An Rechtswähler: Warum wählt ihr rechts?

BelfastChild  02.12.2022, 00:18

Meinst du rechtspopulistisch bis rechtsextrem? Denn als Thema wurde auch die AfD bzw. der Rechtsextremismus angeführt.

elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:35

Richtig. Mich interessiert einfach, wieso Menschen rechts wählen, erstmal unabhängig davon, wie weit außen. Auch wenn mir sehr bewusst ist, dass man da differenzieren muss.

8 Antworten

Ich wähle rechts, weil ich aus Überzeugung rechts bin. Linke glauben, dass Linkssein gleichbedeutend mit "Gerechtigkeit" sei. Wer also nicht links ist, muss demnach entweder bösartig oder dumm sein. Das ist natürlich eine völlig absurde Sichtweise. Genau so wie Andersdenkenden irgendwelche Charaktermängel oder persönliche/wirtschaftliche Probleme ("Abgehängtsein") zu unterstellen

Es ist in einer Demokratie genau so legitim, rechts zu sein wie links zu sein. Ich glaube, dass Migration zu Problemen führt, dass Abtreibung verwerflich ist und dass Marktwirtschaft eine gute Sache ist. Das sind völlig legitime Positionen, die nichts damit zu tun haben, dass ich mich "nicht gesehen oder vernachlässigt" fühlen würde.

Und "diskriminieren" bedeutet bloß "unterscheiden". Ja, wir Rechten unterscheiden. Für uns ist nicht alles gleich und wir befürworten Hierarchien. Oder wie Wikipedia es formuliert:

Als politische Rechte wird ein Teil des politischen Spektrums bezeichnet. Sie geht von einer Ungleichheit der Menschen aus und befürwortet oder akzeptiert daher eine gesellschaftliche Hierarchie. Ungleichheit wird von ihr als unausweichlich, natürlich, normal und wünschenswert betrachtet (siehe auch: Egalitarismus). Hier ist zu unterscheiden zwischen der klassischen Rechten, welche die Ungleichheit durch Erbfolge und Familientradition gerechtfertigt sieht, und der liberalen Rechten, welche Ungleichheit nur dann für gerechtfertigt hält, wenn sie das Resultat eines fairen Wettbewerbs ohne Vorteilsweitergabe an Nachfahren ist. Rechte Politik kann sich sowohl auf die gesellschaftspolitische als auch auf die wirtschaftspolitische Ebene beziehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Rechte_(Politik)

Woher ich das weiß:Hobby – Beobachte politische Entwicklungen seit meiner Jugend.

elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:25

Danke für deine Antwort. Deine Sicht finde ich sehr interessant. Demokratie ist wichtig und bedeutet alle politischen Positionen zu tolerieren, da stimme ich dir zu. Nichts ist so schädlich wie ein Riss und ein „die-gegen-die“ statt ein „wir-gegen-das-problem“.

Kannst du mir vielleicht deine Vorstellung von dem Unterscheiden nochmal erklären? Du sagtest "diskriminieren" bedeutet bloß "unterscheiden". Unterscheiden kann man, klar, nach dem was ein Mensch kann, tut & sagt usw. Aber hat nicht jeder Mensch von Geburt an den gleichen Wert, den des Menschseins selbst? Dieser Wert wird nach meinem Verständnis beim Diskriminieren angegriffen und dann ist es nicht mehr nur unterscheiden. Verstehst du was ich meine? Wie stehst du dazu?

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Philippus1990  02.12.2022, 00:37
@elenaelenaelea
Aber hat nicht jeder Mensch von Geburt an den gleichen Wert, den des Menschseins selbst?

Ich glaube an das Prinzip der Menschenwürde und das der Staat diese bei jedem Menschen schützen muss. Trotzdem: Menschen sind nicht gleich. Weder äußerlich noch innerlich. Meine Familienmitglieder sind mir mehr wert als andere Menschen. Und ein Nobelpreisträger hat für die Gesellschaft offenkundig einen höheren Wert als ein Junkie am Frankfurter Bahnhof.

