Ich habe Angst davor, dass Glück zu genießen?

22 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Grüss Dich,

und ich hatte das auch lange Zeit sehr intensiv, und ganz weg ist es immer noch nicht.

Meine erste Therapeutin sagte dazu, daß sei meine ureigenste Angst, daß etwas gut werden könnte, oder einfach nur okay sein könnte, wie es halt ist - ein Gefühl was ich aus Kindertagen leider kaum kenne, und wo man sich später aber dann ganz schön drauf einschießen kann, also daß es vermutlich immer so sein wird...

Es ist harte Arbeit, sich aus solchen Strukturen und Denkmustern zu befreien, aber es ist zumindest in Teilbereichen möglich, einen mehr oder minder grossen Teil der guten Versäumnisse später nachzuholen, wozu in Dir auch in jedem Falle wirklich raten kann, Dich da, und in Deinem Sinne, auf den Weg zu machen...

...denn ganz gleich wie groß und erwachsen Du inzwischen sein magst...in jedem Menschen lebt ein sogenanntes inneres Kind, und das erinnert sich und auch Dich an die Versäumnisse, indem es sich entsprechend traurig und bedrückt, und gerne auch in direkter Negativhaltung zeigt...und was Du dann als Erwachsener entsprechend nach Außen handelst oder denkst...und leider auch oft im Vorfeld schon regelrecht "kaputt-denkst"

Die große Kunst besteht somit darin, dieses innere Kind nachträglich zu trösten und zu versorgen, es zu bespielen und mit Nahrung am Leben zu halten, es zeitig ins Bett zu schicken, und ihm hin und wieder auch eine gute Nacht Geschichte vorzulesen, oder mit ihm zur Kirmes zu gehen und Zuckerwatte zu genießen, Kettenkarussel zu fahren...und auch wenn viele das jetzt restlos albern finden werden...aber ich weiß nur zu genau was da damals für ein kleines Geschöpf unter der Schutthalde hervorgekrochen kam...

und wie sich dieses kleine Wesen bis heute hat entwickeln dürfen...zu einem Menschen und zu einer schon erstaunlichen Frau.

heute...Leben - (Psychologie, Glück, Lebenshilfe)

HvonB 
Fragesteller
 27.09.2011, 20:25

Liebe Maerzkatze,

danke für Deine (wieder) ganz tolle Antwort. Von meiner Freundin, die ebenfalls eine Therapie macht, habe ich das mit dem inneren Kind auch schon einmal gehört. Ich habe Angst, diesen Schritt zu gehen. Mir Hilfe zu holen. Komisch, nicht?

Jahrelang, in der Pubertät beispielsweise, waren mir diese Gedanken, die ich heute hege, völlig unbekannt. Erst mit 24 ca. kamen diese Gedanken, wahrscheinlich eben auch auf meine frühe Kindheit zurückzuführen. Ich bin schon immer sehr sensibel gewesen. Habe Verlustsängste, Gedanken drehen sich nur im Kreis, hatte oft Alpträume. Momentan geht es, ich habe aber eben so Angst vor dem Leben...

Ich muss jedoch langsam dieses in die Hand nehmen und für mich sorgen. Deine Tipp´s helfen sehr, dankeschön an Dich! Ganz liebe Grüße HvonB:-)

0
Maerzkatze  27.09.2011, 21:12
@HvonB

Sehr gerne.

Geh Deinen Weg nur Schritt für Schritt weiter, mache immer wieder Pausen wenn Du diese brauchst, weine wenn Dir danach ist, und vergiss auch das Brüllen zwischendurch nicht, oder wirf mal wenn später die Wut kommt einen dicken Klumpen Ton auf die Erde.

Das alles hilft ungemein um neue Wege gehen zu können....und mit dem bestens durchgekneteten Ton kannst Du Dir sogar noch was Schönes und von Hand formen und Dich später daran erfreuen, was Du da schier unvorstellbares geschafft hast.

Der Mensch ist weit stärker und belastbarer als er so oft denkt...und was immer Deine persönliche Geschichte auch ist...sie hat nicht verhindern können, daß Du es bereits bis hierher geschafft hast, wir beide uns schreibend kennenlernen durften, und was immer da auch noch kommen soll für den Einzelnen.

Halte Dir dieses immer wieder vor Augen wenn es zwischendurch mal eng werden sollte - Dein waches und klares Bewußtsein für das Hier und Heute - denn mit diesem kann man Vergangenes wirklich hinter sich lassen und auch abschließen...und im Gegenzug dafür im Heute, und im Leben ankommen.

Ganz lieber Gruß + Du schaffst das - ganz bestimmt.

Maerzkatze

0
Entdeckung  28.09.2011, 18:52
@Maerzkatze

Eine sehr gute Antwort, die deine ... du hast alles gesagt, was ich dazu sagen könnte.

e

0
Maerzkatze  29.09.2011, 21:29
@HvonB

Hallo HvonB,

und hab' vielen Dank für Deinen * - ich freue mich grad sehr ! glG

0

Hallo HvonB,

Mach dir klar, dass es dir nichts bringt, und lebe deinen Tag wie als wäre es dein letzter, mach dir klar, dass Glück und Freude nichts ist, was man aufbraucht. Es kann zwar von jetzt auf nacher vorübergehend weg sein, aber nicht weil du es vorher verbraucht hast, also nimm davon so viel wie du kannst. Das ist eine der wenigen Sachen, die man nur für sich nehmen kann ohne anderen zu schaden. Freude bekommst du aber auch indem du anderen hilfst. Versuche dir etwas gutes zu tun, denk nicht dran, das es irgendwann vorbei ist, wieso sollte es? Es kommt sowieso wieder.

