Ärzte wollen keine Bestrahlung machen?


31.08.2021, 14:09

Die Verwandte möchte eine Bestrahlung und ihr ist am Wichtigsten die Lebenserwartung und erst dann die Lebensqualität

5 Antworten

Es kommt - wie so oft - darauf an:

Wenn es sich bei den von dir beschriebenen "Rückenmarkmetastasen" um umschriebene "Geschwülste / Tumoren" handelt, kann man die sehr wahrscheinlich auch sinnvoll bestrahlen.

Wenn es sich allerdings um eine sog. Meningeosis carcinomatosa handelt, sich also Krebszellen im Liquor (=Rückenmarksflüssigkeit) befinden und damit im Rückenmarkskanal ausgebreitet haben, dann ist eine Bestrahlung eher nicht die empfohlene Methode (auch wenn man - selten - eine solche, sehr aufwendige Bestrahlung durchführen kann).

Was davon genau zutrifft und welche Behandlungsmethode dabei sinnvoll / zu bevorzugen ist, sollten die beteiligten Ärzte (Onkologe + Strahlentherapeut) besprechen. Solche Besprechungen finden vorzugsweise im Rahmen einer Tumorkonferenz statt.

Wenn man mit der dort gegebenen Empfehlung nicht einverstanden ist - oder einfach eine "zweite Meinung" haben möchte, kann und sollte man sich an eine andere Klinik oder entsprechende Praxis wenden (wiederum: Onkologe + Strahlentherapeut) um dort eine weitere Einschätzung zu erhalten.

Einfach bei einer strahlentherapeutischen Einrichtung (Klinik / Praxis) anrufen und um Termin bitten, das Gleiche dann beim Onkologen - dann dort jeweils mit den wesentlichen Unterlagen vorstellen.

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du eine Ärztliche Zweitmeinung einholen möchtest (die sich immer einholen lässt), dann besteht immer die Möglichkeit, dass man halt einfach zu einem anderen Arzt geht.

Ob der da mehr sagen kann und vor allem ob diese Verwandte das möchte, ist natürlich fraglich. Palliativ bedeutet auch so viel Lebensqualität wie möglich erhalten. Wenn sich also nichts mehr ändern lässt kann es durchaus sein, dass deine Verwandte auch willentlich auf eine Bestrahlung verzichten möchte oder dass ihr die Ärzte davon unter ebendiesen Gesichtspunkten abraten.

Man kann sich immer eine Zweit-, sogar eine Drittmeinung holen.

Aber wichtig wäre eine Patientenverfügung und Generalvollmacht, wo der Patient genau festlegt, was er sich wünscht und dann die nächsten Angehörige dort einträgt, die dann im Falle, dass der Kranke sich nicht mehr äußern kann,

diese dann in seinem Sinne entscheiden.

Gibt es in diesem Fall Möglichkeiten eine ärztliche Zweitmeinung zu holen?

Ja.

und wie läuft das ab?

sie ruft bei einem anderen Onkologen an und vereinbart bei diesem einen Termin.

Alex

Ja, man kann sich immer eine zweite Meinung einholen