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elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:56
@Philippus1990

Richtig, der Nobelpreisträger hat für die Gesellschaft einen höheren Wert als der Junkie. Stimme ich dir zu. Trotzdem sind sie beide Menschen und haben unabhängig von dem Wert für die Gesellschaft vom ersten Tag an den gleichen Wert des Lebens. Leben ist Leben. Ob du Nobelpreisträger oder Junkie wirst, liegt eben viel an äußeren Einflüssen und den Erfahrungen. Das war mein Ansatz. Mir ist bewusst dass das sehr philosophische Fragen sind, aber das war wohl schon immer ein Teil der Politik.

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Norjakeista  02.12.2022, 14:14

Mit Verlaub, ich akzeptiere deine Positionen, dennoch finde ich es als Linke durchaus etwas problematisch, dass du alle Linken in einen Topf wirfst und sie pauschal bezeichnest als Menschen, die andere wegen ihrer politischen Positionen als "dumm" bezeichnen etc. wie in diesem Abschnitt:

Genau so wie Andersdenkenden irgendwelche Charaktermängel oder persönliche/wirtschaftliche Probleme ("Abgehängtsein") zu unterstellen

Denn das passiert von der rechten Seite genauso, aber ebenfalls längst nicht bei allen.

So, wie du hier gerne auftrittst, scheint es dir wichtig zu sein, dass nicht alle Rechten pauschalisiert werden und allen irgendwelche Dinge vorgeworfen werden. Aber das funktioniert nicht nur auf die eine Seite. Deshalb bitte ich dich, die Aussage

Linke glauben, dass Linkssein gleichbedeutend mit "Gerechtigkeit" sei. Wer also nicht links ist, muss demnach entweder bösartig oder dumm sein. 

zu revidieren oder so umzuformulieren, dass sie mehr Richtigkeit hat, z.B. "Einige Linke glauben..."

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Philippus1990  02.12.2022, 20:09
@Norjakeista
Mit Verlaub, ich akzeptiere deine Positionen, dennoch finde ich es als Linke durchaus etwas problematisch, dass du alle Linken in einen Topf wirfst und sie pauschal bezeichnest als Menschen, die andere wegen ihrer politischen Positionen als "dumm" bezeichnen etc.

Manchmal muss man pauschalisieren, um verstanden zu werden.

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Norjakeista  03.12.2022, 13:32
@Philippus1990

Das heisst, ich darf auch sagen, dass Rechte ausländerfeindlich und rassistisch sind und ausserdem nicht sachlich diskutieren können und das ist dann u.U. eine Pauschalisierung, um verstanden zu werden, die dann somit okay ist?

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Philippus1990  03.12.2022, 14:00
@Norjakeista
Das heisst, ich darf auch sagen, dass Rechte ausländerfeindlich und rassistisch sind und ausserdem nicht sachlich diskutieren können und das ist dann u.U. eine Pauschalisierung, um verstanden zu werden, die dann somit okay ist?

Wenn Du das für sinnvoll hältst.

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Ganz einfach: weil ich nicht links bin.

Ich vertrete einige Standpunkte von links und halte sie für sinnvoll und kompatibel aber meine grundsätzliche Ausrichtung glaubt nicht an die soziale Ungleichheit des Menschen durch das ökonomische System sondern die Ungleichheit des Menschen durch das Mensch sein an sich. Unterschiedliche Fähigkeiten, Stärken, Schwächen, Motivation etc pp

So wie ich daran glaube, dass prinzipiell die selben theoretischen Chancen hat welche am Ende je nach Umstand zu einem anderen Ergebnis führen.

Und nicht das Prinzip von links, dort automatisch eine Gleichheit rein zu bringen und so den Wettbewerb stärker zu beschneiden als ich das ohnehin schon tun würde.

Allerdings halte ich in der heutigen Zeit und Entwicklung eine Art mixed-economy für unausweichlich.


elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:39

Danke. Denkst du das ökonomische & soziale System hat idealerweise die Aufgabe diese Ungleichheit zu minimieren in dem er Menschen dort unterstützt, wo sie es brauchen? Und warum und in wieweit denkst du, würde diese Chancengleichheit den Wettbewerb beschneiden? :)

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VlaamseLeeuw  02.12.2022, 08:19
@elenaelenaelea

Kommt ganz darauf an um welches Thema es geht.

