Argumente für und gegen allgemeine Lohnerhöhung in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation Deutschlands?
6 Antworten
Wen die Löhne steigen, erhöhen sich auch die Preise
Nicht unbedingt. Bei Firmen, die hohe Gewinne einfahren (wie etwa Amazon), könnten die auch locker eine Lohnerhöhung machen, ohne dafür die Preise steigen lassen zu müssen (oder, wenn überhaupt, nur minimal). Aber dann müssten sie ja auf Gewinne verzichten, damit sie ihre Mitarbeiter besser entlohnen können und das geht ja mal gar nicht.
In vielen Fällen ist die (angebliche) Lohn-Preisspirale eine billige Ausrede, damit man keine besseren Löhne zahlen muss. Und falls ein Unternehmen doch darauf angewiesen ist, die eigenen Mitarbeiter auszubeuten, um profitabel zu bleiben, dann ist schlicht das Geschäftsmodell scheiße.
Dafür:
Die Leute haben gerade viel höhere Ausgaben als erwartet bzw. vorher.
Dagegen:
Lohnerhöhungen verstärken eine Inflation zusätzlich.
Es ist eine Preisspirale. Wenn ich meinen Arbeitnehmern 10 oder 12 % mehr Lohn zahlen muss PLUS höhere Energiekosten stemmen muss, dann muss ich auch in weiterer Folge die Preise erhöhen. Auch ein Unternehmen kann nichts ausgeben, was es vorher nicht eingenommen hat.
Am Ende des Tages muss der Arbeitnehmer mit seinem höheren Lohn selbst höhere Kosten stemmen. Übrig bleiben wird ihm nichts von diesem Geld.
Eine generelle Erhöhung ist in den Niedriglohnsektoren schon lange überfällig. Schon vor der Inflation. Und jetzt natürlich erst Recht. Viele Preise haben sich verdoppelt bis mehr als verdreifacht.
Für Arbeitgeber gibt es nie Argumente für Lohnerhöhung. Für Arbeitnehmer hingegen nur Argumente dafür