Akkumulatoren in der Zukunft?

3 Antworten

Ich erwarte nicht dass es in den nächsten Jahren eine Revolution bei der Akkutechnik gibt. Vielmehr ist zu erwarten dass viele kleine Erfindungen die Akkus immer „besser“ machen.

Die Akkus werden in der Energiedichte zunehmen und vom Innenwiderstand her abnehmen. Außerdem wird die zyklenfestigkeit weiter zunehmen und die Temperaturabhängkeit abnehmen.

Die Batteriepakete werden also kleiner und langlebiger und die Schnelladefähigkeit nimmt auch zu.

Elektroautos werden von Modellgeneration zu Modellgeneration ebenfalls davon profitieren.

An Akkutausch glaube ich nicht. Hersteller die auf Tauschakkus setzen hätten den erheblichen Nachteil dass sie die Akkus über längere Zeit kompatibel halten müssten. Konkurrenten ohne Tauschakkus könnten also Innovationen schneller implementieren und damit eventuell beim Kunden punkten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

Was "demnächst" auf den Markt kommt, kann ich nicht beantworten, aber was die breite Masse insbesondere für E-Mobilität braucht (im Hinblick auf breite Massentauglichkeit):

  • Hohe Energiedichte
  • wesentlich niedrigere Degradation der Akkus insbesondere bei hohen Lade- und Entladeströmen sowie Temperaturen
  • damit einhergehend deutlich verbesserte Ladezeiten
  • verringerter Ressourcenverbrauch bei der Herstellung der Akkus (was bei der ökologischen Bilanzierung oftmals vernachlässigt wird)
  • kontinuierliche Kostenoptimierung bei der Herstellung
  • Effizientere Recyclingprozesse

Um all das zu bewältigen, benötigt man viel Wissenschaft und Ingenieursarbeit, aber auch die nötige elektrische Infrastruktur für die Massentauglichkeit

  • massiver Netzausbau, d.h. exorbitant hohe Kabelverlegung und Tiefbauarbeiten
  • erhöhter Bedarf an Umspannwerken und Ortsnetzstationen mit Niederspannungstrafos hoher Leistung

und das wichtigste dabei

Saubere Energiegewinnung.

Die Summe daraus ist, dass das ganze Thema noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

Ich erwarte keinen Quantensprung mehr in der Entwicklung der elektrochemischen Akkus. Ich sehe auch keinen Sinn, in die Zyklenfestigkeit oder Schnellladefähigkeit usw. zu investieren. Alles unnötig. Denn:
Ich bin überzeugt, dass sich die Akkulogistik ändern muss und wird:
Akkus werden nicht mehr fix mit dem Fahrzeug verbaut sein, und auch nicht mehr dem Autobesitzer gehören. So wird das "Tanken" revolutioniert:
man fähr an eine Station, und ein Automat tauscht den leeren gegen einen vollen Akku aus, und weiter geht's.
Natürlich wird Alter und Ladezustand jedesmal berücksichtigt, man zahlt eine Miete und natürlich die verbrauchte Energie. Eine mit der Miete finanzierte Logistik dahinter sorgt dafür, dass defekte Akkus aus dem Zyklus entfernt werden und immer neue hinzukommen.