Prinzipiell sehe ich es sinnvoller ganz gezielt und durchaus mit in Pflichtnahme der Wirtschaft die Möglichkeiten für die Leute zu schaffen diese Ungleichheit selbst auszugleichen oder zu verbessern.

Es gibt aber auch ganz klar Dinge bei denen eine gewisse Ungleichheit angepasst werden sollte - vlt nicht ausgeglichen aber angepasst.

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Chancengleichheit herrscht prinzipiell - es geht um das Prinzip von Gleichheit an sich welches durch massive Regulierung entstehen soll je nach dem wen du links fragst.

Nimmt es überhand, dann schwindet die Motivation zu Leistung weil sie sich nicht mehr lohnt.

Außerdem finde ich, dass soziale Verhältnisse erwirtschaftet werden sollten und nicht für umsonst gelten sollen - wofür man aber wie gesagt die Wirtschaft in die Pflicht nehmen muss und gewisse Grundlagen legen muss zb höherer Mindestlohn oder Unternehmen die verpflichtet sind vernünftig zu bezahlen und auch Fachkräfte ( die ihr habt ) einstellen.

Es gibt jede Menge Leute die Ahnung vom Fach haben und gerne den Job machen würden die werden aber aufgrund des Alters und den Gehaltsforderungen nicht eingestellt. Stattdessen baut man lieber auf Migration in den Billiglohnsektor um auch ja nichts bezahlen zu müssen - in dem Punkt geht die Massenmigration nach Europa nämlich klar von rechten Kräften aus und nicht mal zwingend von linken.

Genauso Teile ich aber zb auch nicht den linken Gedanken einer Einheitsrente ( und auch nicht die Neoliberal-rechte Auslegung davon) oder den Branchenübergreifenden Einheitslohn den jeder feste bekommt unabhängig vom Mindestlohn.

usw.....

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hallo das hat was mit der Bildung zu tun leute in schlechten kreisen kriegen von den eltern gesagt dass sie keine arbeit haben wegen den Ausländern und das motiviert sie rechts zu wählen Mit freundlichen Grüßen


8rbjzz0  01.12.2022, 23:32

Kannst du das auch durch eine Studie oder Umfrage belegen? Quelle?

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msb22  01.12.2022, 23:33
@8rbjzz0

DIE STUDIEN gibt es im internet, beste Beispiel Familie Ritter

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VlaamseLeeuw  01.12.2022, 23:49

Du scheinst keine Ahnung zu haben was politisch rechts heißt

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Und ob euch gewisse diskriminierende Äußerungen nicht abschrecken?

Nein ganz und garnicht, denn damit ist immer ein spezielles Clientel gemeint.

Außerden gibt es solche Aussagen überall, bestes Beispiel Sarah Lee Heinrichs "eklig weiße Mehrheitsgesellschaft" (dabei bin ich nicht mal weiß)

Bei den einen wird es halt an die große Glocke gehängt, bei den anderen nicht.

Linke Politik war früher sehr liberal, wird aber mittlerweile immer unliberaler (außer die Asylpolitik, die ist bei den linken noch das einzige liberale), aufgrund von mehr Verboten und Regularien oder mehr Steuern.

Rechte/konservative Poltik ist mittlerweile viel liberaler als Linke.

Hinzu kommt noch eine verkorkste und ideologisch getriebene Energiepoltik/Verkehrspolitik, die man den Vorgänger un die Schuhe schieben will, obwohl man diese dazu getrieben hat.

s.g. "rechte" Parteien gewinnen immer mehr Zuspruch in Europa, siehe Frankreich, Spanien, Schweden und Italien.

Bei letzteren beiden ist die Migrationspolitik entscheidener Faktor für den Erfolg gewesen.

Und über die Genderpolitik möchte ich überhaupt nicht anfangen.