Viele Grüße :)


HvonB 
Fragesteller
 28.09.2011, 20:35

An Dich ebenfalls ein Dankeschön für´s Zeit nehmen, mir so nett zu antworten! Mir geht es irgendwie schon ein wenig besser: Ich denke nun ganz oft an Eure Worte, und das hilft mir schon sehr! DANKE

0
Lasermann  28.09.2011, 22:04
@HvonB

:) das freut mich immer sehr, wenn es jemand besser geht, ihm geholfen wurde:)

Viele Grüße!

0

Hm, also ich genieße immer den aktuellen Tag und mache mir keine Gedanken darum was morgen sein könnte. Zumindest nicht in Dingen die man einfach nicht voraus sehen kann. Jeden Tag aufs neue Leben und man hat einige Sorgen weniger. Trotzdem darfst du nicht alles auf die leichte Schulter nehmen, sonst fährt man irgendwann gegen die Wand.


HvonB 
Fragesteller
 27.09.2011, 11:48

Ja, die Waage zu halten, find ich so schwer... Danke für Deine Antwort!

0

Es ist absurd, an etwas zu denken, wovon man gar nicht weiß, ob es eintreten wird.

Und wenn man weiß, dass etwas eintreten wird, dann kann man es auch nicht ändern.

Fazit:

Gewinne eine positive Lebenseinstellung und genieße den Augenblick! Carpe diem.


HvonB 
Fragesteller
 27.09.2011, 21:30

Vielen Dank für Deine Antwort. Es ist wirklich absurd. So einfach eigentlich und doch manchmal schwer, danach zu leben:-)

0

Deine Frage spricht mir total aus dem Herzen! Mir ging es lange Zeit ganz genauso - und oft leider immer noch. Früher war es so, dass ich alles sehr schwarz gesehen habe, die Umstände um mich herum, waren nicht wirklich gut und ich habe mich total darin verloren, ich habe den Blick nicht auf die wenig guten Dinge richten können. Heute ist es so, dass ich in der Tat sehr, sehr viel Gutes in meinem Leben habe, aber immer wieder die Angst, diese Dinge zu verlieren. Ich besuche Seelsorge und lerne dabei sehr viel über mich. So habe ich beispielsweise auch erkannt, dass viel davon einfach schon in meiner Kindheit liebt. Prägungen die wir dort aufnehmen, festigen sich in unserer Seele als Wahrheit, diese gilt es zu entlarven und sie durch neue Wahrheiten zu ersetzen. Dazu bietet sich zum Beispiel Seelsorge oder eine Therapie an, dass du frei wirst von diesen Dingen. Was auch sehr hilfreich für mich persönlich ist: Dankbarkeit. Manchmal setze ich mich hin und überlege für was ich im Moment einfach dankbar sein kann. Und ist mein Herz von dieser Dankbarkeit erst mal gefüllt, folgt die Freude auch viel schneller... Ich verstehe dich sehr gut, ist ein längerer Prozess und leider nicht auf Knopfdruck zu ändern... Aber ich wünsche dir viel Erfolg dabei...


HvonB 
Fragesteller
 27.09.2011, 21:32

Danke auch an Dich für lehrreiche Sätze:-) Sehr schön und sehr wahr! Vielen Dank!

0
fusslinchen  27.09.2011, 22:25
@HvonB

Sehr gerne. Wie ich sehe, hast du viele gute Ratschläge bekommen... Und wie es ausschaut nicht nur meinen: dass viel mit Kindheit, Vergangenheit und vll auch Elternhaus zu tun haben könnte :) Bleib dran. Es lohnt sich nach einem erfüllten Leben zu suchen :)

0
fusslinchen  27.09.2011, 22:25
@HvonB

Sehr gerne. Wie ich sehe, hast du viele gute Ratschläge bekommen... Und wie es ausschaut nicht nur meinen: dass viel mit Kindheit, Vergangenheit und vll auch Elternhaus zu tun haben könnte :) Bleib dran. Es lohnt sich nach einem erfüllten Leben zu suchen :)

0
HvonB 
Fragesteller
 28.09.2011, 13:25
@fusslinchen

Ja, darüber freue ich mich sehr. Alles haben mindestens einen Stern verdient. Das geht hier aber nicht, wie blöd:-((

0
cuckoo  28.09.2011, 13:36

Was auch sehr hilfreich für mich persönlich ist: Dankbarkeit. Manchmal setze ich mich hin und überlege für was ich im Moment einfach dankbar sein kann. Und ist mein Herz von dieser Dankbarkeit erst mal gefüllt, folgt die Freude auch viel schneller...

Fusslinchen, das ist in meinen Augen einer der wichtigsten und zielführendsten Tipps überhaupt, und ich möchte ihn einfach nochmal herausheben, um ihn zu betonen.

DH dafür!

0
fusslinchen  28.09.2011, 18:08
@cuckoo

Danke ihr Lieben! Ich freue mich, wenn ich gute Denkanstöße einbringen durfte! :)

0