maßnahme nicht enthalten.
"Whataboutism" ist kein gutes Argument. "Was anderes macht noch mehr Dreck, also wollen wir denselben Dreck behalten". Feinstaubbelastung ist auch nicht angesprochen worden
- Die Maßnahme würde nur teilweise Wirkung zeigen. Tiere und die Umwelt würden geschützt werden, aber Verbrecher, welche auf jede Art und Weise Schaden mit Fk. u. B. verursachen wird nur das Mittel entnommen. Die Täter selbst kommen mit Bußgeld und womöglich Freiheitsstrafe jedoch davon. Dies ist jedoch nicht genug, wenn man Verletzungen und Schaden unterbinden will, da ist ein Feuerwerksverbot einfach nicht genug. Stattdessen sollte man allgemein illegales Handeln unterbinden, um so auch gleichzeitig Schäden und Verletzungen mit Fk. u. B. zu verhindern.
Nur weil etwas als Maßnahme nicht genug ist, heißt es nicht, dass man nicht irgendwo anfangen sollte. Deine Logik heißt hier : Bevor sie Leute mit dem Messer abstechen, gebt Ihnen lieber die Sprengkörper
- Bereits jetzt arbeiten viele Institutionen daran, stille und umweltfreundliche Alternativen zu Fk. u. B. zu bieten. Sobald diese Dinge geklappt haben, wäre ein Feuerwerksverbot überflüssig und sogar sinnlos. Die Maßnahme ist daher nicht zukunftsorientiert.
Dann kann man ja über eine Wiedereinführung sprechen, hebelt den Gefahrenfaktor aber nicht aus
Dein Fazit finde ich zwar insgesamt gut (Z.B. Dronenshows ebenso), aber das Fazi hat recht wenig mit deinen Contra Argumenten zu tun ;)
ich denke Niemand, der etwas gegen FK hat, würde sich an einer Lichtshow stören, also ist das für sich genommen kein Kompromiss
Großes Danke für deine ausführliche Antwort! Ich stimme dir in all deinen Punkten spontan zu! Was meine Meinung nach einem Detailurteil wäre, weiß ich natürlich nicht, aber sonst hast du recht!
Eine lichtshow kommt nicht an feuerwerk heran! Wir sollten aufhören alles zu verbieten was uns selber nicht passt!