Deutschland ist ein reiches Land mit armen Bürgern. Und zwar nicht nur Mindestlöhner sind arm sondern alle. Wir haben ganz realistisch eine Steuerquote von 80% für SArbeitnehmer - Irre. Das ist Kommunismus

Guck dir die Schweiz an. Oder auch USA. Sogar Japan. Alles Nationen mit gesundem Egoismus. Und es klingelt in der Geldbörse. Speziell die Schweiz ist sehr gut mit Deutschland vergleichbar. Wir könnten auch so reich sein. SPDCDUCSUFDP sabotieren unseren Reichtum zugunsten der EU. Ja Agenten von und für das Ausland.

Das muss nicht sein. Die AFD mascht Hoffnung auf ein Ende von Euro und EU.

Darüber hinaus ist natürlich auch Öko totaler Unsinn. Keine AShnung checkst du es nicht? Du sortierst 1 Stunde4 täglich deinen Müll wie ein Penner und trotzdem wird dein gespülter Joghurt Becher verfeuert. Genau wie USA auch nur sortiert da niemanbd


elenaelenaelea 
Fragesteller
 01.12.2022, 23:47

Danke für deine Antwort, ich verstehe deine Argumente und sehe gerade den Punkt mit dem gesunden Egoismus. Einen Punkt muss ich trotzdem ergänzen, ob man die EU jetzt gut findet oder nicht, faktisch profitieren wir wirtschaftlich von dieser. Deutschland ist ein reiches Land mit armen Bürgern. Sehe ich auch so. Also glaubst du, die AfD kann diese Lage ändern?

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luccy19  01.12.2022, 23:48
@elenaelenaelea

Ja genau. Steuern runter und Öko weg. Dazu ne D Mark die das doppelte Wert ist

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elenaelenaelea 
Fragesteller
 01.12.2022, 23:51
@luccy19

Aber die Öko- Sachen haben ja keine Nachteile für Deutschland, oder? Hätte man zum Beispiel frühzeitig auf erneuerbare Energien gesetzt wären wir unabhängiger von anderen Ländern und gerade im Russland- Ukraine krieg wären die Preise nicht so explodiert. Die Mülltrennung könnte innovativer mit Maschinen, wie zum Beispiel in Schweden, funktionieren und die Arbeit würde weniger am Bürger hängenbleiben. Wie siehst du das?

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luccy19  01.12.2022, 23:52
@elenaelenaelea

Ich kenn mich in der Industrie aus. A_uch die Schweiz bringt ihre Produkte los dazu ist die EU unnötig - auch gibt es keine SAlternative zu deutschen Produkten

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luccy19  01.12.2022, 23:54
@elenaelenaelea

Demnächst musst ein E Auto kaufen. Wir haben weltweit die teuersten Strompreise

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elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:02
@luccy19

Das stimmt. Dann ist das Problem, dass alles zu teuer ist, oder? Wäre ein E-Auto und erneuerbare Energie günstig, wären nicht mehr die hohen Preise ein Problem und dann wäre auch das öko sein kein Problem mehr, verstehe ich das richtig?

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luccy19  02.12.2022, 00:05
@elenaelenaelea

Wir sind bereits bei 80% Steuern. Ein E Auto kostet nun mal das doppelte auf dem Weltmarkt. Ich will Marktwirtschaft und keinen Kommunismus. Auch Braunkohle kostet nun mal 5 Cent und nicht 50. Vergiss nicht wir können niocht speichern

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elenaelenaelea 
Fragesteller
 02.12.2022, 00:10
@luccy19

Die 2% der reichsten Deutschen müssten in diesem Fall dafür mehr Steuern zahlen und nicht die Arbeiterklasse, das ist klar. Deutschland kann sich öko- sein leisten, weil wie du sagtest, wir sind ein reiches Land. Aber mit armen Bürgern, deshalb dürften die Preise nicht an denen hängen bleiben, oder?

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luccy19  02.12.2022, 00:16
@elenaelenaelea

Die reichen Deutschen sind bereits jetzt in der Schweiz. Was du vorhast landet dann eben immer in der Schweeiz

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TheBoyWonder  02.12.2022, 02:30

Mit Verlaub, schreckliche Antwort.

Aber was soll man machen, wenn man sich politisch nicht bildet.

Öko und Klimaschutz heißt nicht Verarmung. Das wird dir so weiß gemacht von AfD Leutchen, die aber ironischerweise selbst an der ideologischen Schuldenbremse festhalten...

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